Regie: Leslie Norman
Vom 21. Mai bis zum 4. Juni 1940...
In Joe Wrights 2007 realsierten britischen Filmdrama "Abbitte" wird
der Strand von Dünkirchen gezeigt, der einen Blick auf die Schlacht vom
1. und 2. August 1940 freigibt, die für die Briten und Franzosen zum
Desaster wurde.
Die Schlacht wurde schon oft im Kino thematisiert.
Christopher Nolan hat 2017 aus diesem tragischen geschichtlichen
Ereignis mit "Dunkirk" einen mitreißenden Blockbuster gemacht, der 525
Millionen Dollar einspielen konnte. Bereits 1958 entstand ein Art
Vorläufer von Nolans Erfolgsfilm. "Dunkirk" von Leslie Norman ist zwar
weit weniger spektakulär inszeniert, aber im Grunde läuft die Handlung
ähnlich ab.
Der Regisseur, der auch für die Hammer Filme den Beitrag "X The
Unknown" drehte, zeigt dem Zuschauer das Ereignis auch aus zwei
Perspektiven.
Einmal in der Heimat - dort machen sich die Bürger Sorgen um den
Krieg, der auf dem Kontinent tobt. Die Insel selbst ist noch wenig davon
betroffen. John Holden (Richard Attenborough) ist Besitzer einer
Autowerkstatt und hat auch eine Fabrik, wo man wichtige Kleinteile für
den Krieg herstellt. Seine Frau Grace (Patricia Plunkett) hat Angst,
dass der Krieg sich ausweitet und ihr Mann Soldat werden muss. Der junge
Frankie (Sean Barrett), Holdens Praktikant, ist schon eher bereit fürs
Vaterland in den Krieg gegen Hitler zu ziehen. Holdens Freund Charles
Forman (Bernard Lee) ebenfalls Zivilist und Zeitungsreporter, ist der
gleichen Meinung.
In Frankreich sind inzwischen britische Soldaten von den Deutschen
Truppen eingekesselt. Die Regierung startet daher die Operation Dynamo -
sie soll für die Rettung und Evakuierung umzingelter britischer und
französischen Truppen an den Stränden von Dünkirchen einleiten.
In umkämpften Frankreich halten sich Korporal "Tubby" Binns (John
Mills) und seine Kameraden (Ray Jackson, Ronald Hines, Roland Curram,
Meredith Edwards, Denys Graham) auf. Sie haben eine Brücke gesprengt und
stellen nun fest, dass sie ihre Kompanie verloren haben. Allein in
Frankreich schlagen sie sich bis zur Küste vor. Die Situation ist so
verzweifelt, dass die Admiralität alle verfügbaren zivilen Boote
einzieht, um die Truppen von den Stränden zu evakuieren. Foreman ist der
erste Motorboot-Besitzer, der darauf besteht, sein Boot selbst zu
steuern, um soldaten zu retten. Seinem Beispiel folgen auch andere
Bootsbesitzer und auch der anfänglich zurückhaltende Holden ist dabei...
Der Film kostete damals ca. 1 Million Dollar, spielte an der Kasse
aber das Doppelte wieder ein. Die Produktion der Ealing Studios konnte
auf bekannte Schauspieler wie John Mills und Richard Attenborough
zurückgreifen. Sicherlich hat der Film "Dunkirk" aus dem Jahr 1958 nicht
diese Effektivität wie die Neuverfilmung von Christopher Nolan. Wer
dieses Ereignis aus dem Kriegsjahr 1940 intensiv miterleben will, der
sitzt bei Christopher Nolan sicherlich in der ersten Reihe. Aber als
Ergänzung zu diesem Welterfolg ist Leslie Normans schwarz-weiß Film eine
gute Ergänzung.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen