Regie: Fritz Lang
Tod im Nachtexpress...
1953 drehte Fritz Lang in Hollywood den Film Noir
"Heißes Eisen". Es folgte ein Jahr später "Lebensgier" - in beiden
Filmen spielten Glenn Ford und Gloria Grahame die Hauptrollen. "Heißes
Eisen" (Originaltitel: Human Desire) basiert auf dem Roman "Die Bestie
im Menschen" von Emile Zola, der bereits 1938 von Jean Renoir mit dem
Hauptdarsteller Jean Gabin verfilmt wurde. Langs Films ist also ein
Remake, dass aber die Hauptfigur - den Lokführer - ganz anders typisiert
wie in der Vorlage. Dort ist unser Protagonist von psychischen
Problemen belastet. Er fürchtet, dass er die kriminellen abartigen
Anlagen seiner Vorfahren geerbt hat. Bei Fritz Lang ist der Lokführer
Jeff Warren einfach nur ein Koreaheimkehrer, der sich nun wieder ins
normale Leben integrieren muss.
Bei Lang ist aber die Femme Fatale um ein Vielfaches
markanter gezeichnet. Gloria Grahames Figur der verheirateten Vicky
Buckley ist vielleicht die tragischste Frauenfigur im Noir Kosmos, denn
Lang zeigt nicht nur ihre manipulative Fähigkeit Männer um den Finger zu
wickeln. Lang geht soweit die Vergangenheit dieser Frau zum Thema zu
machen, sehr schnell merkt man, dass sie schon in ganz jungen Jahren das
Opfer des s.g. starken Geschlechts wurde. Gloria Grahame zeigt hier
eine oscarreife Vorstellung - die Schauspielerin, die mit 58 Jahren im
Jahr 1981 an Krebs verstarb, war zur Zeit der Dreharbeiten bereits
frischgebackene Academy Awards Siegerin. Für ihre Rolle als Rosemary
Bartlow in Vincente Minellys Hollywood-Abrechnung "Stadt der Illusionen"
die Trophäe. Alles in Allem ist Fritz Lang ein sehr gutes Remake eines
Klassikers gelungen.
Die Geschichte spielt im Milieu der Eisenbahn - Jeff
Warren (Glenn Ford) ist aus dem Koreakrieg zurückgekehrt und wird von
seinen Kollegen herzlich begrüßt. Jeff ist Zugingenieur und fährt
Stromlinienfahrzeuge, die Personenzüge für die fiktive "Central National
Railroad" ziehen. Sein damaliger bester Kumpel Alec Simmons (Edgar
Buchanan) hat ihm auch wieder ein Zimmer in seinem Haus angeboten und
Jeff ist überrascht, dass Alecs Tochter Ellen (Kathleen Case) inzwischen
eine attraktive junge Frau ist. Ellen hat auch ein Auge auf Jeff. Doch
der verliebt sich im Laufe der Handlung in die unglücklich verheiratete
Vicky Buckley (Gloria Grahame), die mit dem Hofaufseher Carl verheiratet
ist. Carl ist schwierig und hat ein Problem mit seinem Vorgesetzen, so
verliert er seinen Job bei der Eisenbahn. Er bittet Vicky, die den
Eisenbahn-Oberboss John Owens (Grandon Rhodes) von früher gut kennt, bei
diesem ein gutes Wort einzulegen, damit man ihn wieder einstellt.
Zuerst will Vicky diese Bitte abschlagen, sie lässt sich jedoch von Carl
überreden - mit gutem Erfolg. Als sie heimkommt, hat Carl den Job
wieder. Doch dann taucht bei Carl Mißtrauen auf. Was musste seine Frau
tun, damit dieser Besuch zum Erfolg führte ? Unter Druck gibt Vicky zu,
dass sie Owens sexuell gefällig sein musste. Carl plant nun Owens
während einer Zugfahrt im Nachtexpress ins Jenseits zu befördern. Auch
Jeff ist im Zug. Ein tragische Konstellation bahnt sich an...
Lang zeigt zwei ganz unterschiedliche Frauenfiguren. Die gute und positiv gestimmte Ellen, die Jeff zum Tanz einlädt und die von Männern benutzte Vicky, die zwar das große Glück sucht, aber in destruktiven Verhältnissen lebt. Glenn Ford spielt einen typischen american Guy, der der Attraktivität dieses Vamps für eine gewisse Zeit erliegt, aber noch frühzeitig aus dieser Liason abspringt. Dennoch sieht der Zuschauer wie sich hinter den alltäglichen Fassaden wahre Abgründe auftun.
Lang zeigt zwei ganz unterschiedliche Frauenfiguren. Die gute und positiv gestimmte Ellen, die Jeff zum Tanz einlädt und die von Männern benutzte Vicky, die zwar das große Glück sucht, aber in destruktiven Verhältnissen lebt. Glenn Ford spielt einen typischen american Guy, der der Attraktivität dieses Vamps für eine gewisse Zeit erliegt, aber noch frühzeitig aus dieser Liason abspringt. Dennoch sieht der Zuschauer wie sich hinter den alltäglichen Fassaden wahre Abgründe auftun.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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