Regie: Joseph Kane
Der Cowboy von Nebenan...
Joseph Kane war wie der bekanntere George Sherman ein routinierter
Regisseur von B-Western. Kane wurde am 19. März 1894 in San Diego,
Kalifornien geboren und verstarb am 25. August 1975 in Santa Monica.
Bis 1926 verdiente Kane sein Geld als Cellist. Dann ging er nach
Hollywood und bearbeitete den Schnitt von StummfilmWestern. Bald drehte
er auch als Regisseur für die kleine Produktionsfirma Mascot, die sich
Mitte der 30er Jahre mit anderen kleinen Studios als "Republic Studios"
vereinigten. Kane war fürs Westerngenre zuständig und blieb bis zur
Auflösung als Stammregisseur bei Republic. Dort drehte er Western wie
"Die Plünderer von Nevada", "Mit Pech und Schwefel", "Terror über
Colorado", "Apachenschlacht am Schwarzen Berge" oder "Duell am
Apachenpass". In Letzerem ist Skip Homeier in der Rolle eines einfachen,
ganz normalen Cowboys zu sehen, der durch Zufall eine Stadt von den
korrupten Gangstern befreit und darüberhinaus auch noch sein Mädchen
findet.
Mit dieser Rolle beweist Homeier auch seine Vielseitigkeit - denn
sehr oft wurde der junge Schauspieler mit dem markanten Aussehen eher in
den Schurkenrollen besetzt. Als aufrechter Cowboy trägt er jedoch in
"Duell am Apachenpass" mühelos den Film.
In einer Stadt in Arizona regieren ein skrupelloser von Gier nach
Macht und Reichtum besessener Bürgermeister namens Major Ervin Plummer
(George MacReady) und seine Deputys (u.a Wallace Ford, Jack Elam). Der
Major will natürlich an die Silbermine der Familie Warren herankommen.
Dazu muss der alte Warren (Francis McDonald) erledigt werden. Was auch
gelingt. Dessen Kinder Marc (Gregory Walcott), Fay (Christine Miller),
Tab (John Compton) und Jud (Robert Swan) sollen mit Gewalt verjagt
werden. Dazu engagieren sie den Kunstschützen Shotgun Kelly (George
Keyman), einen skrupellosen Auftragskiller. Doch Shotgun Kelly kommt nie
an. Denn er legt sich mit dem aufrechten Tim Mallorey (Skip Homeier)
an, der dessen Anschlag aus dem Hinterhalt überlebt und Shotgun tötet.
Er nimmt aber dessen berühmtes Gewehr mit und wird in der korrupten
Stadt für Shotgun gehalten. Statt seine Identität zu verraten, spielt
Mallory das Spiel mit und erfährt so von den Mordplänen des
Bürgermeisters und seinen Schergen. Da er bereits Bekanntschaft mit der
hübschen Fay gemacht und sie ihm gefällt, bleibt er eine Zeitlang in der
Rolle des Killers. Er warnt Fay und wird durch die Unachtsamkeit seines
Bekannten Pancho (Nacho Galindo) enttarnt. Das Verhängnis nimmt sienen
Lauf...
Ein Cowboy, der sich auf die Seite der Gerechten schlägt und den
Kampf mit den korrupten Banditen auf sich nimmt...eine Geschichte, die
sehr bekannt vorkommt und in vielen Western herhalten muss. Der
unterhaltsame Western wird in Deutschland ab dem 6. September 1957 in
den Kinos gezeigt. Die Zeiten für diese kultigen Republic B-Western
neigte sich zu diesem Zeitpunkt aber schon dem Ende zu. Das aufkommende
Medium Fernsehen bediente seine Zuschauer bereits 1956 mit eigenen
B-Western in nahezu verleichbarer Qualität wie das Stammpublikum für die
billig produzierten Kinowestern. So kann "Schlucht am Apachenpass" fast
schon als eine Art Schwanengesang des berühmten Studios angesehen
werden. Trotz des deutschen Titels (im Original heißt der Film "Thunder
over Arizona) kommen keine Indianer vor.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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