Samstag, 17. Juli 2021

Das Tagebuch der Anne Frank


 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: George Stevens

Im Versteck...

Anne Frank (1929 bis 1945) schrieb ihr berühmtes Tagebuch vom 12. Juni 1942 bis zum 1. August 1944. Anfänglich in der Wohnung am Merwedeplein, den größten Teil jedoch im Hinterhaus des Gebäudes Prinsengracht 263 (das heutige Anne Frank-Haus) in Amsterdam. Dort versteckte sich das Mädchen mit ihrer Familie und weiteren Bekannten vor den Nazis, um der Deportation und Ermordung zu entgehen. Anne Frank wurde 1929 in Frankfurt geboren, doch die Familie wanderte bereits 1934 in die Niederlande aus, weil es in Deutschland immer mehr zu Repressalien kam. Dennoch wurde das Versteck entdeckt und die gesamte Familie fiel dem Holocaust kurz vor Kriegsende zum Opfer. Nur der Vater überlebte - er war es auch, der Annes Tagebuch veröffentlichte. Das Buch war bereits in den 50er Jahren, es wurde in über 70 Sprachen übersetzt und 2009 nahm die UNESCO das Werk in das Weltdokumentenerbe auf. Mehrfach wurde die Geschichte verfilmt - die bekannteste und vielleicht beste Verfilmung stammt aus dem Jahr 1959 und wurde von George Stevens (Ein Platz an der Sonne, Shane, Giganten) gedreht und auch produziert. In den USA spielte der Film 2,3 Millionen Dollar ein und war nach dem Oscar-Megaabräumer "Ben Hur" (11 Auszeichnungen) der zweiterfolgreichste Filme im Academy Jahr 1960. Achtmal wurde "Das Tagebuch von Anne Frank" nominiert (Bester Film, beste Regie, beste Nebendarstellerin Shelley Winters, Bester Nebendarsteller Ed Wynn, Beste Musik von Alfred Newman, beste Kamera William C. Mellor, beste Ausstattung Lyle Wheeler und bestes Kostümdesign. Kameramann Mellor, Ausstatter Lyle Wheeler und Nebendarstellerin Shelley Winters siegten in ihren Kategorien. Der Film beginnt kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Otto Frank (Joseph Schildkraut) hat seine ganze Familie verloren und besucht das Fabrikgebäude, in dem er sich fast 2 Jahre mit seiner Familie und anderen Verfolgten versteckte. Er trifft sich dort mit seinen Helfern Miep Gies (Dodie Heath) und Herrn Kraler (Douglas Spencer) und bekommt von ihnen das Tagebuch seiner Tochter Anne, die in Bergen-Belzen zu Tode kam. Er denkt über diese Zeit nach und der Zuschauer sieht die Geschichte im Rückblick. Neben Anne und ihrem Vater ist auch die etwas strengere Mutter (Gusti Huber) und Annes etwas ältere Schwester Margot (Diane Baker) im Versteck. Auch die Familie van Daan (Shelley Winters, Lou Jacobi) mit Sohn Peter (Richard Beymer) und seiner Katze Mouschi (Orangey) haben hier einen Unterschlupf gefunden. Etwas später kommt auch noch der alleistehende ältere Zahnarzt Albert Dussell (Ed Wynn) dazu. Mit gefälschten Lebensmittelkarten werden die Menschen von ihren Helfern versorgt und erst am Abend dürfen sie in ihrem Versteck etwas lauter sein. Tagsüber ist im unteren Stock ein Büroraum und im Parterre ist die Werkhalle, in der die Arbeiter sind. Ständig herrscht die Angst vor der Entdeckung, doch Anne mit ihrem Frohmut wirkt immer wieder positiv auf ihre Umgebung ein. Auch wenn sie manchmal den Bogen überspannt. Mit der Zeit sieht sie auch Peter mit ganz anderen Augen. Die beiden Teenager verlieben sich ineinander...





Ein sehr trauriger Film über eine schreckliche Geschichte, von einem Schicksal, dass erst ca. 75 Jahre alt ist. Otto Frank wünschte sich zwar Audrey Hepburn für die Hauptrolle, doch die lehnte ab, weil sie sich selbst zu alt fand. Eine gute Entscheidung, denn Millie Perkins passt aufgrund ihres jungen Alters auch viel besser und das macht den Film sehr authentisch. Der Film dauert 170 Minuten und spielt fast ausschließlich in diesem engen Raum und man kann sich vorstellen, was für eine Herausforderung dies war. Anne Frank gilt als DIE Symbolfigur gegen den Völkermord in der Zeit des 3. Reiches. Die Darstellerleistungen sind sehr glaubwürdig. Ein dickes Lob an das gesamte Ensemble, Sie machen die erdrückende Klaustrophobie in den engen Räumen ausserordentlich intensiv.



Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen