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Montag, 19. August 2019

Um jeden Preis (Comanche)

























Regie: George Sherman

Quanah Parker...

"Comanche" ist einer von George Shermans typischen Indianerwestern der 50er Jahre. Der Film hat in Deutschlan den Allerweltstitel "Um jeden Preis" bekommen, was auch nicht gerade förderlich war, dass man sich heute noch markant an ihn erinnert. Wobei das Drehbuch von Carl Krueger doch ambitoniert war, er wollte damit ein Stück eher unbekannte amerikanische Geschichte wieder aufleben lassen. Denn den Komantschen Häuptling Quanah Parker (Kent Smith) gab es tatsächlich. Kruegr hat sich fünf bis sechs Jahre mit dieser Geschichte befasst. Man wollte ihm 30.000 Dollar fürs fertige Drehbuch geben, aber der Autor wollte unabhängig bleiben und sich nicht hetzen lassen. So lehnte er das großzügige Angebot zuerst mal ab. 1956 kam es aber doch zur Verfilmung und als er in die Kinos kam waren die Kritiken recht gut. "Um jeden Preis" hat wie viele Western ein Song-Theme: The Lancers singen den Song "A Man is as good as his word".
Dabei spielt Dana Andrews den Scout Jim Read. Weil er einen guten Draht zu den Indianern hat, soll er ins Lager der Komantschen reiten, um dort Friedensverhandlungen einzuleiten. Der Häuptling Quanah Parker ist ein charismatischer Komantschenhäuptling und der Sohn einer Weißen (seine Mutter hieß Cynthia Ann Parker) und des Häuptling Nacona. Man könnte sich vorstellen, dass Quanah Parker vernünftig auf ein Friedensabkommen reagiert und tatsächlich gelingt Jim Read den Häuptling für diese Sache. Vielleicht hat die Verwandtschaft beider Männer ein bisschen geholfen, denn die Mutter des Scouts und die Mutter des Häuptlings sind Schwestern. Eine Siedlung der Mexikaner wurde aber von den Indianern überfallen und die Tochter eines spanischen Aristoraten, die schöne Margarita (Linda Cristal) wurde verschleppt. Sie soll nun die Frau von Black Cloud (Henry Brandon) werden. Und bevor sich Jim Read und Quanah Parker mit ihrer Friedensmission durchsetzen können, spaltet sich der aggressive Black Cloud mit vielen Anhängern vom Stamm ab und sorgt für Angst und Terror in der Gegend...




Interessanterweise wird Black Cloud von dem deutschstämmigen Schaupsieler Henry Brandon (geb. 1912 in Berlin als Heinrich von Kleinbach) gespielt. Der war in den 50er Jahren vor allem auf exotische Nebenrollen spezialisiert. Seine bekannteste Performance ist sicherlich "Der schwarze Falke" aus dem gleichnamigen Film von John Ford und fünf Jahre später spielte er in "Zwei ritten zusammen" selbst den Friedensstifter Quanah Parker, den er hier in George Shermans Film irgendwann bekämpft.
Wie alle Sherman Indianerwestern dieser Zeit ist auch "Um jeden Preis" farbenprächtig gestaltet und sein Box Office Ergebnis belief sich auf 1,15 Millionen Dollar.



Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.

Mittwoch, 20. Juli 2016

Die besten Jahre unseres Lebens

























Regie: William Wyler

Heimkehr aus dem Krieg...

