Regie: Delbert Mann
Menschen im Hotel...
Regiesseur Delbert Mann konnte gleich mit seinem ersten Film
"Marty" einen großen Triumph erringen, denn er wurde für diese Arbeit
1956 mit einem Oscar für die beste Regiearbeit ausgezeichnet. Es folgten
mit "Die Junggesellenparty", "Begierde unter Ulmen" und "Getrennt von
Tisch und Bett" weitere Erfolge. Nach den beiden Doris Day Komödien "Ein
Pyama für zwei" und "Ein Hauch von Nerz" wurde es allerdings etwas
still um ihn.
"Separate Tables" - so der Originaltitel
des starbesetzten Filmdramas basiert auf dem Theaterstück des Briten
Terence Rattigan. Hauptdarsteller Burt Lancaster war neben Harold Hecht
und James Hill einer der Produzenten. Zuerst war Laurence Olivier für
die Regie und für eine der Hauptrollen vorgesehen, doch Olivier und
Lancaster bekamen Streit. Als Folge stieg Olivier aus dem Projekt aus.
Die Kritiker waren von dem theaterhaften Film sehr begeistert und auch
die Kinokassen klingelten. Mit einem Einspielergebnis von 3,1 Millionen
Dollar war "Getrennt von Tisch und Bett" einer der 20 erfolgreichsten
Blockbuster des Kinojahres und zum Lohn gabs dann auch 7
Oscarnominierungen, von denen zwei zum Sieg führten: David Niven bekam
die Trophäe als bester Hauptdarsteller und Wendy Hiller siegte in der
Kategorie "Beste Nebendarstellerin".
Aus heutiger Sicht
wirkt die Geschichte ein bisschen altmodisch, aber dennoch hat sie Stil
und kann auch durch die gelungene Ensembleleistung voll überzeugen. Auch
wenn gerade die damals für ihre Darstellung hochgelobte Deborah Kerr,
die ich sonst ausserordentlich schätze, als alte Jungfer mit ihrem
Overacting übertreibt.
Sie ist auch gleich in der ersten
Szene des Films zu sehen, die noch im Freien spielt - vor dem kleinen
Hotel "Beauregard" im englischen Badeort Bournemouth. Dieses Hotel mit
Pensionscharakter beherbergt in der Wintersaison eine ganze Reihe von
seltsamen Eigenbrötlern oder Individualisten. Darunter der alternde
Major Pollock (David Niven), der mit seiner hervorragenden
Schuldbildung, mit seiner vornehmen Herkunft und vor allem mit seinem
militärisch hohen Rang immer wieder etwas prahlt. Die unscheinbare und
von ihrer Mutter Mrs. Railton-Bell (Gladys Cooper) stark unterdrückte
sensible und extrem introvertierte Tochter Sibyl (Deborah Kerr) fühlt
sich allerdings zu diesem alten Soldaten hingezogen und sie beginnen
draussen in der Dunkelheit ein Gespräch, bevor sie ins Hotel
hineingehen. Drinnen wartet auch schon die strenge Mutter, die den
Kontakt des älteren Mannes mit ihrer "kränklichen" Tochter streng
missbilligt und Sibyl daran erinnert, dass die Leute im Hotel schnell
klatschen könnten. Immerhin ist die Begleiterin der beiden, Lady Gladys
Matheson (Cathrin Nesbitt) nicht ganz so streng, veraltet und einengend .
fügt sich aber dennoch in die Verhaltensregeln von Mrs. Railton-Bell.
Das Hotel wird von der ruhigen und fleissigen Pat Cooper (Wendy Hiller)
geleitet, Hausmädchen Doreen (Priscilla Morgan) ist eher unfreundlich.
Doch die Stammgäste sind an alles hier gewöhnt. Der Lehrer Mr. Fowler
(Felix Aylmer) fühlt sich wohl, ebenso die etwas skurrile Einzelgängerin
Miss Meacham (May Hallat). Ein Student der Medizin (Rod Taylor) ist mit
seiner Freundin (Audrey Dalton) unter den Gästen, vor allem Mrs.
Railton-Bell ist neugierig und findet es skandalös, dass die beiden
jungen unverheirateten Menschen wahrscheinlich auch zusammen ins Bett
gehen. Auch der Schriftsteller John Malcolm (Burt Lancaster) ist schon
lange Gast im Haus, er trinkt manchmal zuviel und bald wird der
Zuschauer auch wissen warum. Er hat zwar ein Verhältnis mit Miss Cooper
begonnen, doch der neue Gast Ann Shankland (Rita Hayworth) entpuppt sich
als Johns Exfrau. Konflikte liegen in der Luft. Und Major Pollock ist
ausserordentlich nervös und versucht die Ausgabe der Abendzeitung vor
den anderen Gästen zu verstecken...
Im Grunde geht es in "Getrennt von Tisch und Bett" wie schon der Filmsong erzählt um "einsame Herzen" und um die Sehnsucht nach Liebe. Also ein kleiner Schmachtfetzen, der in einem begrenzten Raum - in eben diesem Hotel - spielt und vor allem auf gute Dialoge und eine stimmungsvolle Atmosphäre setzt. Da ist der Mann, der eigentlich Angst vor Frauen hat und Probleme bei der normalen Kontaktaufnahme hat. So sehr, dass er verzweifelt im Kino eine wildfremde Frau in plumper Art und Weise anbaggert. oder die erwachsene Frau, die aufgrund ihrer dominanten Mutter sich nicht im Leben durchsetzen kann und womöglich als alte Jungfer endet. Aber auch das Paar, dass nicht miteinander kann, aber getrennt voneinander leidet. Alle sind hier versammelt und weil jeder irgendwie neurotisch angehaucht ist, gestaltet sich das Zusammenleben im Großen und Ganzen in diesem kleinen Hotel auch relativ familiär. Da wird dann sogar am Abend noch eine Sitzung einberufen, weil einer der Gäste diesen Frieden vielleicht stören könnte. "Getrennt von Tisch und Bett" wirkt aus heutiger Sicht tatsächlich etwas altmodisch, aber im positiven Sinne.
Im Grunde geht es in "Getrennt von Tisch und Bett" wie schon der Filmsong erzählt um "einsame Herzen" und um die Sehnsucht nach Liebe. Also ein kleiner Schmachtfetzen, der in einem begrenzten Raum - in eben diesem Hotel - spielt und vor allem auf gute Dialoge und eine stimmungsvolle Atmosphäre setzt. Da ist der Mann, der eigentlich Angst vor Frauen hat und Probleme bei der normalen Kontaktaufnahme hat. So sehr, dass er verzweifelt im Kino eine wildfremde Frau in plumper Art und Weise anbaggert. oder die erwachsene Frau, die aufgrund ihrer dominanten Mutter sich nicht im Leben durchsetzen kann und womöglich als alte Jungfer endet. Aber auch das Paar, dass nicht miteinander kann, aber getrennt voneinander leidet. Alle sind hier versammelt und weil jeder irgendwie neurotisch angehaucht ist, gestaltet sich das Zusammenleben im Großen und Ganzen in diesem kleinen Hotel auch relativ familiär. Da wird dann sogar am Abend noch eine Sitzung einberufen, weil einer der Gäste diesen Frieden vielleicht stören könnte. "Getrennt von Tisch und Bett" wirkt aus heutiger Sicht tatsächlich etwas altmodisch, aber im positiven Sinne.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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