Regie: Vincente Minelli
Krieg, Hunger, Pest und Tod...
Vincente Minellis 1962 entstandener Film "Die
vier apokalyptischen Reiter" (Originaltitel: The Four Horsemen of the
Apocalypse) ist ein Remake eines berühmten Kinofilms aus Stummfilmtagen,
mit dem Rudolph Valentino zum Superstar wurde. Es wird eine
Familiengeschichte geschildert, die im 2. Weltkrieg auf eine harte Probe
gestellt wird. Insgesamt spielte der Film 9 Millionen Dollar an der
Kasse ein, doch er wurde durch das hohe Budget von mehr als 7 Millionen
zu einem Flop für die Macher. Von der US-Kritik wurde der Film
zerrissen, doch in Europa erkannte man eher die Qualitäten des schrillen
Kriegsmelodrams, man kann ihn sozusagen als Vorläufer für Filme wie
"Die Verdammten", "Der Konformist", "Die Nacht der Generäle" oder "Der
Garten der Finzi Contini" ansehen.
Im Jahr 1936 ist Madariaga (Lee J. Cobb) der 80-jährige Patriarch einer Rinderfarm in Argentinien. Seine
beiden Enkel sind Julio (Glen Ford), dessen Vater Marcelo (Charles
Boyer) Franzose ist, und Heinrich (Karlheinz Böhm), dessen Vater Karl
(Paul Lukas) Deutscher ist. Als
Heinrich von seinem Studium in Deutschland nach Hause zurückkehrt und
offenbart, dass er Nazi geworden ist, gibt Madariaga ihm eine Ohrfeige
und sagt voraus, dass die vier Reiter der Apokalypse -, Krieg, Hunger,
Pest und Tod - bald die Erde verwüsten werden. Er rennt nach draußen in einen Sturm mit Visionen dieser vier biblishen Reiter und stirbt dann in Julios Armen. 1938 geht Julio mit seiner Familie nach Paris und freundet sich mit Marcelos Anti-Nazi-Freund Etienne Laurier (Paul Henreid) an. Julio
verliebt sich in Lauriers Frau Marguerite (Ingrid Thulin) und wird ihr
Geliebter, nachdem der Krieg ausbricht und Laurier eingezogen wird und
später in ein Kriegsgefangenenlager geschickt wird. Er
nutzt seinen Status als Neutraler, um mit Marguerite ein angenehmes
Leben im deutsch besetzten Paris zu führen, wo sein Cousin Heinrich ein
wichtiger Beamter der SS ist. Als
Marguerite zum Objekt der Begierde des deutschen Generals von Kleig
(George Dolenz) wird, widersetzt sich Julio ihm – unterstützt von
Heinrich - und zieht seine persönliche Feindschaft auf sich. Julios
jüngere Schwester Chi Chi (Yveette Mimieux) wird im französischen
Widerstand aktiv und bereitet Julio Unbehagen über seine eigene
Neutralität. Laurier
wird als scheinbar gebrochener Mann aus dem Gefängnis entlassen und
Marguerite verlässt Julio, um sich um ihn zu kümmern. Als Julio herausfindet, dass Laurier eine wichtige Figur im Widerstand ist, schließt er sich ebenfalls diesem an. Schließlich
werden sowohl Chi Chi als auch Laurier von der Gestapo gefoltert und
ermordet, und Laurier verrät von Kleig, dass Julio für den Widerstand
und auf einer wichtigen Mission arbeitet: Alliierte Bomber anzuleiten,
um ein Nazi-Hauptquartier in der Normandie zu zerstören. Als
Heinrich erkennt, dass es sich bei Julio wahrscheinlich um einen
französischen Agenten handelt, nimmt er ihn gefangen, als die Bomben auf
sie einschlagen und beide töten. Die letzte Szene fehlt in mehreren gezeigten Fassungen. Darin hören die Eltern der Enkelkinder hilflos am Telefon zu, wie sich die Todesfälle ereignen. Die letzten Worte stammen von einer Elterngruppe zur anderen: „Unsere Kinder haben sich gegenseitig umgebracht.“ In
anderen Kopien endet der Film damit, dass die vier Reiter weiterreiten,
um zukünftiges Chaos für andere Generationen anzurichten....
Minelli wollte eigentlich Alain Delon für die Rolle des Julio, er fand Glenn Ford eine Fehlbesetzung. Eine Einschätzung, die sicher nicht ganz falsch ist, obwohl man sich im Laufe der Geschichte an Glenn Ford gewöhnt, auch wenn man ihn schon zu alt für diese Rolle empfunden hat. Ingesamt liefert Ford aber eine akzeptable Leistung ab. Die Machart des Films ist breit und episch mit einem etwas schrillen Touch.
Minelli wollte eigentlich Alain Delon für die Rolle des Julio, er fand Glenn Ford eine Fehlbesetzung. Eine Einschätzung, die sicher nicht ganz falsch ist, obwohl man sich im Laufe der Geschichte an Glenn Ford gewöhnt, auch wenn man ihn schon zu alt für diese Rolle empfunden hat. Ingesamt liefert Ford aber eine akzeptable Leistung ab. Die Machart des Films ist breit und episch mit einem etwas schrillen Touch.