Regie: Jerry Thorpe
Von den Apachen entführt...
Ähnlich wie in dem
großartigen John Ford Klassiker "Der schwarze Falke" ist die Story des
Films "Totem" aus dem Jahr 1968, den Jerry Thorpe inszeniert hat. Jerry
Thorpe, der 25. September 2018 verstarb, war der Sohn des bekannten
Hollywood-Regiesseurs Richard Thorpe, der Filme wie "Ivanhoe", "Tal der
Rache", "Stärker als Ketten" oder "Der große Caruso" drehte. Sein Sohn
drehte aber viel mehr TV-Filme als fürs Kino.
"Totem" ist einer seiner wenigen Arbeiten fürs Kino. Mit Glenn Ford
und Arthur kennedy konnte er zwei Westernlegenden verpflichten. Beide
Männer lieben die gleiche Frau (Barbara Babcock), die gemeinsam mit
ihren Kindern, von den Apachen entführt wurde. Lorne Warfield (Glenn
Ford) ist ihr Mann auf dem Papier und zudem der Vater beider Kinder,
doch die Rolle als Ehemann und Vater hat ihm noch nie besonders
gefallen. Er hat es vorgezogen durch den Wilden Westen zu reiten und
seine Fertigkeit als Revolverheld eindrücklich zu demonstrieren. Seine
Frau hat schon lange nichts mehr von ihm gehört. Sie glaubt, dass er bei
irgendeinem Duell wohl erschossen wurde, weil sie auch schon lange Zeit
gar nichts mehr von ihm gehört hat. Somit hat das Werben von Owen
Forbes (Arthur Kennedy) nun bessere Chancen. Denn als Witwe mit zwei
Kindern braucht sie doch die starke unterstützende Hand. Forbes fühlt
sich aber schuldig, dass er den Überfall und die daraus resultierende
Enführung durch die Apachen nicht verhindern konnte. Man erzählt sich,
dass die weiße Frau auf einem Berg geopfert werden soll. Aber genaues
weiß man nicht. Als der totgeglaubte Ehemann auf der Farm auftaucht,
machen sich die beiden Konkurrenten gemeinsam auf den Weg die Frau zu
finden und aus der Gefangenschaft der Indianer zu befreien. Auf dem Weg
dorthin treffen sie auf einen verrückten Händler (Dean Jagger), auf
einen mexikanischen Gangster (Noco Minardos) und auf eine Gruppe von
Deserteuren (u.a. Harry Dean Stanton, John Anderson) und natürlich auf
Indianer...
"Day of the evil gun" ist der Originaltitel von "Totem" und
präsentiert sich im Jahr 1968 als Mischding zwischen klassischem
Hollywood Western und grimmiger Italo Variante. Auffallend gut gelungen
ist die Kameraarbeit von W. Wallace Kelley, bei dessen Arbeit man sofort
bemerkt, dass er weiß wie Western funktionieren, u.a. durch gute
atmosphärische Bilder. Und die verbessern auch die Qualität des Films
deutlich, der manchmal dramaturgische Schwächen offenbart. Eine sehr
gute Szene hat Dean Jagger. Aber auch die erste Begegnung mit einer
Horde Apachen ist sehr gut gelungen. Die beiden Suchenden werden dabei
von vielen reitenden Apachen gejagt und schließlich gefangen genommen.
Damit gewinnt die Suche nach der Frau an Fahrt.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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