Regie: Stanley Kubrick
Aufstand der Gladiatoren...
In den späten 50er Jahren und Anfang der 60er Jahre befand sich der
Monumentalfilm auf den Höhepunkt seiner Popularität. Filme wie "Die 10
Gebote", "In 80 Tagen um die Welt" oder "Die Brücke am Kwai" waren die
Blockbuster jener Zeit. Im Jahr 1959 lag Willam Wylers "Ben Hur" auf
Platz 1 der Kinojahrescharts und gewann 11 Oscars. Ein Jahr später war
Stanley Kubricks "Spartacus" der Filmhit des Jahres und spielte weltweit
60 Millionen Dollar ein.
Es war die zweite Zusammenarbeit des Gespanns Kubrick und Kirk
Douglas. Der britisch-amerikanishe Regisseur war damals noch nicht ganz
so unabhängig wie in seiner späteren Schaffenszeit. Er hatte aber
bereits mit "Die Rechnung ging nicht auf" einen klasse Noir Beitrag
abgeliefert und mit "Wege zum Ruhm" einen grandiosen Klassiker des
Antikriegsfilms abgeliefert.
"Spartacus" war dann dieser durchschlagende Erfolg, den er brauchte
und der es dem Filmemacher nachfolgend erlaubte sich eine große
Unabhängigkeit aufzubauen. Eine Unabhängigkeit, die am Ende auch zu
seinem Ruhm und das ihn umgebende "Mysterium" zu schaffen. Er bekam von
den Hollywood Studios weitgehend freie Hand für seine Stoffe, auch das
Zeitbudget fürs Drehen war äusserst großzügig. So entstanden "Dr.
Seltsam", "2001 - Odyssee im Weltraum", "Uhrwerk Orange" oder "Barry
Lyndon" - alle einzigartig in ihrem Segment.
"Spartacus" basiert auf der wahren Begebenheit des Sklavenaufstands
im antiken Rom. Hauptdarsteller Kirk Douglas gilt als einer der Macher
dieses Welterfolgs. Er feuerte Antohny Mann, der zuerst als Regisseur
vorgesehen war.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Sklave Spartacus (Kirk
Douglas), der seit seiner Kindheit Gefangener in der römischen Provinz
Libyen in den Steinbrüchen arbeitet. Er kennt nichts anderes als
Zwangsarbeit, doch er fällt immer wieder auf, dass er anderen Gefangenen
versucht zu helfen, wenn die am Ende ihrer körperlichen und seelischen
Kräfte angelangt sind. Dies bringt dem starken Mann Schläge und Folter
ein. Eines Tages wird er von Batiatus (Peter Ustinov), einem
Gladiatorenmeister und Besitzer einer Gladiatorenschule gekauft. Er hat
sofort das kämpferische Talent und Potential von Spartacus entdeckt.
Doch auch in der Gladiatorenschule in Capua ist er ein Gefangener. Er
wird vom Ausbilder Marcellus (Charles McGraw) gepeinigt und als der
Feldherr Marcus Crassus (Lawrence Olivier) mit seiner Frau Claudia
Marius (Joana Barnes) in Begleitung des Kommandierenden der römischen
Garde Marcus Publius Glabrus (John Dall) und dessen Frau helena (Nina
Foch) erscheinen, wollen diese zwei Kämpfe auf Leben und Tod sehen.
Eigentlich unüblich, aber einem Marcus Crassus kann man keinen Wunsch
abschlagen. So soll Crixus (John Ireland) gegen Gallino (Bob Morgan)
antreten. Ebenso Spartacus geen Draba (Woody Stroode). Draba gewinnt
zwar, doch er weigert sich den unterlegenen Spartacus zu töten. Er wirft
seinen Dreizahn gegen die Zuschauer. Damit hat er sein Todesurteil
besiegelt, allerdings führt sein Tod zur Meuterei unter den Galdiatoren.
Unter der Führung von Spartacus wollen sie gegen Rom vorgehen und ihre
Freiheit gewinnen....
Im Laufe der Geschichte verliebt sich Spartacus in die Sklavin
Varinia, die von Jean Simmons gespielt wird. Der junge Antoninus wird
von Tony Curtis gespielt. Er ist der Lieblingssklave des Römers Marcus
Grassus, der sowohl Schnecken und Austern liebt und gar nicht erfreut
ist, als der hübsche junge Mann bei seinen Vergleichen zwischen
Schnecken und Austern flieht und als Deserteur dann gesucht wird. Auch
Antoninus schließt sich Spartacus an, der immer mehr Anhänger gewinnen
kann. Im Rom selbst ist Gracchus, gespielt von Charles Laughton, der
Kontrahent des machthungrigen Marcus Grassus.
Die Inzenierung ist sehr gut, vor allem begeistert auch Kameramann
Russell Metty, der für seine Leistung den Oscar gewinenn konnte. Auch
Peter Ustinov als bester Nebendarsteller war siegreich. Ebenso wurde das
beste szenenbild und die besten Kostüme ausgezeichnet. Für Film und
Filmmusik (Alex North) gabs immerhin eine Nominierung. In "Spartacus"
hatte Kubrick noch nicht diese künstlerischen Freiheiten, wie in seinen
Späteren Filmen. Die zweideutige Szene zwischen Laurence Olivier und
Tony Curtis im römischen Bad, in der der Herr seinen Sklaven anbaggert,
fiel damals der Schere zum Opfer. In der restaurierten Fassung ist
dieser homoerotische Annäherungsversuch wieder drin.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen