Regie: Charles F. Haas
Ein Mann stellt sich seinen Dämonen...
Regisseur Charles F. Haas drehte im Jahr 1956 zwei interessante
B-Western: "Noch heute sollst du hängen" mit John Agar, Richard Boone
und Mamie VanDoren und "Schüsse peitschen durch die Nacht" mit Jock
Mahoney und Martha Hyer.
Im Original heißt der Film "Gunfight at Abilene" und nimmt einen
historischen Konflikt in seine Handlung auf. Abilene ist ein
aufsteigender Wirtschaftszweig für Rinderzüchter. Von Texas kamen die
Tiere und sie machten den dort schon lange ansässigen Farmern das Leben
schwer, denn die Herden zertrampelten auf ihrer Durchreise das
Weideland. Dieser Konflikt wurde in sehr vielen Western aufgenommen, in
"Schüsse peitschen durch die Nacht" kommt zusätzlich ein Trauma des eben
beendeten Bürgerkrieges dazu.
Star des Films ist Jock Mahoney, der im selben Jahr mit "Stunden des Terrors" in einem weiteren B-Western überzeugen konnte.
In "Schüsse peitschen durch die Nacht" spielt er den
Kriegsheimkehrer Jim Trask, der für die Südstaaten gekämpft hat. Der
Krieg ist aus und er freut sich auf seine Heimkehr nach Abilene. Dort
war er vor dem Krieg Sheriff und verlobt mit der hübschen Peggy Bigelow
(Martha Hyer). Ein Reiter kommt auf ihn zu. Es ist der Nordstaatler Chip
Tomlin (Grant Williams), der noch nicht weiß, dass die Waffen gestreckt
wurden. Als er Jim erkennt, ist die Freude groß, obwohl sie im Krieg
gegeneinander kämpfen mussten. An Jim ist der Krieg nicht spurlos
vorüber gegangen - er hat seinen besten Freund verloren und hat sich
entschlossen nie mehr eine Waffe zu tragen. Das einzige was jetzt zählt
ist das Wiedersehen mit seiner Verlobten und mit Dave Mosely (Lyle
Bettger), dem Bruder seines gefallenen Freundes. Doch die Enttäuschung
lässt nicht lange auf sich warten. Da man ihn für tot hielt, hat sich
Peggy inzwischen mit Dave verlobt und sie wollen bald heiraten. Dave
selbst hat die Gunst der Stunde genutzt und ist unter die Viehbarone
gegangen. Eine lukrative Entscheidung, da die Stadt das neue Zentrum des
Viehandels darstellt. Um die Farmer einzuschüchtern hat Dave den
brutalen Dan Claudius (Ted de Corsia) angestellt. Der ist als Mann fürs
Grobe gedacht und ist zudem neuer Sheriff von Abilene. Jim fühlt sich
Dave verpflichtet, weil er als Junge einen Unfall verursacht hat, bei
dem Dave eine Hand verloren hat und relativ wehrlos ist. Dave ist sofort
eifersüchtig auf den Heimkehrer, denn er bemerkt, dass Peggy immer noch
Gefühle für ihren Ex hat. Darüberhinaus könnte Jim sich auf die Seite
der Farmer schlagen und das will er auf alle Fälle vermeiden. Er bietet
ihm den Job als Sheriff an...
Zum einem muss ein Mann Farbe bekennen und
zum zweiten muss er sein Kriegstrauma überwinden, das ihn schon sehr
stark geprägt hat. Ähnlich wie "Noch heute sollst du hängen" ist der
Film mit einer schnörkellosen Gradlinigkeit inszeniert und auch gut
fotografiert. Kameramann war Irving Glassberg. In einer Nebenrolle ist
David Janssen zu sehen, der in den 60er Jahren als Dr. Richard Kimble zu
einem populären TV-Star aufstieg.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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