Dienstag, 16. Februar 2016

Feuer am Horizont

























Regie: Jacques Tourneur

Abenteuer durch Wälder und Schluchten...

Für Jacques Tourneur war der Western "Feuer am Horizont" (Original: Canyon Passage) sein erster Farbfilm und zu diesem Zeitpunkt (1946) zugleich erstmalig auch ein Film mit einem größeren Budget, das sich schon bei der Besetzung bemerkbar macht: Brian Donlevy, Dana Andrews, Ward Bond und Susan Hayward waren bekannte Namen. Tourneur, Sohn des angesehenen französischen Regisseurs Maurice Tourneur,  führte zuvor eher in B-Movies und Kurzfilmen Regie, eher sich einen Namen als Regisseur von stilvollen Horrorfilmen machen konnte. Mit den Val Lewton Produktionen "Ich folgte einem Zombie" und "Katzenmenschen" schuf er zwei grandiose Klassiker des 40er Jahre Horrorfilms. Dann verließ Tourneur Universal und machte für RKO noch einen unsterblichen Klassiker der schwarzen Serie: "Goldenes Gift" aus dem Jahr 1947. 
In "Feuer am Horizont" wird schon viel gereist. Ausgangspunkt dieser abenteuerlichen Unternehmungen ist das kleine Städchen Jacksonville in Oregon. Dort lebt im Jhar 1856 der Ladenbesitzer Stuart Logan (Dana Andrews), der erkannt hat, dass man auch mit der Spedition von Waren gut Geld machen kann. Im Grunde ist aber eher die Abenteuerlust, die ihn vorantreibt. Obwohl er ein erfolgreiches Geschäftsmodell hat und viel Geld macht, interessieren ihn die Finanzen nicht besonders. Sein bester Freund George Camrose (Brian Donlevy) hat in engagiert, dass er im ca. 300 Meilen entfernten Portland dessen Braut Lucy Overmire (Susan Hayward) sicher nach Jacksonville bringen soll, wo dann bald die Hochzeit der beiden stattfinden wird. Natürlich zeigt schon das erste Treffen zwischen Stuart und Lucy, dass da auch eine gewisse Sympathie zwischen beiden besteht. Am anderen Morgen soll es weitergehen, Stuart holt bei der Bank noch 7.000 Dollar ab und wird von Susan gewarnt, weil sie bemerkt hat, dass ein Mann Stuart folgte. Der steigt dann auch tatsächlich nachts im Hotelzimmer ein, es kommt zum Kampf, doch der Fremde kann unerkannt entkommen. Stuart vermutet, dass der Angreifer ein gewisser Honey Bragg (Ward Bond) war. Denn dieser hätte vielleicht einen Grund Stuart zu beseitigen. Er sah Bragg vor einiger Zeit bei zwei Bergleuten, die dann kurz darauf ermordet aufgefunden wurden. Man schob den Mord den Indianern zu, aber Stuart hat da so seine Zweifel. Am anderen Morgen beginnt die Reise nach Hause. Eine Nacht verbringen sie auf dem Hof von Ben Dance (Andy Devine) und seiner Familie. Dort trifft Stuart auch seine Freundin Caroline Marsh (Patricia Roc), die Ben auch gefallen hätte. In Jacksonville angekommen versucht Stuart seinen Freund George davon abzuhalten, immer wieder Poker zu spielen und dann gewaltige Summen gegen den Berufsspieler Jack Lestrade (Onslow Stevens), der auch im Ort ansässig ist und einen Saloon betreibt, zu verlieren. George ist der Bankier der Stadt und keiner weiß von seinem dunklen Geheimnis: Er vergreift sich an dem bei ihm deponierten Goldstaub seiner Bankkunden. Auch scheint er für Lestrades Frau Marta (Rose Hobart) etwas zu empfinden. Einige Tage später unternimmt Stuart mit Susan eine Reise ins 400 Meilen entfernte San Francisco, doch es wird während der Übernachtung im Wald auf sie geschossen. Der Angreifer tötet schließlich die beiden Pferde, die Reise kann nicht stattfinden. Dennoch feiert man bald darauf ausgelassen ein Richtfest. Der Bänkelsänger Hi Linnet (Hoagy Carmichael) unterhält die Gesellschaft mit seinen Liedern. Dann tauchen Indianer auf...



Dabei nutzt Tourneur die Technicolor-Farben optimal aus. "Feuer am Horizont" gefällt nicht nur durch die vielen Charaktere und ihren Beziehungen zueinander, sondern auch durch tolle Bilder, die die Pionierzeit sehr lebendig machen. Die Geschichte bleibt durchweg interessant, denn es tauchen immer mehr Konflikte auf, die durch die Handlungen der Protagonisten heraufbeschworen wurden. Auch Verzweiflungstaten, die den Hals in die Schlinge ziehen. In dem Moment, in dem die Volksseele am meisten kocht, wird aber alles durch die Indianer auf dem Kriegspfad vorläufig unwichtig. Am Ende werden viele Tote beklagt, aber auch die Paare, die wirklich zueinandergehören, erkennen dies auch. Ein schöner Film, der leider etwas in Vergessenheit geraten ist und das große Können des Regisseurs aufs Neue beweist.




Bewertung: 8 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen