Freitag, 23. Juli 2021

Unter Piratenflagge


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Michael Curtiz

Arzt, Sklave und Pirat...

Regisseur Michael Curtiz und der Filmstar Errol Flynn waren in den 30er und 40er Jahren ein überaus erfolgreiches Gespann. Angefangen hatte alles mit dem 1935 gedrehten Piratenfilm "Unter Piratenflagge", für dessen Hauptrolle zuerst der Brite Robert Donat vorgesehen war. Er spielte in den USA ca. 1,3 Millionen Dollar ein und weltweit sogar mehr als 3 Millionen Dollar und wurde einer der kassenträchtigsten Filme des Kinojahres 1936.
Es folgten "Der Verrat des Surat Khan", "Robin Hood", die Western "Herr des wilden Westens", "Goldschmuggel in Virginia" und "Land der Gottlosen" sowie das Seefahrtsabenteuer "Herr der sieben Meere". Erst danach verbrach diese erfolgreiche Fusion an den Streitigkeiten zwischen dem eher undisziplinierten Flynn und dem autoritär auftretenden Regisseur.
"Unter Piratenflagge" erhielt zwar nur 2 offizielle Oscarnominierungen (als bester Film des Jahres und für den besten Tontechniker Nathan Levinson), doch inzwischen werden 3 weitere nicht offizielle Nominierungen (für das Drebhuch, für die Musik und für den Regisseur) dazu gezählt, denn damals gabs viele Wähler, die auf ihren Wahlzettel auch Namen schrieben, die gar nicht offiziell berücksichtigt wurden. Das bekannteste Beispiel für diese Praxis war ein Jahr zuvor die nicht nominierte Bette Davis für "Of human bondage"- dies löste breite Proteste aus und viele Wähler gaben ihr aus Protest eine sogenannte "write in" Stimme.
Insider wissen, dass Michael Curtiz die zweitmeisten Stimmen für den Regiepreis bekam - fast hätte er den offiziellen Sieger John Ford für "Der Verräter" noch überflügelt.
Mit "Captain Blood" (so der US-Originaltitel" etablierte sich auch das Film-Traumpaar Errol Flynn und die damals gerade erst 20jährige Olivia de Havilland. Auch für dieses Duo war es der Auftakt von weiteren Filmen - insgesamt spielten die beiden acht Mal miteinander.
Die Geschichte erzählt davon wie aus einem Arzt ein Pirat wurde und beginnt im Jahr 1685 in England. Es regiert der despotische König James II. (Vernon Steele), der beim Volk nicht beliebt ist. Die Menschen rebellieren und für diese Aufwiegler macht man kurzen Prozess. Der dem König hörige Richter Jeffreys (Leonard Mudie) verurteilt diese Angeklagten wegen Hochverrat zum Tod an dem Galgen. Eines Nachts wird der irische Arzt Peter Blood (Errol Flynn) von seinem Freund Jeremy Pitt (Ross Alexander) zu dem verwundeten Lord Gildoy gerufen. Dessen Verwundung stammt von dem Kampf mit der Armee des Königs. Da Peter Blood dem Verwundeten geholfen hat, wird er verhaftet und trotz seiner Verteidigung aufgrund des hippokratischen Eids für schuldig befunden und zur Sklaverei nach Westindien verurteilt. In Port Royal wird er von der schönen Arabella Bishop (Olivia de Havilland) ersteigert, der Nichte eines brutalen Plantagenbesitzers (Lionel Atwill). Durch seine medizinischen Fähigkeiten kann er aber dem gichtgeplagten Gouverneurs (George Hassell) helfen und später gelingt ihm sogar mit anderen Sklaven die Flucht. Ab diesem Zeitpunkt wird er Anführer der Piraten...



Für Action sorgen die Schlachten zwischen dem Piratenschiff und angreifenden Franzosen sowie Peter Bloods Konkurrenkampf mit dem Franzosen Levasseur, gespielt von Basil Rathbone, dessen Höhepunkt sich in einem Fechtduell gipfelt. Kameratechnisch wurde "Unter Piratenflagge" von dem Duo Ernest Haller und Hal Mohr unterstützt, die vor allem in den Sequenzen in England düstere Bilder wählen. Ein schöner wie nostalgischer Abenteuerfilm.




Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 
 
 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen