Regie: Gordon Douglas
Alleingang am Fort Glendannon...
40 Jahre lang drehte Hollywood Regisseur Gordon Douglas Filme, er
war zuhause in diversen Genres und galt bei den Produzenten als
verlässlicher und solider Regisseur, der auch die Qualität nicht ausser
Acht ließ. Einige seiner Filme sind sogar zu echten Klassikern geworden.
Am bekanntesten ist vielleicht der Monsterfilm "Formicula" aus dem Jahr
1954, in dem gezeigt wird, dass Ameisen durch Atömversuche in der Wüste
auf Monstergröße mutieren können und somit zur echten Gefahr für die
Menschen werden. Sein bester Western ist wahrscheinlich der 1964
inszenierte "Rio Conchos" - aber auch "Barquero" (1970), "Im Höllentempo
nach Fort Dobbs" (1958) oder "Man nannte ihn Kelly" (1959) zählen zu
den Klassikern des Western. Dabei ist der 1966 realsierte Western
"Chuka" leider etwas in Vergessenheit geraten, was eigentlich sehr
bedauerlich ist. Denn mit Rod Taylor und John Mills tauchen zwei
Schauspieler in den Hauptrollen auf, die man ansonsten mit dem Genre
nicht in Verbindung bringt. Rod Taylor hat sich sogar an der Produktion
beteiligt und spielt den Tramp und Pistolero Chuka.
Der
Film erinnert sehr stark an einen früheren Film von Gordon Douglas, man
könnte beinahe von einem Remake des 1951 gedrehten "Bis zum letzten
Atemzug" ausgehen. "Chuka", der auch unter dem Titel "Alleingang am Fort
Clendannon" bekannt ist, setzt natürlich auch ein bisschen auf die
Härte des Italo Western, der in den 60ern seine Blütezeit hatte und am
Ende wird es in der Geschichte auch nur wenige Menschen geben, die den
Überfall der Indianer auf das Fort überleben.
Der Film spielt
im Jahr 1876. In der ersten Szene trifft Chuka (Rod Taylor) in einem
winterlichen Gebiet auf hungernde Arapaho Indianer, die gerade einen
ihrer verstorbenen Stammesbrüder begraben müssen. Der Revolverheld setzt
sich zu den Indianern und schenkt ihnen ein Stück Fleisch. Diese Geste
rettet ihm vermutlich am anderen Tag das Leben, als er auf eine
Postkutsche trifft, die in Not geraten ist. In der Kutsche befindet sich
Helena Chavez (Angela Dorian alias Victoria Vetri), die mit ihrer Tante
Senora Veronica Kleitz (Lucianna Paluzzi) auf dem Weg zu Helenas
zukünftigen Mann ist. Die schöne Helena soll gegen ihren Wunsch mit
einem einflussreichen Mann vermählt werden. Als die beiden Frauen
aussteigen, bemerkt der Zuschauer, dass sich Chuka und Veronica von
früher kennen müssen. Dann ist die Reisegruppe auch schon von Indianern
auf dem Kriegspfad umzingelt. Als der Häuptling Hanu (Marco Lopez) den
Mann erkennt, der ihm Nahrung angeboten hat, verschont er die
Reisegruppe. Im Fort angekommen wird Chuka von dem dort stationierten
Colonel Stuart Valois (John Mills) und dessen rechter Hand Sergeant
Hansback (Ernest Borgnine) misstrauisch beobachtet. Es herrschen raue
Sitten im Fort, bei der Ankunft wird ein junger Mann (Michael Cole)
gerade ausgepeitscht, auch sonst scheinen die Soldaten des Forts alle
wegen irgendwelchen Vergehen oder Verfehlungen dort strafversetzt zu
sein. Der erfahrene Major Benson (Louis Hayward) hat auch eine
indianische Geliebte (Herlinda del Carmen) in seiner Unterkunft
versteckt. Chukas alte Liebe zu Veronica wird wieder wach. Als der Scout
Lou Trent (James Whitmore) Hilfe holen soll, fälllt er in die Hände der
Indianer und wird gefoltert. Chuka gelingt es den Mann zu befreien und
wieder ins Fort zu bringen. Dort muss man sich aber nun auf den Angriff
des Stammes vorbereiten...
Und dieser endet dann tödlich und
blutig. Chuka selbst wird durch einen Speerwurf schwer verletzt. Auch in
der letzten Szene gibt es eine Auge um Auge Begegnung zwischen dem
Pistolero und dem Indianerhäuptling, der ihn ein weiteres Mal verschont.
Veronica stirbt durch einen tödlichen Pfeil, genauso wie Hansback,
Valois und Trent. Lediglich Helena überlebt das Massaker. Am Ende sieht
man einen einzelnen Grabhügel innerhalb des Forts. Der Film lässt offen,
ob dies das Grab von Chuka ist, beerdigt durch Helena. Es könnte aber
auch sein, dass Chuka seine große Liebe Veronica dort bestattet hat und
zusammen mit Helena das Fort verlassen konnte. Gordon Douglas gelang mit
"Chuka" ein kompromissloser Westernbeitrag, der sich auch kritisch mit
der Haltung der Armee auseinandersetzt. Durch Hunger waren die Indianer
gezwungen auf Kriegspfad zu gehen, man hätte das Blutbad sicherlich
verhindern können.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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