Freitag, 11. Oktober 2019

Die glorreichen Reiter

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Regie: Arnold Laven
 
Opfer für den Ruhm...
 
1961 und 1962 drehte Sam Peckinpah seine ersten Western "Gefährten des Todes" und "Sacramento". Besonders Letzterer wurde ein AllTime Klassiker des Genres und markierte zusammen mit John Fords wehmütigen Abgesang "Der Mann, der Liberty Valance erschoß" den Übergang vom Klassischen Westernfilm zum realistischeren Spätwestern. 1965 entstand mit "Sierra Charriba" sein erster Western mit einem großen Budget. Produzent Jerry Bresler war es der den Film gegen den Wunsch seines Regisseurs umschneiden ließ. Dies ließ sich der eigenwillige Peckinpah nicht gefallen und wehrte sich. Doch das Studio war mächtiger, er kam auf eine inoffizielle "Schwarze Liste" Hollywoods, was zur Folge hatte, dass er keine Aufträge mehr bekam. In dieser Zeit schrieb Peckinpah die Drehbücher zu den Projekten "Pancho Villa reitet" und "Die glorreichen Reiter".
Erst 1969 schaffte er mit "The Wild Bunch" sein totales Comeback im Kino. Sein Drehbuch zu "Die glorreichen Reiter" gefiel zwar, aber man übergab die Regie an Arnold Laven.
Im Original heißt der Western "The Glory Guys" und basiert auf dem Roman "The Dice of God" von Hoffman Birney. Obwohl die Geschichte fiktiv ist, erinnert sie doch an George Armstrong Custers 7. Kavallerieregiment in der Schlacht am Little Big Horn. Genreliebhaber werden sicherlich auch an John Fords Kavalleriewestern "Fort Apache" (Bis zum letzten Mann) erinnert werden.
Und somit sind wir bei einer traurigen Geschichte um den über Leichen gehenden Ehrgeiz General Frederic McCabe (Andrew Duggan) angekommen. Er ist der Befehlshaber des 3. Kavallerie-Regiments und soll mit anderen Regimentern im Feldzug gegen die aufbegehrenden Sioux eine tragende Rolle spielen. Die Militärspitze hat entschieden, dass alle Truppen gemeinsam eine größere Chance gegen die Indianer haben, so soll kein Regiment einen voreiligen Alleingang starten. Captain Deams Harrod (Tom Tryon) kehrt auf Wunsch von McCabe zu seiner alten Einheit zurück, was einigermaßen überrascht. Denn gerade Harrod war es, der das frühere Vorgehen seines Vorgesetzten gegen die Apachen hart und öffentlich kritisierte. Nach Harrods Meinung hat McCabe mit voller Absicht eine Abteilung von Soldaten als Köder benutzt. Die Schlacht wurde dann zwar von McCabe gewonnen, er erntete Ruhm. Aber von dem Regiment, dass durch diese Taktik in den Hinterhalt geriet, überlebte keiner diese Schlacht.
Dementsprechend angespannt sind die Gespräche zwischen McCabe und Harrod, doch der hat zu gehorchen. Doch vor der Schlacht ist noch genug Zeit a) neue, völlig unerfahrene Rekruten auszubilden und b) eine Liebschaft mit der schönen Lou Woodard (Senta Berger) anzufangen. Doch die attraktive Frau hat das Problem, dass sie zwei Männer zur gleichen Zeit liebt. Auch Sol Rogers (Harve Presnell) macht ihr den Hof. Dies bringt der jungen Frau nicht nur bei McCabes Frau Rachael (Jeanne Cooper) einen schlechten Ruf ein. Sie muss sich auch noch für einen der beiden Männer entscheiden...



Am Ende steht dann das unvermeidliche Massaker, denn natürlich will der skrupellose General will natürlich Ruhm und Ehre für sich alleine einstreichen. Doch es wird zum Desaster und zum Grab für viele Soldaten. So gesehen hat dieser Western durch seine harten Bilder immer noch einen gewissen Peckinpah-Touch. Die Actionszenen sind auch sehr geglückt, so begeistern die atemberaubenden Kamerafahrten des James Wong Howe. Peckinpah selbst äusserte sich eher negativ. Er war mit der Besetzung gar nicht einverstanden, denn er hielt zwar alle für gute Schauspieler, aber alle fehlbesetzt. In einer Nebenrolle ist Westernurgestein Slim Pickens zu sehen.
 



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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