Viele Antikriegsfilme haben sich mit den Veteranen des Vietnam Krieges beschäftigt: Michael Ciminos "Die durch die Hölle gehen", "Coming home" von Hal Ashby oder "Geboren am 4. Juli" von Oliver Stone. Sie zeigten eindrücklich die massiven Schwierigkeiten der Kriegsheimkehrer in der Heimat, verletzt in Körper und Seele durch den Krieg. Diese Filme enstanden in den progressiven 70er Jahren oder in den 80ern. Einige Jahrzehnte früher drehte der dreifache Oscarsieger ebenfalls ein eindrückliches Film Meisterwerk über heimkehrer aus dem Krieg. "Die besten Jahre unseres Lebens" entstand 1946 und ist mit einer Laufzeit von 172 Minuten ein echtes Epos geworden. Der Film war an der Kinokasse ausserordentlich erfolgreich und spielte fantastische 23,6 Millionen Dollar ein. Zu seiner Zeit war dies das sechst beste Einspielergebnis aller Zeiten in den USA. Nur "Vom Winde verweht", "Bambi", "Schneewittchen und die 7 Zwerge", "Pinocchio" und "Fantasia" waren noch erfolgreicher.
Da der Film auch von der Kritik hochgelobt wurde, kams auch zu einem Oscarregen bei der Verleihung 1947. Zwei davon gingen an Nebendarsteller Harold Russell, der im Film den kriegsversehrten Marine-Maat Homer Parrish spielt. Ein Soldat, der als Maschinist in einem explodierenden Schiff beide Arme verlor. Nun trägt er eigens für ihn angefertigen Prothesen und kann sehr gut mit diesen stählernen Greifzangen umgehen. Diese Rolle ist identisch mit seinem privaten Schicksal, denn Russell hat wie die Filmfigur seine Arme verloren. Er gewann den Nebendarstellerpreis und es wurde ihm noch ein Ehren-Oscar zugesprochen.
Der Film beginnt auf einem Flughafen. Es ist Kriegsende und viele Soldaten warten dort um eine Maschine in ihre Heimatstadt zu bekommen. Es herrscht aber reger Betrieb und so ist Warten angesagt. Der Infaterie-Sergeant Al Stephenson (Frederic March) freut sich unheimlich auf seine Frau Milly (Myrna Loy) und auf seine Kinder Peggy (Teresa Wright) und Rob (Michael Hall). Aber er hat auch ein mulmiges Gefühl, weil er seine Familie schon so lange nicht mehr gesehen hat. Er hat aber immerhin gute Aussichten als ehemaliger leitender Angestellter einer Bank in seiner Heimatstadt Boone City sich schnell wieder ins bürgerliche Leben zu integrieren. Auch Fred Perry (Dana Andrews) will schnellstens heim. Der Airforce Captain mit vielen Streifen und diversen Tapferkeitsmedaillen hat es aber sicherlich schwerer. Denn vor dem Krieg war er lediglich ein Soda- und Eiscremeverkäufer in einem Drugstore. Auch seine Ehe, die er vor dem Krieg schloß, hat er nur 20 Tage genießen können. Doch daheim wartet Marie (Virginia Mayo)  die aussieht wie ein PinupGirl - gutaussehend, blond und vergnügungssüchtig. Homer , der bei seinen Eltern lebte, hat am meisten Angst vor dem Wiedersehen mit seinen Eltern (Walter Baldwin, Minna Gombell) und seiner Freundin Wilma (Cathy O´Donnell), die er seit den Sandkastentagen kennt und liebt. Der schwer kriegsversehrte Mann kann sich eine Hochzeit mit Wilma gar nicht mehr vorstellen. Er will nicht aus Mitleid geheiratet werden. Alle drei wohnen in Boone City und alle drei haben ein äusserst mulmiges Gefühl vor der Wiederbegegnung mit ihrer Heimat. In einer Militärmaschine verlassen sie den Flughafen Richtung Heimat. Irgendwann sehen sie in der Luft ihre Heimatstadt und nun kommt auch Freude auf...



Der Film zeigt an diesen drei Beispielen die immensen Schwierigkeiten auf, mit denen die drei unterschiedlichen Männer nach der Rückkehr konfrontiert werden. Es gibt viele Enttäuschungen und alle drei merken wie schwierig es doch ist, beruflich und privat wieder dort anzukommen und weiterzumachen, wo man vor dem Krieg war. Es zeigt auch die Entfremdung der Menschen. Eine Kluft zwischen denen, die "die besten Jahre des Lebens" fürs Vaterland opferten und denen, die zurück blieben. Der Film begeistert mit vielen tollen Szenen, die manchmal sehr unprätentiös geschildert werden (z.B. Derry am Arbeitsplatz) und manchmal sehr emotional (wenn Homer und Wilma versuchen sich in ihrer Beziehung unten den veränderten Bedinungen zurechtzufinden) - insgesamt inszenierte Wyler aber immer aufrichtig und zart. Auch der Klassenunterschied ist ein Thema dieses Filmklassikers amerikanischer Geschichtsschreibung. Während im Krieg diese Unterschiede (Ober-, Mittel- und Unterschicht) keine Rolle spielten, sind sie im Leben nach dem Krieg wieder einer kurzen Zeit wieder vorhanden. Wie viele gute alte Klassiker ist "Die besten Jahre unseres Lebens" auch ein Zeugnis seiner Zeit und ein Zeugnis der Menschen dieser Zeit. Trotz sentimentaler Anteile und einem Happy-End bleibt das bedrückende Schicksal der Veteranen auch nach dem Ende präsent und eine dokumentarische Wahrheit bleibt bestehen.



