Regie: Kurt Neumann
Billy the Kid in Texas....
Über den Revolverhelden Billy the Kid gibt es ähnlich viele Filme wie über Wyatt Earp oder Buffalo Bill.
Die besten Arbeiten in dieser Sparte haben Sam Peckinpah "Pat
Garrett jagt Billy the Kid", Arthur Penn "Einer muss dran glauben" und
Stan Dragoti "Dreckiger kleiner Billy" realisiert. Christopher Cains
1988 inszenierter "Young guns" ist vielleicht der erfolgreichste dieser
Filme. Der 1950 entstandene "Verfemt" (Originaltitel: Kid from Texas)
unter der Regie des deutschen Immigranten Kurt Neumann (bekanntester
Film ist "Die Fliege") ist sicherlich nicht ganz so stark. Aber immerhin
startet damit der junge Kriegsheld Audie Murphy mit diesem Film seine
große Karriere im Genre des Westerns.
Und die Rolle des heimatlosen Jugendlichen William Bonney ist
natürlich perfekt auf ihn zugeschnitten. Nur vage gibt die Geschichte
Auskunft über die Kindheit und frühe Jugend von Billy. Doch man erfährt,
dass er sehr früh von zuhause weg ging und für sich selbst sorgen
musste. Er hat dabei sehr schnell auch das Handwerk mit dem Schießeisen
gelernt. Das wird auch notwendig gewesen sein, um als junger
Herumtreiber zu überleben. In dem Rancher Jameson (Shepperd Strudwick)
sieht er sehr schnell eine Vaterfigur, denn der nimmt ihn ernst und
meint es gut. Jameson gelingt es sogar Billy davon zu überzeugen, dass
Waffengewalt alleine keine Stärke darstellt. Billy hört auf den
friedfertigen Gönner. Doch Jamesons friedliche Art wird ihm auch zum
Verhängnis. Im Lincoln County War wird er erschossen, obwohl er keine
Waffe trägt und Billy, der seine Waffe vorübergehend abgelegt hat, hängt
sich den Revolvergurt wieder um. Fest entschlossen die Mörder Jamesons
zu suchen und zu töten. Er bekommt einen Job bei Jamesons Freund Kain
(Albert Dekker), der mit der viel jüngeren Irene (Gale Storm)
verheiratet ist. Die junge Frau ist unglücklich und findet Billy sehr
nett, was aber ihren Mann, der ein falsches Spiel macht, eifersüchtig
werden lässt. Kain ist es auch, der Billy zum Sündenbock abstempelt und
schließlich ein Kopfgeld auf Billy aussetzt. Dennoch macht General
Wallace (Robert H. Barrat) Billy ein Amnestieangebot. Der lehnt aber ab,
denn noch sind nicht alle Mörder von jameson gefunden. So wird er
endgültig zum Gesetzlosen. Der neue Sheriff Pat Garrett (Frank Wilcox)
macht Jagd auf ihn...
Das Drehbuch ist sehr einfach gestrickt und lediglich durch die
perfekte Besetzung Audie Murphy als Outlaw hat "Verfemt" einen großen
Pluspunkt auf seiner Seite. Ansonsten ist der Western sehr konventionell
gestaltet und mit einer Lauflänge von 78 Minuten so kurz, dass keine
Zeit für Langeweile aufkommt. Den Mythos "Billy the Kid" beschreiben
andere Filme aber weitaus authentischer und besser. Auch die Fakten
lassen zu wünschen übrig, auch wenn der Film im Vorwort darauf hinweist,
das hier historische Fakten groß geschrieben werden.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.
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