Regie: Arnold Laven
Opfer für den Ruhm...
1961 und 1962 drehte Sam Peckinpah seine ersten Western "Gefährten
des Todes" und "Sacramento". Besonders Letzterer wurde ein AllTime
Klassiker des Genres und markierte zusammen mit John Fords wehmütigen
Abgesang "Der Mann, der Liberty Valance erschoß" den Übergang vom
Klassischen Westernfilm zum realistischeren Spätwestern. 1965 entstand
mit "Sierra Charriba" sein erster Western mit einem großen Budget.
Produzent Jerry Bresler war es der den Film gegen den Wunsch seines
Regisseurs umschneiden ließ. Dies ließ sich der eigenwillige Peckinpah
nicht gefallen und wehrte sich. Doch das Studio war mächtiger, er kam
auf eine inoffizielle "Schwarze Liste" Hollywoods, was zur Folge hatte,
dass er keine Aufträge mehr bekam. In dieser Zeit schrieb Peckinpah die
Drehbücher zu den Projekten "Pancho Villa reitet" und "Die glorreichen
Reiter".
Erst 1969 schaffte er mit "The Wild Bunch" sein totales Comeback im
Kino. Sein Drehbuch zu "Die glorreichen Reiter" gefiel zwar, aber man
übergab die Regie an Arnold Laven.
Im Original heißt der Western "The Glory Guys" und basiert auf dem
Roman "The Dice of God" von Hoffman Birney. Obwohl die Geschichte fiktiv
ist, erinnert sie doch an George Armstrong Custers 7.
Kavallerieregiment in der Schlacht am Little Big Horn. Genreliebhaber
werden sicherlich auch an John Fords Kavalleriewestern "Fort Apache"
(Bis zum letzten Mann) erinnert werden.
Und somit sind wir bei einer traurigen Geschichte um den über
Leichen gehenden Ehrgeiz General Frederic McCabe (Andrew Duggan)
angekommen. Er ist der Befehlshaber des 3. Kavallerie-Regiments und soll
mit anderen Regimentern im Feldzug gegen die aufbegehrenden Sioux eine
tragende Rolle spielen. Die Militärspitze hat entschieden, dass alle
Truppen gemeinsam eine größere Chance gegen die Indianer haben, so soll
kein Regiment einen voreiligen Alleingang starten. Captain Deams Harrod
(Tom Tryon) kehrt auf Wunsch von McCabe zu seiner alten Einheit zurück,
was einigermaßen überrascht. Denn gerade Harrod war es, der das frühere
Vorgehen seines Vorgesetzten gegen die Apachen hart und öffentlich
kritisierte. Nach Harrods Meinung hat McCabe mit voller Absicht eine
Abteilung von Soldaten als Köder benutzt. Die Schlacht wurde dann zwar
von McCabe gewonnen, er erntete Ruhm. Aber von dem Regiment, dass durch
diese Taktik in den Hinterhalt geriet, überlebte keiner diese Schlacht.
Dementsprechend angespannt sind die Gespräche zwischen McCabe und
Harrod, doch der hat zu gehorchen. Doch vor der Schlacht ist noch genug
Zeit a) neue, völlig unerfahrene Rekruten auszubilden und b) eine
Liebschaft mit der schönen Lou Woodard (Senta Berger) anzufangen. Doch
die attraktive Frau hat das Problem, dass sie zwei Männer zur gleichen
Zeit liebt. Auch Sol Rogers (Harve Presnell) macht ihr den Hof. Dies
bringt der jungen Frau nicht nur bei McCabes Frau Rachael (Jeanne
Cooper) einen schlechten Ruf ein. Sie muss sich auch noch für einen der
beiden Männer entscheiden...
Am Ende steht dann das unvermeidliche Massaker, denn natürlich will
der skrupellose General will natürlich Ruhm und Ehre für sich alleine
einstreichen. Doch es wird zum Desaster und zum Grab für viele Soldaten.
So gesehen hat dieser Western durch seine harten Bilder immer noch
einen gewissen Peckinpah-Touch. Die Actionszenen sind auch sehr
geglückt, so begeistern die atemberaubenden Kamerafahrten des James Wong
Howe. Peckinpah selbst äusserte sich eher negativ. Er war mit der
Besetzung gar nicht einverstanden, denn er hielt zwar alle für gute
Schauspieler, aber alle fehlbesetzt. In einer Nebenrolle ist
Westernurgestein Slim Pickens zu sehen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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