Regie: Lewis Gilbert
Die H.M.S Defiant....
Alec Guinness bietet wie immer eine hervorragende Leistung und Dirk Bogarde als sein Gegenspieler steht ihm in nichts nach. Bogarde schuf einen hassenswerten Filmbösewicht. Die Macher hatten ein gutes Gespür für die wichtigen historischen Details - er spart auch nicht mit kritischen Ansätzen und vermittelt einen guten Einblick in die damaligen Mißstände auf hoher See sowie auch darauf wie brutal man damals gezwungen wurde Seemann für die Kriegsflotte zu werden.
Regie: Lewis Gilbert
HMS Defiant...
Regisseur Lewis Gilbert wurde vor allem durch seine James Bond Filme
"Man lebt nur zweimal" (1966), "Der Spion, der mich liebte" (1977) und
"Moonraker" (1979) bekannt. Weitere Filme wie "Rita will es endlich
wissen" (1983) und "Alfie" (1966) konnten sich sogar einige
Oscar-Nominierungen erspielen. Er begann zu filmen während seiner Zeit
bei der Royal Air Force. Einige seiner Filme beinhalten auch die Themen
"Armee" oder "Krieg". So auch sein 1962 gedrehtes Seefahrts-Abenteuer
"Rebellion", der im Original "H.M.S. Defiant" heißt und kurz nach dem
bekannteren "Die letzte Fahrt der Bismarck" entstand. "Rebellion" ist
eine Art Vorläufer von Peter Weirs 2003 gedrehten Erfolgsfilm "Master
and Commander" und sicherlich einer von Gilberts überzeugendsten Filmen,
auch wenn der Film weitestgehend unbekannt ist und noch entdeckt werden
muss.
1962 hatten Filme, die auf hoher See spielten, eine kurze
Hochkonjunktur. Lewis Milestones verfilmte "Meuterei auf der Bounty"
nochmals neu - diesmal farbenprächtig und monumental aufgemotzt. Und
Peter Ustinovs "Der Verdammte der Meere" wurde ebenfalls ein
Überraschungserfolg. Ein Grund mehr, dass Columbia Pictures beschloß,
unter dem Titel "The Mutineers" ein eigenes Marineepos herauszubringen.
Man wollte auch Lewis Gilbert als Regisseur haben. "The Mutineers"
basierte auf Frank Tilseys Roman, der nach einem tatsächlichen Aufstand
in der britischen Flotte im Jahr 1797 entstanden ist. Als Defiant
Captain konnte Alec Guinness einer der besten britischen Schauspielern
verpflichtet werden. Der sadistische Lieutentant Scott-Padget wurde Dirk
Bogarde engagiert, der damit seine Karriere als ernsthafter
Charakterschauspieler begann.
Die Geschichte beginnt mit der Arbeit der Matrosenfänger, die an Land
gehen mit der Absicht Männer für die Arbeit auf dem Schiff zu
rekrutieren. Damals eine übliche Praxis...man besuchte die Wirtshäuser
in der Hafengegend und nahm die Männer fest, brachte sie unter Zwang
aufs Schiff und schon hatte man die Crew vollzählig. Der Kapitän heißt
Crawford (Alec Guinness) und ist ein liberaler Mann, er kritisiert die
Foltermethoden, die auf den Schiffen oft praktiziert werden. Zum ersten
Mal ist auch sein kleiner Sohn Harvey (David Robinson) als junger
Seekadett mit an Bord. Der Sohn ist sichtlich stolz Seemann zu werden
und in der Marine zu dienen. Er wird aber an Bord nun einer von vielen
Kadetten sein und hat keine Sondervorrechte, weil sein Vater Kapitän
ist. An Bord ist er Untergebener und nicht der Sohn des Vaters. Der
erste Leutnant Scott Padget ist nicht gerade beliebt, denn er ist ein
Schinder und immer schnell dabei harte Strafen auszuteilen. Diese
menschenunwürdigen Zustände für den einfachen Seemann an Bord könnte gar
in eine offene Rebellion münden, zumindest hat der Seemann Vizard
(Anthony Quayle) als Anführer der Unzufriedenen Seemänner den Plan
gefasst gemeinsam mit anderen Seeleuten auf anderen Schiffen der
britischen Marine gleichzeitig durch eine kollektive Meuterei auf
mehreren Schiffen seiner Bittschrift um bessere Bedingungen Gehör zu
verschaffen und die Verbesserungen auch umzusetzen.
In der Zwischenzeit kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen
Kaptän und Leutnant. Scott Paget hat dabei vor den Sohn des Kapitäns als
Druckmittel für seine Ziele zu benutzen...
Kameramann Christopher Challis war insgesamt viermal für den British Film Award nominiert. Seine bekannteste Arbeit ist sicherlich "Arabesque" von Stanley Donen. Er überzeugte aber auch mit anderen Arbeiten in den Filmen "Die feurige Isabella", "Hoffmanns Erzählungen", "Das Privatleben des Sherlock Holmes", "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten", "Tschitti Tschitti Bäng Bäng", "Das Böse unter der Sonne" oder "Maria Stuart, Königin von Schottland".
Die Produktion zeichnet sich durch große historische Detailgenauigkeit aus mit maßstabsgetreu nachgebauten britischen und französichen Schiffen. Der Film wurde oft unbenannt. So ist er auch bekannt als Damn the Defiant", "Rebellion" oder "HMS Defiant".
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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