Bewertung: 10 von 10 Punkten. 

Donnerstag, 9. Juni 2016

Erster Sieg


Regie: Otto Preminger

Was nach dem Angriff auf Pearl Harbor geschah...

Über den Angriff der Kaiserlich Japanischen Marineluftstreitkräfte auf die in Pearl Harbor auf Hawaii vor Anker liegenden Pazifikflotte der USA am 7. Dezember 1941 wurden schon viele Filme gemacht: Schnellboote vor Bataan (John Ford, 1944), Dreißig Sekunden über Tokio (Mervyn LeRoy, 1944), Verdammt in alle Ewigkeit (Fred Zinnemann, 1953), Tora Tora Tora (Richard Fleischer, Kinji Fukasaku 1970) oder Pearl Harbor (Michael Bay, 2001). Auch Hollywood Regisseur Otto Preminger lieferte 1965 einen filmischen Beitrag ab, der leider stark in Vergessenheit geraten ist - trotz der Starbesetzung mit den Kinolegenden John Wayne und Kirk Douglas. Douglas ist gleich nach Olivia de Havilland, die in wenigen Tagen ihren 100sten Geburtstag feiern kann, die letzte noch lebende Kinolegende des alten Hollywoods der 40er Jahre und auch er wird - so Gott will - am 9. Dezember dieses Jahr diesen seltenen dreistelligen Geburtstag feiern können. In "ErsterSieg" spielt er als Kommandant Paul Eddington einen sehr ambivalenten Mann, der dann im Laufe der Handlung eine schwere Schuld auf sich lädt.
Mit dem Angriff weitete das Kaiserreich Japan den seit 1937 geführten Pazifikkrieg in den Zweiten Weltkrieg aus. Der Angriff wird als ein entscheidender Wendepunkt angesehen, weil er der Auslöser für den Kriegseintritt der USA am Tag darauf war. Durch den Überraschungsangriff ohne vorherige Kriegserklärung wurde an diesem Tag ein Großteil der amerikanischen Schlachtflotte ausgeschaltet.
Captain Torrey (John Wayne) wird sofort beauftragt den Gegenschlag auszuführen. Doch dieser Angriff misslingt und Torrey muß geschlagen umkehren. Sein Freund Paul Eddington verliert seine treulose, jüngere Frau Liz (Barbara Bouchet), die im Auto eines ihrer Liebhaber stirbt, als dieser nach dem Angriff einen Unfall hat und vom Felsen stürzt. Aus politischen Gründen wird Torrey das Kommando entzogen und er muss in den nächsten Wochen Schreibtischdienst verrichten. Eine gute Gelegenheit seinen Sohn Jeremia (Brandon de Wilde) zu treffen, der seinen Vater zum letzten Mal als vierjähriger junge sah und ab diesem Zeitpunkt von seiner reichen Mutter allein erzogen wurde. Die erste Begegnung ist daher mehr als frostig, der Sohnemann ist ebenfalls bei der Army und dient bei Vice Admiral Broderick (Dana Andrews) und ist dem hinterhältigen Commander Neil Owynn (Patrick O´Neal) unterstellt. Torrey lernt in dieser Zeit auch Krankenschwester Lieutenant Maggie Haines (Patricia Neal) kennen, die Interesse an einer Beziehung hat. Zur gleichen Zeit freundet sich auch Jeremia mit einer Krankenschwester (Jill Haworth) an. 


