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Sonntag, 16. April 2023

Mississippi Melodie


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: George Sidney

Das Showboat gastiert...

Das Musical "Mississippi Melodie" heißt im Original "Show Boat" und wurde mehrfach verfilmt. Die erste Verfilmung wurde 1929 realisiert. 7 Jahre später kam bereits das Remake in die Kinos. In dieser von James Whale inszenierten Version sang Paul Robeson das Herzstück des Films "Ol Man River" - der Film lief erfolgreich in den Kinos. In Großbritannien war er der 8. erfolgreichste Film des Jahres. George Sidney drehte 1951 die erste Technicolor Version des Musicals - im Filmjahr 1951 lief lediglich der Monumentalfilm "Quo Vadis" besser als "Show Boat".
"Show boat" basiert auf dem Roman von Edna Ferber aus dem Jahr 1926, bereits im Folgejahr wurde daraus von Jerome Kern (Musik) und Oscar Hammerstein II (Lyrics, Drehbuch) ein Bühnenmusical geschaffen.
Als das Showboat Cotton Blossom in einer Stadt in Mississippi erinläuft, um eine Vorstellung zu geben, kommt es zu einer Schlägerei zwischen dem Hauptdarsteller Steve Baker (Robert Sterling) und Pete (Leif Erickson) dem Ingenieur des Bootes. Grund des Streits sind die unerwünschten Annäherungsversuche von Pete an Steves schöner Frau Julia LaVerne (Ava Gardner). Von Captain Andy Hawks (Joe E. Hall) und seiner Frau Parthy (Agnes Moorehead) wird er gefeuert, er rächt sich aber damit, dass er den Behörden erzählt, dass Julie eine schwarze Mutter hat. Deshalb ist auch die Ehe mit Steve illegal. Als Pete mit dem Sheriff der Stadt auftaucht, sticht Steve Julie in den Finger und saugt das Blut daraus, was bedeutet, dass er nun auch ein "Mischling" ist. Da schwarze und weiße Schauspieler nicht zusammen auf der Bühne stehen dürfen, ist der liberale Captain gezwungen die Bakers ebenfalls zu entlassen.
Jetzt müssen die Hauptrolle neu besetzt werden. Julies beste Freundin Magnolia ist die Tochter des Captains und soll ihre Chance bekommen. Auch der talentierte Riverboat Spieler Gaylord Ravenal (Howard Keel) wird engagiert - er wird Partner von Magnolia. Die beiden haben Erfolg und es kommt wie es kommt: Beide verlieben sich, verlassen das Show Boat und ziehen nach Chicago, wo sie von Ravenals Glücksspielgewinnen leben. Doch jede Glückssträhne geht einmal zu Ende und irgendwann ist der süchtige Spieler pleite. Er verlässt Magnolia. Nun muss Magnolia zusehen, wie sie ihren Lebensunterhalt verdient. Es gibt ein Wiedersehen mit Julie, ausserdem erwartet Magnolia ein Kind....





Am Ende gibt es zumindest für ein Paar ein Happyend. In der Mitte des Films und am Ende singt William warfield den legendären "Ol Man River" Song. Kritiker fanden den Film zu oberflächlich, denn der Vorgänger von James Whale ging mehr auf die rassistische Komplexität des Stoffes ein. Die Songs wirken etwas operettenhaft, insgesamt ist "Mississippi Melodie" mehr als viele andere Musicals aus der goldenen Ära des Genres etwas in die Jahre gekommen. Kameramann Charles Rosher wurde oscarnominiert, ebenso der Score von Conrad Salinger und Adolph Deutsch.





Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

Freitag, 11. Dezember 2015

Duell im Morgengrauen

























Regie: Phil Karlson

Im Schatten des großen Vaters...

