Ein Eisenbahnregisseur sieht rot...
Mit "Carson City" drehte der Hollywood Regisseur Andre de Toth nach
"Mann im Sattel" einen weitern Western mit Randolph Scott. Beide Filme
machten gute Kasse, "Carson City" spielte 1,7 Millionen Dollar ein und
dies führte dazu, dass noch vier weitere Filme gedreht wurden mit dem
erfolgreichen Gespann. Wie alle sechs dieser Western ist die Story
äusserst gradlinig, wobei "Donnernde Hufe" vielleicht am ehesten eine
Sonderstellung einnimmt, weil er am meisten vom üblichen Schema
abweicht.
"Carson City" erzählt auch vom Bau einer Eisenbahnlinie zwischen
Carson City und Virginia City. Mit diesem damals sehr gefährlichlichen
Auftrag wird der Ingenieur Jeff Kincaid (Randolph Scott) betraut. Der
ist zwar auch manchmal für seine Prügeleien und Saufgelage bekannt, aber
er ist ein fähiger Mann. Nur er kann so ein schwieriges Unterfangen zum
Erfolg führen, zumal auf dieser Strecke, die durch die Granitfelsen von
Nevada führt, vor auch auch Silber- und Goldtransporte durchgeführt
werden sollen. Vor allem der vermögende und nach außen hin unbescholtene
Bürger und Minenbesitzer Jack Davis (Raymond Massey) und seine rechte
Hand Jim Squires (James Millican) sind goldgierig und setzen alles daran
mit einigen weiteren finsteren Kumpanen die Arbeiten zu sabotieren und
weiterhin auf Raubzüge spezialisiert zu sein. Manchmal springt dabei
viel raus, manchmal vielleicht nur ein paar Flaschen von sehr gutem
Champagner. Somit sind das zwar Schurken mit ein bisschen Geschmack, sie
schrecken jedoch vor Mord nicht zurück. Als Jeff in die Stadt kommt,
begrüsst ihn zwar Susan Mitchell (Lucille Norman) zuerst euphorisch,
weil sie früher für den Mann geschwärmt hat. Doch ihr Vater, der
zeitungsherausgeber Zeke Mitchell (Don Beddoe) sieht im Fortschritt
durch die Schienen auch eine Gefahr. Unterstützt wird der von Jeffs
Stiefbruder Alan (Richard Webb), der sich Hoffnungen macht das Herz von
Susan zu erobern. Als Mitchell hinter die Machenschaften von Davis
kommt, wird er brutal ermordet. Jeff schwört die Banditen ausfindig zu
machen, doch der Groll der Bevölerung gegen die Eisenbahnleute wächst...
Und auch die Frau, die von ihm schwärmt, wendet sich von ihm ab.
Raymond Massey überzeugt als eleganter, jedoch total fieser Schurke und
die Geschichte sowie die Figuren sind einfach gestrickt - es gibt Gute
und es gibt Böse und wenig dazwischen. Andre de Toth hat auch ein paar
Saloon Prügelszenen in "carson City" eingepflegt, die damals sehr
beliebt beim Stammpublikum waren und bestens ankamen. Doch der Höhepunkt
des Films ist ein Erdrutsch, bei dem es um Leben und Tod geht.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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