Donnerstag, 8. Juli 2021

Die Kameliendame


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: George Cukor

Margerite Gautier...

George Cukor drehte "Die Kameliendame" im Jahr 1936 nach dem gleichnamigen Roman von Alexandre Dumas d. J. Sein Buch erschien 1848 in Paris - damit konnte er erstmalig aus dem Schatten seines erfolgreichen Vaters treten, der Klassiker wie "Die drei Musketiere" und "Der Graf von Monte Christo" schrieb. Der Roman spielt in der Pariser Halbwelt, der s.g. "demi-monde". In diesem Milieu war der Autor auch beinahe zuhause. "Die Kameliendame" enthält autobiographische Züge und die Hauptfigur Margerite Gautier ist praktisch ein Ebenbild der Modistin und Kurtisane Marie Duplessis, die der Schriftsteller im Alter von 20 Jahren kennenlernte.
Der Film von George Cukor ist natürlich eine Schnulze - hat aber sehr bewegende und tragische Momente und lebt von dem Flair der Zeit, in der er spielt. Greta Garbo war damals auf dem Höhepunkt ihrer Weltkarriere. Die Göttliche feierte zuvor Riesenerfolge mit Filmen wie "Menschen im Hotel", "Königin Christine" oder "Anna Karenina. Für "Camille" (so der englische Titel) wurde das Idol ihrer Generation für einen Oscar als beste Schauspielerin nominiert. Sie musste sich allerdings von der deutschen Schauspielerin Luise Rainer (Die gute Erde) geschlagen geben. Es war die zweite von drei Nominierung. Sie gewann den Preis aber nie - im Jahr 1955 wurde sie aber mit dem Ehrenoscar für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Die schöne Marguerite Gautier (Greta Garbo) ist eine begehrte und sehr bekannte Kurtisane, die in dieser Halbwelt von Paris Mitte des 19. Jahrhunderts lebt. Marguerite wird von der Männerwelt begehrt und sie lässt sich gerne von ihren Verehrern beschenken. Wenn sie Blumen schenken, dann sollen es Kamelien sein. Im Theater arrangiert Marguerites Freundin und Schneiderin Prudence Duvernoy (Laura Hope Crews) ein Treffen mit dem reichen Baron de Varville (Henry Daniell). Wegen seinem unsagbaren Reichtum ist auch Olympe (Lenore Ulric) hinter ihm her. An diesem Abend lernt Marguerite aber nicht nur den Baron kennen, sondern auch den attraktiven jungen Armand Duvall (Robert Taylor), ein feinsinniger Mann aus gutem Hause, jedoch ohne Vermögen. Beide Männer sind sehr schnell verrückt nach der schönen Frau, die leider einen extrem verschwenderischen Lebensstil pflegt und die damit verbundenen langen, vergnüglichen Nächte des Tanzens und des Trinkens. Von ihrem Arzt hat sie den Rat erhalten kürzer zu treten, denn sie leidet an Schwindsucht und hat immer mal wieder schwere Krankheitsanfälle. Marguerite spielt gekonnt mit ihren Verehrern, so erhält sie von Baron immer wieder finanzielle Zuwendungen und von Armand die bestmögliche Aufmerksamkeit. Doch verliebt war die Schönheit noch nie. Durch seine Ausdauer gelingt es aber Armand nach langer Zeit Gefühle in Marguerite zu wecken, die sie selbst noch nicht kannte. Kann sie ihren bisherigen Lebensstil aufgeben und durch die Liebe zu Armand andere Werte bevorzugen ? Ein gemeinsamer Sommer verbringen die beiden, ganz in der Nähe des Schloßes, das dem Baron gehört. Als Armand für kurze Zeit in Paris weilt, bekommt Marguerite Besuch von Armands besorgtem Vater (Lionel Barrymore)...



Das größte Opfer in der Liebe ist der Verzicht - so will es die Geschichte. Die Schöne gibt dem Vater das Versprechen sich von Armand zu trennen, damit sie seiner Zukunft nicht im Wege steht. Er weiß natürlich nichts davon und glaubt, dass Marguerite doch Geld und Luxus bevorzugt. Am Sterbebett der Kranken kommt es aber zu einem HappyEnd, bevor der Tod die Liebenden wieder trennen wird. Insgesamt spielte der Film damals fast 3 Millionen Dollar ein und wurde zum größten Kassenerfolg der Garbo. Durch das hohe Budget war der Gewinn für die Produzenten aber überschaubar. Robert Taylor wurde durch den Film schlagartig bekannt und George Cukor wurde für seine Regiearbeit sehr gelobt. Der "Frauenregisseur" wurde allerdings erst im Jahr 1965 mit einem Regie-Oscar (My fair Lady) belohnt.
 



Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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