Neben diesen Hauptfiguren des Films gibt es auch mit Lieutenant McConnell (Tom Tyron), dessen Frau (Paula Prentiss), einem australischen Pflanzer (Stanley Hollowey), dem Drehbuchautor und Commander Egan Powell (Burgess Meredith), den beiden ranghöchsten Commandern (Francot Tone und Henry Fonda) interessante Nebenfiguren, die in einigen Szenen des Films auftauchen. Ausserdem kann man George Kennedy und Larry Hagman in kleinsten Nebenrollen entdecken. Premingers Film ist sehr nüchtern gestaltet, hat aber mit der Laufzeit von über 160 Minuten einen epischen Touch und bietet gute Unterhaltung. Er ist aber weit weniger kritisch bzw. tiefgreifend wie "Anatomie eines Mordes" oder "Sturm über Washington", einige von Premingers Meisterwerken. Der Film entstand in einer Zeit, in der Preminger große Lust auf ausufernde Kinoepen hatte. Vor "Erster Sieg" inszenierte er mit "Der Kardinal" und "Exodus" zwei andere Großproduktionen. Erst 1 Jahr später drehte er mit dem grandiosen "Bunny Lake ist verschwunden" wieder ein kleinerer Thriller. Sehr gut ist die Kameraarbeit von Loyal Griggs, der für seine schwarz-Weiß Bilder oscarnomieniert wurde. Auch Patricia Neal war in dieser Zeit eine bei den Kritikern ausserordentlich beliebte Darstellerin. Für die Rolle der Maggie bekam sie den BAFTA Award, zwei Jahre vorher wurde sie als Alma Brown in "Der Wildeste unter Tausend" mit dem Oscar als bester Hauptdarstellerin ausgezeichnet


Bewertung. 7 von 10 Punkten.

Mittwoch, 23. März 2016

Der Fluch der Dämonen

























Regie: Jacques Tourneur

It´s in the Trees, it´s coming...

"Fluch der Dämonen" aus dem Jahr 1957 ist das dritte Horrormeisterwerk von Jacques Tourneur, der bereits 15 Jahre zuvor mit den RKO Produktionen von Val Lewton "Katzenmenschen" (1942)  und "Ich folgte einem Zombie" (1943) Filmgeschichte schrieb. Vorausgegangen war die Idee die finanziellen Schwierigkeiten der RKO zu verbessern und nach dem Vorbild der Universal Studios in den 30ern folgend, billige und effektive Horrorfiilme ins Kino zu bringen. Lewton war der Leiter dieser neuen Horrorabteilung und hatte nur wenig Vorgaben zu erfüllen: Jeder Film durfte nur maximal 150.000 Dollar ksoten, die maximale Laufzeit durfte 75 Minuten nicht überschreiten (Auswertung in den beliebten Double-Features) und die Filmtitel wurden vom Produzenten vorgegeben. Ansonsten hatten die Regisseure freie Hand und der französischstämmige Tourneur machte daraus optimale Ergebnisse. Danach gelang ihm mit "Goldenes Gift" einer der besten Film Noirs überhaupt und später wandte er sich Abenteuerfilmen (Der Rebell, Die Piratenkönigin) und Western (Feuer am Horizont, Wichita) zu. Erst 1957 sollte er wieder für das Genre tätig werden, dem er seine ersten Riesenerfolge verdankte.
Der Film entstand zu einer Zeit als Riesenmonster in den Kinos Hochkonjunktur hatten. Riesenspinnen, Riesenameisen, Harryhausens Zyklope, Japanische Urweltechsen und Pappsauriers waren extrem beliebt und sie zerstörten Metropolen wie Tokio, London oder New York. Auch die Hammerstudios standen am Anfang und schickten u.a. ausserirdischen Schleim und die Straßen englischer Kleinstädte oder den Häuserschluchten der Großstadt. Der britische Drehbuchautor Charles Bennett hatte bereits ab den 30ern mehrere Drehbücher für Alfred Hitchcock verfasst (Die 39 Stufen, Sabotage, Jung und unschuldig, Der Auslandskorrespondent) und war schon lange vernarrt in M.R. James Erzählung "Casting the Runes" - er erwarb die Rechte und schrieb mit Hal E. Chester das Drehbuch, der den Film dann auch produzierte. Chester entschied sich Jacques Tourneur unter Vertrag zu nehmen, was sich aus heutiger Sicht naturlich als Geniestreich erwies. Aber damals gestaltete sich das Verhältnis zwischen Produzent und Regisseur extrem schwierig. Schon vor den Dreharbeiten, denn Tourneur gelang es mit seinem Einfluß den Schauspieler Dana Andrews ins Boot zu holen, dessen Stern damals schon etwas verblasst war, ein Alkoholproblem hatte - aber einer von Tourneurs besten Freunden war. Diskrepanzen gabs dann auch wegen dem Monster selbst. Tourneur wollte den Dämon dem Publikum gar nicht zeigen, er wollte diesen unsichtbaren Horror, ähnlich wie bei seinen Lewton Filmen, starke Szenen und starke Atmosphäre. Der Produzent war aber der Meinung, dass die Kinobesucher ein Anrecht darauf hätten, das Monster auch zu sehen.
Und dies setzte sich dann auch durch. Vielleicht sogar ganz spontan beim ersten Anblick des fliegenden Teufels auch die einzige Schwäche, denn das Monster sieht schon etwas sonderbar und skurril aus - wie eben viele Kreaturen dieser Kinoära.
Die Handlung fängt an mit einer nervösen Autofahrt mitten in der Nacht - Professor Henry Harrington (Maurice Denham) scheint sich verfolgt zu fühlen. Er besucht das Anwesen Luffort Hall, das dem vermögenden Dr. Julian Karswell (Niall MacGinnis) gehört, der dort mit seiner schrulligen Mutter (Athene Seyler) wohnt. Harrington bittet verzweifelt darum, dass Karswell alles stoppen soll. Er würde dann auch die Recherchen über einen Teufelskult nicht publik machen. Karswell sichert dies vage zu, was Harrington einigermassen beruhigt. Dennoch wird er kurze Zeit später die Bekanntschaft mit einem fliegenden Dämon machen, der ihn tötet. Alles sieht aber aus wie ein Unfall - Starkstromschlag so die offizielle Todesursache.
Der amerikanische Wissenschaftler John Holden (Dana Andrews) reist etwa zur gleichen Zeit nach England, um an einer Konferenz über parapsychologischen Phänomene teilzunehmen und ausserdem bat ihn Harrington ihn bei seinen Nachforschungen über Julian Karswell behilflich zu sein. Als Holden eintrifft, erfährt er vom Ableben seines Kollegen. Harringtons Nichte Joana (Peggy Cummins) glaubt nicht an die Unfallversion und bittet den pragmatischen Wissenschaftler darum auch übernatürliche Phänomene in Erwägung zu ziehen. Doch Holden ist skeptisch. Zwar wird ihm ein Zettel mit Runenzeichen in einer Bibliothek heimlich zugesteckt und es geschehen einige seltsame Dinge, die sich auch Holden nicht so leicht erklären kann. Die Treffen mit Karswell sind faszinierend, aber Holden hält ihn für einen guten Zauberkünstler. Auch dann noch als Karswell ihm in drei Tagen den sicheren Tod prophezeit. Erst durch den Farmersohn Rand Hobart (Brian Wilde) erkennt Holden die tödliche Gefahr, auf die er zuläuft. Doch die Uhr läuft...


