Regie: Ray Nazarro
Das Mädchen muss hängen...
Ray Nazarro lernte das Regiehandwerk bei mehreren
Filmproduktionsgesellschaften, die sich auf Low Budget Streifen
spezialisierten. Nach 1945 war er ein paar Jahre als Regisseur bei den
Columbia Pictures tätig, dort drehte er einige Western. Seine
bekanntesten sind "Überfall in Texas" mit mit George Montgomery und Tab
Hunter und "Teufel der weißen Berge" - ebenfalls mit Montgomery in der
Hauptrolle. Sein 1957 entstandener B-Western "Flucht vor dem Galgen"
heißt im Original "The Hired Gun" und ist mit nur 63 Minuten Laufzeit
knackig kurz. Der Film hatte ein eher geringes Budget von 323.000 Dollar
und spielte beinahe das Dreifache ein.
Die erste Szene ist düster, denn es erscheint ein Galgen, der in
einem Ort steht, der wie leergefegt aussieht. Die Bewohner schlafen aber
vor der Hinrichtung, die diesmal etwas ganz besonderes präsentiert. Zum
ersten Mal in der Geschichte des jungen Staates Texas soll eine schöne
Frau am Galgen baumeln. Es handelt sich dabei um die junge Ellen Beldon
(Anne Francis), die für schuldig gesprochen wurde ihren Mann erschossen
zu haben. Der Tote war der Sohn de einflussreichen Distriktanwalts Mace
Beldon (John Litel), der von der Schuld seiner Schwiegertochter restlos
überzeugt ist. Auch für Kel (Vince Edwards), dem Bruder des Toten,
scheint es keinen Zweifel zu gebne. Ellen muss hängen Doch deren Onkel
Nathan Conroy (Robert Burton) hat sich mit seinem Vormann Judd Farrow
(Chuck Connors) einen genialen Fluchtplan ausgedacht. Als Priester
verkleidet, verschafft sich Farrow Zutritt zur Zelle und kann mit
Waffengewalt die Frau befreien. Er bringt sie in den Nachbarstaat New
Mexiko, dort ist sie auf der Ranch des Onkels vor dem Zugriff der
texanischen Justiz sicher. Natürlich sinnt Beldon weiterhin auf Rache
und engagiert den bekannten Revolverhelden Harry McCord (Rory Calhoun)
für 5.000 Dollar. Er soll Ellen gefangen nehmen und zurückbringen. Dies
gelingt, doch auf dem Weg zum Galgen findet der Revolverheld die
angebliche Mörderin immer mehr attraktiv und sympathisch. Und vielleicht
ist sie sogar unschuldig, wie sie schon vor Gericht beteuerte...
Der Film ist trocken, wortkarg und schnell wie sein Held. Auf
B-Westernstar Rory Calhoun bestens zugeschnitten. An seiner Seite die
hübsche Anne Francis, bekannt durch Filme wie "Stadt in Angst", "Die
Saat der Gewalt" und vor allem "Alarm im Weltraum - Forbidden Planet".
Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern ist stimmig, lediglich
der Schluß ist etwas zu kurz und zu schnell abgehandelt. Dafür gibt es
aber ein Wiedersehen mit Chuck Connors, einem sehr bekannten Gesicht aus
der Welt des Westerngenres.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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