Regie: Roman Polanski
Auf dem Segelboot....
Der Film "Das Messer im Wasser" entstand 1962 und bedeutete den
Durchbruch für seinen Regisseur Roman Polanski. Er bekma für dieses
herausragende Debüt viele Preise und konnte sich sogar unter die fünf
Oscar-Nominierten für den besten Auslandsfilm 1964 platzieren. Am Ende
unterlag er aber dem Favoriten aus Italien: Achteinhalb von Federico
Fellini.
Dabei holt Polanski mit minimalen Mitteln das Maximum heraus. In "Messer im Wasser" (Originaltitel: Nóż w wodzie
) spielen nur drei Schauspieler mit und zwei davon - Jolanta Umecka,
die die Krystyna spielt und Zygmunt Malanowicz, der den jungen Anhalter
spielt - hatten vor dem Film keinerlei Schauspielerfahrung. Unterlegt
wurde der schwarz-weiß Film durch Krzystof Komeda, mit dem Polanski sehr
oft zusammenarbeitete. Auffallend bei dem Soundtrack ist vor allem der
Saxophonist Bernt Rosengren, der eine gewisse jazzige Note vermittelt.
Der Film spielt vornehmlich auf dem Wasser, besser gesagt auf einem
kleinen Segelboot. Gedreht wurde in der polnischen Seenplatte Masuren.
Das Empire Magazin wählte Polanskis Erstling im Jahr 2010 auf Platz 61
in die Liste "Die besten 100 Filme der Welt".
Am Beginn des Films steht eine Autofahrt. Der Sportjournalist
Andrzej (Leon Niemczyk) und seine Frau Krystyna (Jolanta Umecka) sind
unterwegs mit dem Auto. Sie wollen an einen See und segeln. Es herrscht
eine gewisse Spannung zwischen den Beiden. Andrzej ist mit dem Fahrstil
seiner Frau nicht einverstanden und so wechselt er ans Steuer. Mit noch
mehr Tempo gehts weiter, die Frau leicht genervt. Allerdings vernünftig
genug nicht weiter darauf einzugehen. Von weitem sehen sie einen jungen
Anhalter, der gar keine Anstalten macht dem Auto auszuweichen. Und
Andrzej hat auch keine Lust wegen dem Halbstarken zu bremsen. Beinahe
hätte er ihn dann umgefahren und es wird laut zwischen Autofahrer und
Fufgänger mit dem Ergebnis, dass der junge Typ mitfahren darf. Als sie
am See ankommen, lädt der Ältere den Jüngeren ein mitzukommen zum
Segeln. Da er nicht viel davon versteht, kann Andrzej den Boss spielen,
der den Youngster ständig belehrt und kritisiert. Der Junge muss harte
Lektionen einstecken. Natürlich spielt im Konkurrenzkampf der beiden
Männer die Frau auf dem Boot eine große Rolle. Beide wollen ihr
imponieren. Dabei wird der Machtkampf bald auch mit härteren Bandagen
ausgetragen...
Kameramann Jerzy Lipman hat mit seiner hervorragenden Leistung die
eigenartige Stimmung auf dem Boot zusätzlich verstärkt. Der polnische
Kameramann hat auch mit Andrzej Wajda gearbeitet und in den 70er Jahren
wurde er auch für den deutschen Film engagiert (Für "Das falsche
Gewicht" von Bernard Wicki oder "Der Regen verwischt jede Spur" von
Alfred Vohrer).
"Messer im Wasser" begeistert natürlich durch den straffen
Inszenierungsstil, die Geschichte bleibt aber von Anfang bis Ende sehr
intim, eine klassisch anmutende Dreiecksgeschichte. Ein bisschen wird
der Filmliebhaber an die Szenen im Boot aus "Die Lady von Shanghai"
erinnert. Auch dort ist dieses Spannungsfeld an Bord durch die drei
Figuren vorhanden.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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