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Donnerstag, 7. Dezember 2023

In den Schuhen des Fischers


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Regie: Michael Anderson

Der aussergewöhnliche Stellvertreter von Christus...

on dem Schriftsteller Morris L. West (Der Salamander, Des Teufels Advokat) stammt auch die Vorlage zu Michael Andersons Filmepos "In den Schuhen des Fischers". Anderson selbst wurde bekannt durch seinen Oscarfilm "In 80 Tagen um die Welt", der 5 Oscars erhielt. Es folgten "Flüsternde Schatten", "Händedruck des Teufels", "Die den Tod nicht fürchten", "Ein Mann geht seinen Weg", "Quiller Memorandum", "Doc Savage", "Flucht ins 23. Jahrhundert" und "Orca".Auch der 1968 gedrehte "In den Schuhen des Fischers" lief erfolgreich im Kino. Vor allem in Australien - der Heimat des Autors Morris L. West" hatte er beachtliche Zuschauerzahlen. Am Ende war der Umsatz für die Macher dennoch eher ernüchternd. Immerhin wurde Alex North für die beste Filmmusik und die Herren George David und Edward Carfagno für die beste künstlerische Leitung für einen Oscar nominiert.Die Geschichte ist natürlich fiktiv und die Handlung mündet sogar in einen "Science Fiction" Bereich, wenn man die Entscheidung betrachtet, die der Mann, der auf dem Stuhl von Petrus sitzt, am Ende der jubelnden Menge auf dem Petersplatz in Rom verkündet. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges wird Kiril Pawlowitsch Lakota (Anthony Quinn), der Metropolit von Lemberg in der Ukraine, nach 20 Jahren in einem sibirischen Arbeitslager von seinem ehemaligen Gefängniswärter Piotr Iljitsch Kamenew (Laurence Olivier), dem heutigen Ministerpräsidenten der Sowjetunion, unerwartet freigelassen. Er wird nach Rom geschickt, wo ihn der ältere Papst Pius XIII. Sir John Gielgud) zum Kardinal macht und ihm den Titulus der Kirche St. Athanasius zuweist. Lakota zögert und bittet darum eher eine einfache Mission für einfachen Menschen zu erhalten, aber der Papst besteht darauf, dass er niederknien und die scharlachrote Zucchetto entgegennehmen soll, die den Rang eines Kardinals kennzeichnet. Als der Papst plötzlich zusammenbricht und stirbt, beginnt der Prozess eines päpstlichen Konklaves, an dem Kardinal Lakota als einer der Wähler teilnimmt. Während der Sede vacante erweisen sich insbesondere zwei Kardinäle, Kardinal Leone (Leo McKern) und Kardinal Rinaldi (Vittorio de Sica), als Favoriten. Doch die Kardinale können sich nach 6 Abstimmungen nicht auf einen neuen Papst einigen. Immer wieder steigt schwarzer Rauch - zum Zeichen, dass noch keine Entscheidung getroffen wurde.  Nach sieben festgefahrenen Abstimmungen wird Lakota unerwartet als Kompromisskandidat zum Papst gewählt, und zwar durch spontane Akklamation in der Sixtinischen Kapelle durch das Kardinalskollegium, von dem viele mit ihm gesprochen haben und von seinen Ideen und seiner Bescheidenheit beeindruckt waren. Lakota nimmt die Wahl widerwillig an und nimmt den Namen Papst Kiril an. Unterdessen steht die Welt am Rande eines Atomkrieges aufgrund einer chinesisch-sowjetischen Fehde, die durch eine Hungersnot, die durch Handelsbeschränkungen der Vereinigten Staaten gegen China verursacht wurde, noch schlimmer wurde. Am Abend nach seiner Wahl schleicht sich Papst Kiril mit Hilfe seines Kammerdieners Gelasio aus dem Vatikan und erkundet als einfacher Priester verkleidet die Stadt Rom. Durch Zufall trifft er auf Dr. Ruth Faber (Barbara Jefford) deren Ehe mit dem in Rom lebenden Fernsehjournalisten George Faber (David Janssen) in Schwierigkeiten steckt, weil er immer wieder untreu wird und derzeit eine Liason mit der hübschen Chiara (Rosemary Dexter) hat. Eine wichtigere Nebenhandlung des Films ist die Beziehung des Papstes zum umstrittenen Theologen, Philosophen und Wissenschaftler Pater Telemond (Oscar Werner)...






