Regie: Axel von Ambesser
Eine Hundehändler zieht in den Krieg...
Bei der Vergabe der Golden Globes 1961 war Axel von Ambessers Kriegssatire "Der brave Soldat Schwejk" in der Kategorie "Bester Auslandsfilm" nominiert. Er unterlag allerdings "...und dennoch leben sie" von Vittorio de Sica. Allerdings ist die Verfilmung von Jaroslav Haseks Roman "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk" der bitteren Ironie und dem Sarkasmus beraubt worden. Statt Boshaftigkeit wollte der Regisseur einen versöhnlichen, sehr unterhaltsamen Film machen und dank der hervorragenden Darstellung von Heinz Rühmann ist ihm dies natürlich auch gelungen. Es ist eine Glanzrolle für den berühmten Volksschauspieler geworden, der seine Darstellung leise, subtil, verschmitzt und liebeswert gestaltete. Weitere sehr bekannte Film von Axel von Ambesser sind "Der Pauker", "Gustav Adolfs Page", "Kohlhiesels Töchter", Er kanns nicht lassen", "Die schöne Lügnerin" sowie "Der Gauner und der liebe Gott". Schweik (Heinz Rühmann) ist ein unglücklicher und einfältiger, aber einfallsreicher kleiner Mann, der seinen bescheidenen Lebensunterhalt mit dem Hundehandel in Prag verdient. Er wird wegen Majestätsbeleidigung angeklagt und soll ins Gefängnis kommen, doch als das Gericht feststellt, dass er dumm ist, wird er stattdessen in eine Irrenanstalt eingewiesen. Dort untersuchen die Ärzte seinen körperlichen und geistigen Zustand. Als einer der Ärzte Schweik beschuldigt, ein Simulator zu sein, versichert Schwejk ihm, dass er ein offiziell anerkannter Idiot sei. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbricht, wird Schweik als einfacher Soldat in die österreichisch-ungarische Armee eingezogen. Da er an Rheuma leidet, wird er als Diener für Leutnant Lukas (Ernst Stankovski) abkommandiert. Letzterer ist damit beschäftigt, nicht an die Front versetzt zu werden, damit er seine Zeit mit Glücksspielen und schönen Damen verbringen kann. Als Lukas bei einem Kartenspiel sein gesamtes Geld und sogar seinen Diener Schwejk an einen Oberst verliert, kauft sich Schwejk mit seinem eigenen Geld frei und kehrt zu Lukas zurück. Eines Tages erwirbt Schweik einen Terrier. Lukas ist begeistert. Als Lukas mit dem Terrier und einem Mädchen namens Gretl (Senta Berger) spazieren geht, treffen sie auf seinen Vorgesetzten, der eigentliche Besitzer des Hundes. Lukas wird des Diebstahls beschuldigt und nach České Budějovice versetzt. Als er und Schwejk mit dem Zug nach České Budějovice unterwegs sind, zieht Schwejk die Notbremse. Da Schwejk das Bußgeld wegen Bremsmissbrauchs nicht bezahlen kann, muss er am nächsten Bahnhof Tábor aussteigen und setzt seine Reise zu Fuß fort. Anschließend wird er als Deserteur verhaftet und gilt sogar als russischer Spion. Doch aufgrund seiner Naivität und Ungeschicklichkeit wird er bald freigelassen. Danach will Schwejk seinen Dienst bei Leutnant Lukas wieder aufnehmen, doch dieser hat bereits einen neuen Diener bekommen. Schwejk wird jedoch damit beauftragt, einen Brief an Lukas‘ Geliebte zu überbringen. Kurz vor der Briefzustellung trifft Schwejk auf seinen alten Freund Woditschka (Franz Muxeneder) und sie betrinken sich gemeinsam. Am Abend will Schwejk den Brief endlich loswerden, doch nun ist der Ehemann der Dame zurückgekehrt. Um Lukas zu schützen, gibt Schwejk vor, dass er den Liebesbrief selbst geschrieben hat. Schließlich werden Lukas und Schwejk an die russische Front versetzt. Während er auf dem Schlachtfeld unter feindlichem Beschuss steht, findet Schwejk ein vierblättriges Kleeblatt und gibt es Lukas als Talisman. Kurz darauf wird Lukas jedoch tödlich verwundet und von Schwejk vom Schlachtfeld getragen.Er versteckt sich in einem Maisfeld und stößt auf einen russischen Soldaten. Sie werden Freunde und tauschen ihre Uniformen. Schwejk wird daraufhin von einer österreichischen Patrouille festgenommen, die ihn für einen Russen hält. Ihm wird Fahnenflucht und Fahnenflucht vorgeworfen und er wird von einem Erschießungskommando zum Tode verurteilt. Doch gerade als er hingerichtet werden soll, endet der Krieg und Schwejk wird freigelassen. Er kehrt nach Hause zurück und trifft Woditschka in seiner Lieblingskneipe. Trotz des großen politischen Plans des Krieges hat sich für Schwejk letztendlich nichts geändert...
Diese Schelmengeschichte wurde natürlich ein großer Kinoerfolg. Mit fast 11 Millionen Zuschauern ist Axel von Ambessers Film der sechsterfolgreichste deutsche Kinofilm seit 1956. In dieser All Time Top 10 befinden sich mit "Der Hauptmann von Köpenick" (Platz 2), "Charleys Tante" (Platz 3) und "Der Pauker" (Platz 7) noch drei weitere Filme mit Rühmann. Im Kinojahr 1961 war nur "Ben Hur" mit 13 Millionen Zuschauern noch erfolgreicher als "Der brave Soldat Schwejk".
Bewertung: 8 von 10 Punkten