Der US-Regisseur Phil Karlson drehte in seiner aktiven Laufbahn mehrheitlich B-Pictures. Sein bekanntester Film ist wahrscheinlich "Kid Galahad", der Boxerfilm mit Elvis Presley. Im Jahr 1958 bekam er für seinen psychologischen Western "Duell im Morgengrauen" sehr gute Kritiken. Die zeitgenössischen Einschätzungen stellten den Film sogar als ebenbürtig mit Klassikern wie "Zähl bis drei und bete" oder "High Noon".
Leider ist der großartig fotografierte Western (Kamera: Charles Lawton Junior) im Lauf der Zeit in Vergessenheit geraten, was eigentlich schade ist. Denn Karlson gelang tatsächlich eine großartige Perle des Genres.
Es ist eine bittere Geschichte über einen Mann, der den Westen miit aufgebaut hat, der aber erkennen muss, dass er in den Zahnrädern der Geschichte gefangen ist. Die Zeit hat sich merklich gewandelt. Es ist auch gleichzeitig die Geschichte zweier ungleicher Brüder, die beide im Schatten des übergroßen Vaters stehen und sich nur schwerlich befreien können.
Dabei ist vor allem ein Imagewandel bei Tab Hunter vorgenommen worden, der in "Duell im Morgengrauen" eigentlich zuerst den sensiblen, jüngeren Sohn Davy spielen sollte, jedoch die Chance ergriff den interessanteren Part des arroganten wie extrem traumatisierten Ed zu spielen, der bei jeder Gelegenheit seinen Vater übertreffen will, um endlich nicht nur als dessen Schatten wahrgenommen zu werden. Liebe und Hass sind in der Geschichte allgegenwärtig.
In der ersten Szene reiten die Brüder Ed (Tab Hunter) und Davy (James Darren) von der Ranch des Vaters nach Jackson City in Wyoming. Sie sollen dort einige Männer für den Viehtreck anwerben, den ihr Vater Lee (Van Heflin) in den nächsten Tagen beginnt. Unter anderen engagieren sie den Halbindianer Paul Chouard (Bert Convy), dessen hübsche Schwester Clee (Kathryn Grayson) neuerdings im Ladne von Purcell Avery (Edward Platt) arbeitet. Beiden Brüdern gefällt die Frau. Während Ed die junge Halbindianerin anmaßend und plump anmacht, benimmt sich Davy viel höflicher.
Die beiden reiten zurück zu Vaters Ranch und der Zuschauer lernt diesen raubeinigen und schwierigen Großrancher im Umgang mit seinen beiden Söhnen kennen. Er ist besonders stolz auf den hitzköpfigen Ed, führt aber auch ein hartes Regiment. Die Söhnen müssen ihren Vater "Lee" nennen und immer wieder misst er sich mit ihnen als Schütze. Dramatisch wird es als der Treck stattfindet. Ed benimmt sich mehr und mehr rücksichtslos und versucht sich vor allem mit dem Halbindianer Paul zu messen. Als beide unbedingt eine weiße Mustangstute einfangen wollen, kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall. Ed drängt mit seinem Pferd Paul so rücksichtslos zur Seite, dass dieser mit seinem Pferd eine steile Klippe hinunterstürzt. Er ist sofort tot. Dies bemerkt Ed allerdings erst, als er den Mustang erfolgreich angefangen hat. Zwei Indianer, die als Hilfskräfte beim Treck mitmachen, sind aber Augenzeugen und haben gesehen, dass Ed Paul getötet hat. Dieser schildert den Zwischenfall aber als bedauerlichen Unfall. Dennoch wird Ed vor Gericht gestellt. Es kommt beinahe zur Mordanklage, doch der durchreisende Pferdehändler bestätigt die Version von Ed...




Der Film lebt vor allem durch die sehr guten Darstellerleistungen von Van Heflin und Tab Hunter. Beide sind in ihren Rollen absolut glaubwürdig und können auch eine psychologische Tiefe vermitteln. Dies hat zur Folge, dass die Charaktere des Films nie schwarz-weiß und einfach gestrickt angelegt sind, sondern die Ambivalenz der Figuren schimmert immer wieder durch. So leidet man auch mit dieser selbstzerstörerischen Neigung von Ed, bei dem durch diesen Vorfall in der Schlucht die ganze Pathologie ausbricht, die in ihm schlummert. Er kann nicht anders und zelebriert durch seinen weiteren Handlung den tödlichen Zerstörungskurs, den der Vater versucht mit seiner ganzen Macht und seinem großen Einfluß zu verhindern. Am Ende steht das "Duell im Morgengrauen" bei dem es keinen Sieger geben kann.
Der Film hält durchgehend seine dramatische Atmosphäre und begeistert durch die emotionale Kraft der Geschichte, die etwas von der Kraft griechischer Tragödien vermittelt. Das Schicksal hat es gewollt, dass die Protagonisten in eine ausweglose Lage geraten sind. Die sich immer deutlicher abzeichnende Katastrophe ist nicht mehr aufzuhalten, egal wie die darin verstrickten Figuren auch handeln.



Bewertung: 8 von 10 Punkten.