Regie: Cecil B. DeMille
Der Befreier der hebräischen Sklaven...
"Die 10 Gebote" war die letzte und erfolgreichste Arbeit des
legendären Hollywood Regisseurs Cecil B. DeMille. Die Paramount
investierte satte 13 Millionen Dollar für die Realisierung dieses
Blockbusters. Im Jahr 1956 eine wahnsinnige Summe von Geld. Doch es
lohnte sich für die Macher. An der Kasse spielte der Bibelschinken 122
Millionen Dollar ein und wurde nicht nur der Filmhit des Jahres, sondern
noch vor "Ben Hur" der erfolgreichste Kinofilm des Jahrzehnts. In den
inflationsbereinigten Top 100 der erfolgreichsten Filme liegt DeMilles
Remake seines Stummfilms aus dem Jahr 1923 immer noch auf dem
sensationellen 7. Rang. Nur "Vom Winde verweht", "Star Wars - eine neue
Hoffnung", "Sound of Music", "E.T.", "Titanic" und "Avatar" liegen
besser.
Bei der Oscarverleihung für das Jahr 1956 sprangen im Frühjahr 1957
sieben Nominerungen heraus. Diese wurden aber überwiegend in den
technischen Bereichen erlangt. Die Darsteller - auch nicht Charlton
Heston, der einen glaubwürdigen Moses spielte - wurden bei den
Nominierungen nicht berücksichtigt. Immerhin siegte John P. Fulton für
seine für die damalige zeit phänomenalen Special Effekte. Vor allem die
Teilung des roten Meeres blieb den Zuschauern bis heute in bester
Erinnerung. In der Hauptkategorie "Bester Film" hatte de Milles Filme
das Nachsehen - es gewann Michael Andersons "In 80 Tagen um die Welt".
Neben Charlton Heston begeistert vor allem Yul Brynner, der am
gleichen Abend den Oscar als bester Hauptdarsteller gewinnen konnte -
zwar nicht für die Rolle von Ramses, dem Zweiten - sondern für seine
Darstellung des Königs Mongut von Siam in dem populären Musical "Der
König und ich".
"Die 10 Gebote" gehört mit der Laufzeit von 220 Minuten zu den
großen Monumentalfilmen der Kinogeschichte und daher wirkt auch fast
alles überlebensgroß und eben salbungsvoll, schließlich wird die
Geschichte des Moses aus der heiligen Schrift dem Kinozuschauer nahe
gebracht.
Als Pharao Ramses der I. von Ägypten von einer Prophezeiung
erfährt, lässt er alle neugeborenen männlichen Kinder der Hebräer töten,
denn es soll ein Retter aus ihren eigenen Reihen geboren worden sein,
der das versklavte Volk in die Freiheit führt. Jochebet (Martha Scott)
hat einen kleinen Jungen geboren. Gemeinsam mit ihrer Tochter Miriam
(Babette Bain) legt sie das Baby in einen Korb und lässt diesen im Nil
treiben. Baket (Nina Foch), die Tochter des Pharaos findet den Korb und
beschließt den Jungen zu adoptieren, obwohl sie weiß, dass es ein
Hebräerkind ist. Ihre Dienerin Memnet (Judith Anderson) muss schwören
das Geheimnis für sich zu behalten. Sie nennt den Jungen Moses und der
wächst beim Pharao Seti I (Sir Cedric Hardwicke) auf, der ihn wie einen
eigenen Sohn behandelt. Ja, sogar seinem eigenen egoistischen Sohn
Ramses (Yul Brynner) vorzieht. Auch Prinzessin Nefretiri (Anne Baxter),
die den zukünftigen Pharao heiraten soll, ist eher auf Moses fixiert als
auf Ramses. Der soll für Seti ein Stadt erbauen, doch die harte Linie,
die er bei den hebräischen Sklaven anwendet, sorgen nicht für den
schnellen Erfolg. Da hat Moses andere Triumphe vorzuweisen, als er mit
siegreicher Beute und neuen Verbündeten aus den besiegten Völkern wieder
nach Ägypten kommt. Leider wendet sich das Blatt als Seti immer mehr
überzeugt ist Moses als Nachfolger zu bestimmen. Nefretiri erfährt durch
Memnet, dass ihre Geliebter ein Hebräer ist und bringt die alte
Dienerin um. Durch diesen Mord schöpft auch Moses Verdacht und bald wird
er erfahren, dass er eigentlich ein Sklave ist. Und er nimmt dieses
Joch auf sich...
Im Film wird nach seiner verbannung in der Wüste seine Hochzeit mit
Zippora, gespielt von Ivonne de Carlo" gezeigt. Ebenso seine Rückkehr
nach Ägypten, wo er den Pharao auffordert seinem Volk die Freiheit zu
schenken. Doch das Herz seines "Bruders" ist verstockt...so kommen die
zehn Plagen über das Land, was den Pharao zur Rache aufstachelt. Am Ende
hat aber Gott entschieden des Pharaos Rachepläne auf das ägyptische
Volk umzukehren und die Ägypter mit gleichem Plan zu strafen. Als wenn
der Verlust seines eigenen Sohnes nicht genug wäre, schickt Ramses seine
Armee den Hebräern hinterher, um sie zu vernichten. Die Verfolger
kommen bei der Überquerung des roten Meeres ums Leben. Moses selbst
altert im Lauf der Wanderung durch die Wüste und bekommt von Gott die 10
Gebote mit auf den Weg und muss seine ungläubligen landsmänner noch
davon abhalten das goldene Kalb anzubeten. "Die 10 Gebote" glänzt
natürlich mit einer großen Starbesetzung - ausser den bereits genannten
Stars sind John Derek, Debra Paget, Vincent Price, E. G. Robinson und
John Carradine zu sehen. Visuell ist "Die 10 Gebote" auch heute noch
sehr beeindruckend und wer für kollosale Bauten, für Massenszenen und
für viel Pathos schwärmt kommt total auf seine Kosten.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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