Regie: Anthony Mann
Das geplante Attentat..
Die Filmographie des Regisseurs Anthony Mann ist äusserst
interessant. Seine Western mit James Stewart "Nackte Gewalt" oder
"Meuterei am Schlangenfluß" handeln von einem Mann, der bewusst oder
unbewusst, bereits einen Bruch mit der Gesellschaft hinter sich hat und
diese äussern sich auch in angestrengten Gewaltakten. In Verbindung von
emotionalen und materiellen Anreizen für diese Gewalt, besonders
sichtbar in "Nackte Gewalt" in dem Stewart einen Kopfgeldjäger spielt,
verweisen diese Western auf die Entwicklung des Spaghetti Western.
Vor diesen berühmen Western war Mann sehr oft im Film Noir Genre
tätig und drehte Filme wie "Geheimagent T", "Flucht ohne Ausweg" oder
"Schritte in der Nacht". Auch Filme, die nicht in der dunklen Großstadt
spielten, hatten die dunkle Optik der schwarzen Serie - so kann man die
beiden Historienfilme "Dämon von Paris" und "Verschwörung im
Nachtexpress" ebenfalls den Noir Genre noch zuordnen.
Der
New Yorker Polizeisergeant John Kennedy (Dick Powell) bewachte einst 48
Stunden lang Abraham Lincoln (Leslie Kimmell), während dieser sich für
das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten bewarb, und war von dem
Mann tief beeindruckt. Kennedy
hat eine Intrige infiltriert und herausgefunden, dass ein Attentat
verübt werden soll, während der gewählte Präsident mit dem Zug über
Baltimore nach Washington, D.C. reist. Sein
Chef, Superintendent Simon G. Stroud (Tom Powers), tut die Drohung als
"Unsinn“ ab, ebenso wie Caleb Jeffers (Adophe Miniou), ein Milizoberst,
mit dem Stroud sich trifft. Kennedy tritt sofort zurück und versucht, die Verschwörer auf eigene Faust zu vereiteln. Nachdem
er bereits eine Kopie seines Berichts an den Kriegsminister geschickt
hat, schickt er ein Telegramm an Lincoln und bittet dringend um ein
Treffen in Baltimore. Am 22. Februar 1861 besteigt er den Zug nach Washington, wo ihm Inspektor Reilly (Regis Toomey) sein Zugticket geben soll. Kennedy kann seinen Freund jedoch nicht finden. Ohne
Fahrkarte wird er vom Chefschaffner Homer Crowley (Will Geer) zum
Aussteigen gezwungen, und es sind keine Fahrkarten mehr zu bekommen. Als der Zug losfährt, sprintet Kennedy hinterher und steigt trotzdem ein. Unter den anderen Passagieren sind Frau Charlotte Alsop (Florence Bates), eine Anti-Sklaverei-Autorin; Lance
Beaufort (Marshall Thompson), ein Kadett aus West Point, der
zurücktreten und sich der konföderierten Armee anschließen will; seine Schwester Ginny (Paula Raymond) und ihre Sklavin Rahel (Ruby Dee). Nach
langem Suchen entdeckt Kennedy schließlich Reillys Leiche auf dem
Außenbahnsteig eines Wagens, doch die Leiche rutscht aus dem Zug, als er
danach greift. Als er zu seinem Liegeplatz zurückkehrt, trifft er auf einen Betrüger, der sich als er ausgibt und im Besitz seines Tickets ist. Mitreisender Jeffers verbürgt sich für Kennedy und gibt ihm ein Ersatzticket für die Mitbenutzung seines Abteils. Der
Betrüger zwingt Kennedy an der nächsten Haltestelle mit vorgehaltener
Waffe aus dem Zug und plant, ihn zu töten, als der Zugpfiff ertönt. Kennedy ringt mit ihm. Die
Aufregung erregt Jeffers' Aufmerksamkeit und der Colonel erschießt den
Verschwörer. Aber noch sind weitere Verschwörer im Zug, die an der
geplanten Ermordung des neuen Präsidenten beteiligt sind...
Obwohl "The Tall Target" (deutscher Titel: Verschwörung im Nachtexpress) nur 78 Minuten dauert, hat Anthony Mann ein kleines unbekanntes Meisterwerk in Sachen Spannung geschaffen. Der Film war an der Kasse zwar nicht sehr erfolgreich, aber seine Erzählung des s.g. "Baltimore Plots" ist spannend und atmosphärisch dicht. Kameramann Paul C. Vogel, der 1950 den Oscar für seine Leistung in "Battleground" erhielt, hat auch hier sehr bedrückende Bilder einer angespannten Zugfahrt geschaffen. Dick Powell spielt eine seiner besten Rollen.
Obwohl "The Tall Target" (deutscher Titel: Verschwörung im Nachtexpress) nur 78 Minuten dauert, hat Anthony Mann ein kleines unbekanntes Meisterwerk in Sachen Spannung geschaffen. Der Film war an der Kasse zwar nicht sehr erfolgreich, aber seine Erzählung des s.g. "Baltimore Plots" ist spannend und atmosphärisch dicht. Kameramann Paul C. Vogel, der 1950 den Oscar für seine Leistung in "Battleground" erhielt, hat auch hier sehr bedrückende Bilder einer angespannten Zugfahrt geschaffen. Dick Powell spielt eine seiner besten Rollen.