Regie: Lewis Milestone
Die Hallen von Montezuma...
In den frühen Oscarjahren 1929 (für "Schlachtenbummler") und 1930
(für "Im Westen nichts Neues") gewann Lewis Milestone zweimal den
Regieoscar. - 1929 für "Schlachtenbummler" und 1930 für "Im Westen nichts Neues". Dieser Antikriegsfilm ist ein unvergessener Filmklassiker
und sicherlich einer der herausragenden Filme der 30er Jahre. Obwohl er
noch weitere gute Filme wie "Front Page" (1931), "Der General starb im
Morgengrauen" (1936), "Von Mäusen und Menschen" (1939) oder "Die
seltsame Liebe der Martha Ivers" (1946) drehte, blieb "Im Westen nichts
Neues" sein Hauptwerk. 1951 versuchte er mit dem Antikriegsfilm "Halls
of Montezuma", der in Deutschland im Kino unter dem Namen "Okinawa" und
im Fernsehen als "Die Hölle von Okinawa" lief, diesen Erfolg zu
wiederholen. Entstanden ist dabei ein guter Publikumserfolg mit einem
damals sehr guten Einspielergebnis von 2,65 Millionen Dollar, jedoch
kein Meisterwerk des Genres.
Während des Zweiten Welkriegs bereitet sich ein Marine-Bataillon
darauf vor, auf der japanischen Insel Okinawa zu landen, die von den
japanischen Soldaten immer noch tapfer verteidigt wrid. Oberstleutnant
Gilfillan (Richard Boone) warnt seine Männer, dass bei diesen Einsatz
sehr viel Kameraden sterben werden. Es handelt sich um eine Mission mit
dem höchsten Schwierigkeitsgrad. Die Männer gehen sehr unterschiedlich
mit dem neuen Befehl um, aber alle müssen gehorchen. Veteranenleutnant
Carl A. Anderson (Richard Widmark) ist im zivilen Leben ein Chemielehrer
und einer seiner ehemaligen Schüler, Corporal Stuart Conroy (Richard
Hylton) fühlt sich so krank, dass er sich vom Doc krank schreiben lassen
will. Anderson kann ihn überzeugen nicht zu kneifen, dabei geht es ihm
selbst nicht gerade gut. Immer wieder kommt dieses Zittern. Auch er ist
gezeichnet von seiner ständigen Angst, lässt sich aber nichts anmerken
und gilt bei seinen Männern als ein Draufgänger, der keinen Einsatz
verpassen will. Dabei bekommt er heilich vom Marinekorpsmann C. E. "Doc"
Jones (Karl Malden) mit Schmerzmitteln, um die Kampfhandlungen
überhaupt bestehen zu können. Weitere Protagonisten sind Lane (Jack
Palance), der etwas eigenartige Sergeant Johnson (Reginald Gardiner),
der junge Coffman (Robert Wagner), Riley (Skip Homeier) oder Zelenko
(Neville Brand)...
Zwar beleuchtet Milestone die Psyche der Soldaten sehr genau, aber
das Drehbuch will es so, dass ein Brief des bei der Schlacht
verstorbenen "Doc" vorgelesen wird, der Anderson wieder mental
einsatzfähig macht und trotz seiner inneren Einstellung und seiner
desolaten Gesundheit führt der "Held" seine Männer wieder in die
Schlacht. Die Handlung ist zwar spannend und teilweise actionreich und
dicht inszeniert. Aber die Botschaft vom grausamen Krieg wird durch den
propagierten Heldenmut teilweise in den Hintergrund gedrängt.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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