Mittwoch, 27. März 2019

Der Mann aus Alamo

























Regie: Budd Boetticher 

Der Feigling...

Erst in den 80er Jahren wurde Hollywood Regisseur Bud Boetticher und seine zahlreichen B-Western von der Filmkritik wiederentdeckt. "Der Mann von Alamo" entstand im Jahr 1952, kurz nach "Seminola" mit Rock Hudson und Anthony Quinn. Auch für "Der Mann von Alamo" konnte mit Glenn Ford ein bekannter und beliebter Hollywood Star verpflichtet werden. Er spielt den tragischen Helden John Stroud, der bei der Verteidigung der zum Fort ausgebauten Mission Alamo in San Antonio im Jahr 1836 als Soldat auf der Seite der Texaner kämpft.
Da fünf der Soldaten eine Farm sowie Frau und Kinder besitzen, beschließt diese Gruppe das Los bestimmen zu lassen, wer der entscheidenden Schlacht fernbleibt und sich stattdessen um die Hinterbliebenen aller Fünf kümmern muss. Das Los fällt auf den Pechvogel Stroud, der nun nicht fürs Vaterland Texas im Freiheitskampf sterben darf - sondern von allen Verteidigern, die ihr leben lassen, als Feigling angesehen wird.
Doch Stroud findet die Farmen zerstört vom Feind vor - auch seine Farm ist niedergebrannt und die Familie wurde getötet. Der Nachbarsjunge Carlos (Marc Cavell) hat durch die Mörder auch seinen Vater verloren und ist nun Waise. Er kann Stroud aber den Hinweis geben, dass die Verbrecher keine Mexikaner waren. Mit dieser Nachricht geht Stroud in die stadt, wo gerade die Nachricht verkündet wurde, dass die Verteidiger von Alamo im Kampf gefallen sind. Natürlich hat sich Strouds angebliche Feigheit schon herumgesprochen und der Mob würde ihn nur zu gerne lynchen. Lieutenant Lamar (Hugh O´Brien) kann dies gerade noch verhindern, obwohl er auch nichts übrig hat für solche Männer. Er wird zur Sicherheit mal ins Gefängnis gesteckt, dort ist auch einer der Wade Bande, ein gewisser Dawes (Neville Brand) inhaftiert. Carlos erkennt in diesem Mann einer der Mörder von Strouds Familie. Es gelingt stroud das Vertrauen des Gangsters zu gewinnen und bei einem Ausbruch schließt er sich der Bande an. Dies bringt ihm auch den Verdacht eines Gangsters und Verräters ein. Doch Stroud hat ein anderes Motiv: Rache und seinen Namen wieder reinwaschen. Wenn ihm dies gelingt, dann kann er vielleicht das Herz der schönen Beth Anders (Julie Adams) erobern, die sich inzwischen dem Waisenjungen Carlos angenommen hat und mit anderen Flüchtlingen in einem Treck die Stadt verlässt. Jess Wades (Victor Jory) will dem Treck natürlich auflauern, weil die Gold mit sich führen...



Ein Western mit vielen Handlungssträngen, die fast wieder untypisch für einen B-Film sind und mit einer exzellenten Kameraarbeit von Routinier Russell Metty, der insgesamt 11 Filme von Douglas Sirk optisch perfekt verschönerte und für "Spartacus" sogar den Oscar bekam. Was ein bisschen stört ist der Unwille des Antihelden Stroud sein Motiv aufzuklären, stattdessen lässt er sich lange Zeit als Feigling vorführen. Nur Carlos, der Junge, der ihn nun zum Vater haben will, verteidigt ihn. Er selbst wird erst durch seine Taten dann wieder reingewaschen, am Ende erkennt auch Lieutenant Lamar wie Heldenhaft dieser Stroud tatsächlich ist. Von wegen Feigling von Alamo.



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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