Regie: Delmer Daves
Jubal...
Delmer Daves gilt als einer der großen Westernregisseure der
50er Jahre. Er drehte Genreklassiker wie "Der gebrochene Pfeil", "Der
letzte Wagen", "Der Galgenbaum" oder "Zähl bis drei und bete" - Filme,
die noch heute zu den besten Western aller Zeiten gezählt werden. Sein
1956 entstandener Film "Der Mann ohne Furcht" ist etwas weniger bekannt.
Er gilt als einer der eher raren erwachsenen Western der 50er Jahre
und die Hauptrolle spielen diesmal nicht die gewohnten Schießereien
oder Kämpfe mit Indianern. Auch das Gut und Böse Schema hat hier
Zwischenstufen. Daves setzt auf eine Art Drama von Shakespeare...das
sich aber im Wilden Westen abspielt.
Die Hauptfigur heißt Jubal Troop (Glenn Ford) und es ist einer der
Cowboys, die einfach irgendwo auftauchen und durch ihre Anwesenheit für
große Veränderungen sorgen. Aber Jubal ist kein Held wie Shane, der mit
seinem Pferd vorbeireitet, dann für Ordnung sorgt und wieder
weiterreitet. Jubal hat noch nicht mal mehr ein Pferd, als der Rancher
Shep Horgan (Ernest Borgnine) ihn findet. Horgan nimmt den erschöpften
Fremden mit aufs Pferd und bringt ihn in sein Haus. Dort lernt Jubal
auch Mae (Valerie French), die junge Ehefrau von Shep kennen. Shep wird
von seinen Arbeitern Pinky (Rod Steiger) oder Sam (Noah Beery jr) als
der beste Chef bezeichnet. Tatsächlich pflegt Shep einen kollegialen
Umgang mit seinen Männern. Er hat zwar eine raue Schale, wirkt manchmal
etwas derb - aber er hat ein gutes Herz. So nimmt Jubal bei ihm eine
Stellung als Cowboy an, obwohl er weiterziehen wollte. Denn er meint
"ich ziehe immer irgendwo das Unglück an" und mit Pinky hat er gleich
einen Feind in nächster Nähe. Mae macht ihm sofort klar, dass sie mit
ihm ein Verhältnis eingehen will. Obwohl ihm die heißblütige Frau
gefällt, gibt er ihr einen Korb. Denn Shep ist inzwischen so etwas wie
ein echter Freund geworden. Es überrascht dann auch nicht, dass Jubal
bald die stelle als Vorarbeiter bekommt. Shep vertraut Jubal vollkommen.
Eines Tages tauchen christliche Siedler auf dem Land auf. Eine davon
ist die hübsche Naomi Hoktor (Felicia Farr), die sich in Jubal
verliebt...
In einer Nebenrolle ist guter Cowboy ist auch Charles Bronson zu
sehen. Wenn schauspielerische Größen wie Ernest Borgnine und Rod Steiger
tragende Rollen spielen, dann kann der Film natürlich nicht schlecht
sein. Tatsächlich erweist sich "Der Mann ohne Furcht" als prächtiger
Edelwestern mit dramatischer Struktur. Statt rauchenden Colts gibts vor
allem Liebe, Begierde, Eifersucht und Intrigenspiele. Der Film spielte
bei seinem Erscheinen in den USA ca. 1,8 Millionen Dollar ein.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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