Montag, 19. August 2019

Flammender Stern

























Regie: Don Siegel

Halbblut...

"Flammender Stern" von Don Siegel aus dem Jahr 1960 gilt bei den Filmkritikern als der beste Film des legendären RocknRoll Sängers. Allerdings waren einige Filme von Presley an der Kinokasse erfolgreicher - Siegels Western spielte 2 Millionen Dollar in den USA ein, der kurz vorher gedrehte G.I. Blues von Norman Taurog war mit 4,3 Millionen Dollar Einspielergebnis doppelt so erfolgreich.
Der gut fotografierte Western (Kameramann: Charles H. Clarke) ist einer der wenigen Genrevertretern, der sich mit der Mischlingsfrage auseinandersetzt. Der überzeugendste Film in dieser Kategorie - Anthony Manns "Fluch des Blutes" - lag schon 10 Jahre zurück und Elvis hatte in den Film auch Gelegenheit sein gesangliches Können unter Beweis zu stellen. Der Titelsong heißt wie der Film "Flaming Star" und wurde damals ein Hit, er erreichte Platz 14 der Billboard Charts. Der zweite Gesangstitel heißt "Summer Kisses, Winter Tears" und wird in der ersten Szenen eingesetzt, als die beiden Brüder Clint (Steven Forrest) und Pacer Burton (Elvis Presley) von der Arbeit in der Prärie nach Hause kommen. Es ist das Jahr 1878, Schauplatz ist Texas. Die beiden jungen Männer haben denselben Vater (John McIntire), aber verschiedene Mütter. Nach dem Tod seiner ersten Frau hat der Rancher die Indianerin Neddy (Dolores del Rio) geheiratet und dann wurde der Sohn Pacer geboren. Und auch 20 Jahre danach sind die Ressentiments gegen die Indianer immer noch vorhanden und Pacer fühlt sich seit Kindertagen wie ein Wesen zwischen zwei Feuern. Er hat das Gefühl nur von zwei weißen Menschen geliebt zu werden, von seinem Vater und seinem etwas älteren Bruder. Die Mutter ahnt von den inneren Konflikten ihres Sohnes, doch sie schweigt. In dieser ersten Szene sind Freunde von Clint gekommen, der junge Mann hat Geburtstag. Anwesend ist auch seine Verlobte Roslyn Pierce (Barbara Eden). Es wird gesungen, getanzt, ausgelassen gefeiert und dann treten die Gäste die Heimreise an. Es sind junge Leute aus den benachbarten Farmen oder der nahe gelegenen Stadt. Doch sie werden diese Nacht nicht überleben, da die Indianer nach dem Tod ihres alten Häuptlings das Kriegsbeil ausgegraben haben. Nun hat der charismatische Büffelhorn (Rodolfo Acosta) das Sagen und er will den Kampf mit dem weißen Mann wagen, denn immer mehr werden die Indianer in begrenzte Reservate zurückgedrängt. Der Tod der Nachbarn kommt schockierend und plötzlich wollen sowohl die Kiowa Indianer als auch die weißen Bürger, dass sich die Familie Burton für eine Seite entscheiden soll. Plötzlich werden auch rassistische Äusserungen wieder ganz unverholen ausgesprochen. Die Mutter versucht bei einem Besuch bei ihrem Stamm für die Vernunft appellieren. Doch auf der Heimfahrt wird auf ihre Kutsche geschossen und die Frau wird schwer verletzt. Es geht um Leben und Tod und die ehrbaren Bürger verhindern, dass der Arzt Dr. Philipps (Ford Rainey) der verletzten Frau helfen darf...




Die Spirale der Gewalt wird immer stärker und jede aggressive Aktion führt zu weiteren Katastrophen. Natürlich ist Elvis Presley kein besonders guter Schauspieler, aber als Pacer wird er von Regisseur Don Siegel sehr gut geführt. Dem King of RocknRoll gelingt eine gute Vorstellung als ungeliebtes Halbblut, dass sich zu keiner der zwei Welten zugehörig fühlt. Er ist kein echter Weißer, aber auch kein Indianer. Das Schicksal will es, dass er sich - emotional aufgeladen - entscheiden muss, aber auch schnell erfährt, was es bedeutet für eine Seite zu stehen. Das Drehbuch von Nunally Johnson stammt von dem Roman "Flaming Lance", der von Clair Huffaker geschrieben wurde.



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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