"In den Schuhen des Fischers" zeigt erstmalig den Ablauf eines Konklaves - ausführlich und detailgetreu. Es gab zwar keine Genehmigen vom heiligen Stuhl für die Sixtinische Kapelle, daher wurde der Ort nachgebaut. Anthony Quinn liefert auch hier eine beeindruckende Leistung als unkonventioneller Papst ab.





Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

Sonntag, 25. August 2019

Schüsse peitschen durch die Nacht

























Regie: Charles F. Haas

Ein Mann stellt sich seinen Dämonen...

Regisseur Charles F. Haas drehte im Jahr 1956 zwei interessante B-Western: "Noch heute sollst du hängen" mit John Agar, Richard Boone und Mamie VanDoren und "Schüsse peitschen durch die Nacht" mit Jock Mahoney und Martha Hyer.
Im Original heißt der Film "Gunfight at Abilene" und nimmt einen historischen Konflikt in seine Handlung auf. Abilene ist ein aufsteigender Wirtschaftszweig für Rinderzüchter. Von Texas kamen die Tiere und sie machten den dort schon lange ansässigen Farmern das Leben schwer, denn die Herden zertrampelten auf ihrer Durchreise das Weideland. Dieser Konflikt wurde in sehr vielen Western aufgenommen, in "Schüsse peitschen durch die Nacht" kommt zusätzlich ein Trauma des eben beendeten Bürgerkrieges dazu.
Star des Films ist Jock Mahoney, der im selben Jahr mit "Stunden des Terrors" in einem weiteren B-Western überzeugen konnte.
In "Schüsse peitschen durch die Nacht" spielt er den Kriegsheimkehrer Jim Trask, der für die Südstaaten gekämpft hat. Der Krieg ist aus und er freut sich auf seine Heimkehr nach Abilene. Dort war er vor dem Krieg Sheriff und verlobt mit der hübschen Peggy Bigelow (Martha Hyer). Ein Reiter kommt auf ihn zu. Es ist der Nordstaatler Chip Tomlin (Grant Williams), der noch nicht weiß, dass die Waffen gestreckt wurden. Als er Jim erkennt, ist die Freude groß, obwohl sie im Krieg gegeneinander kämpfen mussten. An Jim ist der Krieg nicht spurlos vorüber gegangen  - er hat seinen besten Freund verloren und hat sich entschlossen nie mehr eine Waffe zu tragen. Das einzige was jetzt zählt ist das Wiedersehen mit seiner Verlobten und mit Dave Mosely (Lyle Bettger), dem Bruder seines gefallenen Freundes. Doch die Enttäuschung lässt nicht lange auf sich warten. Da man ihn für tot hielt, hat sich Peggy inzwischen mit Dave verlobt und sie wollen bald heiraten. Dave selbst hat die Gunst der Stunde genutzt und ist unter die Viehbarone gegangen. Eine lukrative Entscheidung, da die Stadt das neue Zentrum des Viehandels darstellt. Um die Farmer einzuschüchtern hat Dave den brutalen Dan Claudius (Ted de Corsia) angestellt. Der ist als Mann fürs Grobe gedacht und ist zudem neuer Sheriff von Abilene. Jim fühlt sich Dave verpflichtet, weil er als Junge einen Unfall verursacht hat, bei dem Dave eine Hand verloren hat und relativ wehrlos ist. Dave ist sofort eifersüchtig auf den Heimkehrer, denn er bemerkt, dass Peggy immer noch Gefühle für ihren Ex hat. Darüberhinaus könnte Jim sich auf die Seite der Farmer schlagen und das will er auf alle Fälle vermeiden. Er bietet ihm den Job als Sheriff an...



Zum einem muss ein Mann Farbe bekennen und zum zweiten muss er sein Kriegstrauma überwinden, das ihn schon sehr stark geprägt hat. Ähnlich wie "Noch heute sollst du hängen" ist der Film mit einer schnörkellosen Gradlinigkeit inszeniert und auch gut fotografiert. Kameramann war Irving Glassberg. In einer Nebenrolle ist David Janssen zu sehen, der in den 60er Jahren als Dr. Richard Kimble zu einem populären TV-Star aufstieg.
 

Bewertung: 7 von 10 Punkten.