Regie: George Sherman
Zwischen zwei Völkern...
"Tomahawk - Aufstand der Sioux" ist ein Film von George Sherman aus
dem Jahre 1950, der in etwa zur gleichen Zeit in die Kinos kam wie die
wegweisenden Western "Der gebrochene Pfeil" von Delmer Daves oder "Fluch
des Blutes" von Anthony Mann, die sich um ein freundlicheres Bild der
Rothäute in den Hollywoodfilmen bemühten. Auch "Tomahawk" geht den
gleichen Weg, macht aber gar nicht soviel Aufhebens darum und setzt
durchweg auf eine freundlich-romantische Darstellung der Ereignisse, die
zu der ersten großen Niederlage der Kavallerie durch die Indianer
führte. In den amerikanischen Geschichtsbüchern wurde die Schlacht als
Fetterman Massacre vermerkt, die Sioux nannten sie die Schlacht der
hundert Erschlagenen.
Es ist das Jahr 1966. Schon einige
Male haben die Weißen die Verträge mit den Indianern gebrochen. Nun soll
es wieder zum Vertragsbruch kommen, weil die Eisenbahn gebaut werden
soll. Auch das Fort Kearney wurde auf dem Gebiet der Indianer gebaut.
Die Häuptlinge der Sioux, auch der mächtige Chief Red Cloud (John War
Eagle) treffen sich mit den Vertretern aus Washington um strittige
Fragen zu klären. Der Trapper Jim Bridger (Van Heflin) , der lange bei
den Indianern gelebt hat und dort für die Sache der Ureinwohner sprechen
soll, hat seinen besten Freund Sol Beckworth (Jack Oakie), ebenfalls
ein Trapper und die hübsche Indianerin Monahsetah (Susan Cabot) bei
sich.
Seine Worte werden von den Regierungsvertretern nicht
gerne gehört, aber Oberst Carrington (Preston Foster) scheint ein
vernünftiger Mann zu sein, der auf Frieden setzt. So lassen sich die
beiden Trapper von der Armee als Kundschafter anwerben. Die Sioux sind
auch bereit, sich auf die ihnen neu zugewiesenen Gebiete zurückzuziehen,
sie warnen aber die Soldaten gleichzeitig, dass nur ein toter Indianer
den Krieg bringen wird. Und der lässt auch nicht lange auf sich warten.
Denn der brutale Lieutenant Dancy (Alex Nicol) tötet rücksichtslos und
ohne schwerwiegenden Grund einen Indianerjungen, der sich ein Pferd von
den Soldaten beschaffen wollte. Der zweite junge Indianer entkommt. Auch
Monahseetah glaubt, dass Dancy auch der Mann sein könnte, der vor
einigen Jahren ihre Schwester und deren Kind getötet hat. Unterwegs
lesen die Soldaten die fahrenden Schauspieler Julie Madden (Yvonne de
Carlo) und Dan Castello (Tom Tully) auf, die sie auch ins Fort
begleiten. Auch Bridger ist auf dem Weg zum Fort. Und die Indianer haben
auch schon das Kriegsbeil ausgegraben...
"Tomahawk" ist nette
Westernunterhaltung, hat aber wenig Tiefgang zu bieten. Die Geschichte
wirkt harmlos und naiv, wird aber in tolle Bilder verpackt. Auch die
Kampfszenen sind gut choreografiert. Es fehlt bei aller Sympathie ein
bisschen die Dramatik. Nur wenige Szenen packen. So bleibt die Szene, in
der Bridger den Mörder seiner Frau verfolgt und mit ihm im Fluß einen
erbitterten Kampf liefert in guter Erinnerung, denn hier kommt noch eine
dritte Person zum Tragen, die den Ausgang des Kampfes dann entscheidet.
Durch eine Befehlsverweigerung eines ehrgeizigen Soldaten geraten diese
in den Hinterhalt der Indianer. Gewisse Strategien der Schlacht sind
etwas absurd dargestellt, da die Indianer sicher schnell merkten, dass
sie den neuen Gewehren der Armee unterlegen sind. Ein Fortführen der
Strategie einzelner Gruppen, die angreifen, war sicherlich nicht
wahrheitsgetreu.
Regisseur George Sherman war ein sehr
fleissiger Filmemacher von B-Western, auf sein Konto gehen Genrebeiträge
wie "Im Lande der Comanchen", "Die Teufelspassage", "Der Speer der
Rache", "Verschwörung auf Fort Clark" oder "Die Schlacht am
Apachenpass". In einer kleinen Rolle ist Rock Hudson zu sehen.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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