"It´s in the Trees - it´s coming" - in den 80er Jahren hat schon Kate Bush in ihren Song "Hounds of Love" den berühmten Satz aus "Curse of the Demons" (US-Titel) bzw. "Night of the Demon" (britischer Titel) in ihre Lyrics aufgenommen. Der Film wurde immer mehr zu einem Kultfilm und heute gilt es als unbestritten, dass Tourneur mit seinem dämonischen Werk einen der besten Horrorfilme der 50er Jahre geschaffen hat. Stilistisch ist "Der Fluch der Dämonen" beinahe eine Mischung aus den Filmen der Hammerstudios und Tourneurs RKO Filmen. Auch als Vorläuferfilm zu "Rosemarys Baby" könnte man den atmosphärisch dichten Horrorbeitrag ansehen, der ganz viele tolle Szenen beinhaltet. So veranstaltet Mutter Karswell beim Ehepaar Meek (Reginald Beckwith, Rosamund Greenwood) eine makabre Seance mit schrillster Gesangseinlage. In einer weiteren Szene wird Dana Andrews im Wald von dem Dämon verfolgt, man sieht das Monster nicht, aber Tourneur zeigt die Schritte und den Hufabdruck auf der Erde. Ein schauspielerisches Highlight bietet der irische Theaterschauspieler Niall Mac Ginnis, der tatsächlich Furcht und Schrecken suggeriert, aber auch die Ausweglosigkeit in der dieser Hexenmeister selbst steckt.
Mit "Fluch der Dämonen" hat Anolis nun ein echtes Klassiker-Highlight auf DVD veröffentlicht, die auch die Bluray beinhaltet. Ausserdem kann man zwischen der amerikanischen kürzeren Fassung und der englischen Langfassung wählen.
Eine großartige Veröffentlichung.



Bewertung: 10 von 10 Punkten. 

Dienstag, 16. Februar 2016

Feuer am Horizont

























Regie: Jacques Tourneur

Abenteuer durch Wälder und Schluchten...

Für Jacques Tourneur war der Western "Feuer am Horizont" (Original: Canyon Passage) sein erster Farbfilm und zu diesem Zeitpunkt (1946) zugleich erstmalig auch ein Film mit einem größeren Budget, das sich schon bei der Besetzung bemerkbar macht: Brian Donlevy, Dana Andrews, Ward Bond und Susan Hayward waren bekannte Namen. Tourneur, Sohn des angesehenen französischen Regisseurs Maurice Tourneur,  führte zuvor eher in B-Movies und Kurzfilmen Regie, eher sich einen Namen als Regisseur von stilvollen Horrorfilmen machen konnte. Mit den Val Lewton Produktionen "Ich folgte einem Zombie" und "Katzenmenschen" schuf er zwei grandiose Klassiker des 40er Jahre Horrorfilms. Dann verließ Tourneur Universal und machte für RKO noch einen unsterblichen Klassiker der schwarzen Serie: "Goldenes Gift" aus dem Jahr 1947. 
In "Feuer am Horizont" wird schon viel gereist. Ausgangspunkt dieser abenteuerlichen Unternehmungen ist das kleine Städchen Jacksonville in Oregon. Dort lebt im Jhar 1856 der Ladenbesitzer Stuart Logan (Dana Andrews), der erkannt hat, dass man auch mit der Spedition von Waren gut Geld machen kann. Im Grunde ist aber eher die Abenteuerlust, die ihn vorantreibt. Obwohl er ein erfolgreiches Geschäftsmodell hat und viel Geld macht, interessieren ihn die Finanzen nicht besonders. Sein bester Freund George Camrose (Brian Donlevy) hat in engagiert, dass er im ca. 300 Meilen entfernten Portland dessen Braut Lucy Overmire (Susan Hayward) sicher nach Jacksonville bringen soll, wo dann bald die Hochzeit der beiden stattfinden wird. Natürlich zeigt schon das erste Treffen zwischen Stuart und Lucy, dass da auch eine gewisse Sympathie zwischen beiden besteht. Am anderen Morgen soll es weitergehen, Stuart holt bei der Bank noch 7.000 Dollar ab und wird von Susan gewarnt, weil sie bemerkt hat, dass ein Mann Stuart folgte. Der steigt dann auch tatsächlich nachts im Hotelzimmer ein, es kommt zum Kampf, doch der Fremde kann unerkannt entkommen. Stuart vermutet, dass der Angreifer ein gewisser Honey Bragg (Ward Bond) war. Denn dieser hätte vielleicht einen Grund Stuart zu beseitigen. Er sah Bragg vor einiger Zeit bei zwei Bergleuten, die dann kurz darauf ermordet aufgefunden wurden. Man schob den Mord den Indianern zu, aber Stuart hat da so seine Zweifel. Am anderen Morgen beginnt die Reise nach Hause. Eine Nacht verbringen sie auf dem Hof von Ben Dance (Andy Devine) und seiner Familie. Dort trifft Stuart auch seine Freundin Caroline Marsh (Patricia Roc), die Ben auch gefallen hätte. In Jacksonville angekommen versucht Stuart seinen Freund George davon abzuhalten, immer wieder Poker zu spielen und dann gewaltige Summen gegen den Berufsspieler Jack Lestrade (Onslow Stevens), der auch im Ort ansässig ist und einen Saloon betreibt, zu verlieren. George ist der Bankier der Stadt und keiner weiß von seinem dunklen Geheimnis: Er vergreift sich an dem bei ihm deponierten Goldstaub seiner Bankkunden. Auch scheint er für Lestrades Frau Marta (Rose Hobart) etwas zu empfinden. Einige Tage später unternimmt Stuart mit Susan eine Reise ins 400 Meilen entfernte San Francisco, doch es wird während der Übernachtung im Wald auf sie geschossen. Der Angreifer tötet schließlich die beiden Pferde, die Reise kann nicht stattfinden. Dennoch feiert man bald darauf ausgelassen ein Richtfest. Der Bänkelsänger Hi Linnet (Hoagy Carmichael) unterhält die Gesellschaft mit seinen Liedern. Dann tauchen Indianer auf...



Dabei nutzt Tourneur die Technicolor-Farben optimal aus. "Feuer am Horizont" gefällt nicht nur durch die vielen Charaktere und ihren Beziehungen zueinander, sondern auch durch tolle Bilder, die die Pionierzeit sehr lebendig machen. Die Geschichte bleibt durchweg interessant, denn es tauchen immer mehr Konflikte auf, die durch die Handlungen der Protagonisten heraufbeschworen wurden. Auch Verzweiflungstaten, die den Hals in die Schlinge ziehen. In dem Moment, in dem die Volksseele am meisten kocht, wird aber alles durch die Indianer auf dem Kriegspfad vorläufig unwichtig. Am Ende werden viele Tote beklagt, aber auch die Paare, die wirklich zueinandergehören, erkennen dies auch. Ein schöner Film, der leider etwas in Vergessenheit geraten ist und das große Können des Regisseurs aufs Neue beweist.




Bewertung: 8 von 10 Punkten.

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Faustrecht der Großstadt




Regie: Otto Preminger

Ein Cop verliert die Nerven...

Eigentlich ist er ja ein netter Kerl. Aber Detective Mark Dixon (Dana Andrews) vom 16. Polizeirevier in New York sieht die Unterwelttypen als einen "Haufen Ratten" an. Nur selten gleiten seine Verhöre in die Gewalt über, er kann sich nur schwer beherrschen seine Fäuste zu nicht einzusetzen.
Deshalb macht sich sein Vorgesetzter Lt. Thomas (Karl Malden) auch berechtigte Sorgen um seinen Mitarbeiter, denn diese Art geht langsam in den pathologischen Bereich hinein.
Schon lange hat der engagierte Cop die Festnahme des Unterweltbosses Tommy Scalise (Gary Merrill) im Kopf, aber es fehlte immer an Beweisen.
Doch heute könnte es klappen, denn in seinem illegalen Spielcasino wurde ein betuchter Spieler ermordet gefunden. Scalise hüllt sich in Unschuld, auch seine Männer decken ihn. Scalise schwärzt aber seinen Kumpel Ken Paine (Craig Stevens)an, der mit Freundin Morgan Taylor (Gene Tierney) ebenfalls zugegen war und auf den reichen Mann eifersüchtig reagiert haben soll.
Ohne seinen Kollegen Detecitve Paul Klein (Bert Freed) sucht er die Wohnung von Paine auf und findet den Verdächtigten heillos betrunken an. Mark vermutet, dass Scalise gelogen hat und versucht brutal wie immer eine Aussage zu erzwingen. Es kommt zum Gerangel, Paine fällt zu Boden, macht keinen Mucks mehr und zum großen Entsetzen von Mark tot.
Um den Verdacht von sich abzulenken, wagt Mark nun den Totschlag zu vertuschen. Nichtsahnend, dass seine Kollegen bereits den unschuligen Verdächtigen, Taxifahrer Jiggs Taylor (Tom Tully) als sicheren Täter festgelegt haben...

In "Faustrecht der Großstadt" von Otto Premiger spielt genau wie in "Laura" die zur damaligen Zeit äusserst populäre Gene Tierney die weibliche Hauptrolle. Diesmal wird sie allerdings nicht als Femme Fatale eingesetzt, sondern darf das gute Mädchen spielen, die für den Cop auf Abwegen die Rettung bedeuten könnte.
Eine spannende Film Noir Arbeit, in nüchternen Schwarz Weiß Bildern mit einem Noir Helden, der wie alle seine Verwandten diese innere Zerrissenheit in sich trägt und damit der Figur diese ambivalenten Reize gibt.
Der Film basiert auf dem Roman "Night Cry" von William L. Stuart aus dem Jahr 1948.
Das Drehbuch für den Film wurde von Ben Hecht geschrieben.
Wie bereits in "Laura" saß Joseph LaShelle hinter der Kamera, zu seinen weiteren - 9x oscarnominierten Arbeiten - gehören u.a. "Das Appartment", "Fluß ohne Wiederkehr", "Marty"´, "Irma la Douce" oder "Der lange, heiße Sommer".
Das nächtliche New York der frühen 50er Jahre wird gezeigt in einem wunderbar expressionistischen Schwarzweiß.
Ein Bulle kämpft gegen sich selbst - diese Story wird von Preminger spannend und dramatisch umgesetzt.
Möglich, dass das extrem harmonische Ende eine Folge des Hays Codes war, ansonsten überwiegt eine düstere Handschrift.

Bewertung: 8 von 10 Punkten.