Regie: Don Siegel
Halbblut...
"Flammender Stern" von Don Siegel aus dem Jahr 1960 gilt bei den
Filmkritikern als der beste Film des legendären RocknRoll Sängers.
Allerdings waren einige Filme von Presley an der Kinokasse erfolgreicher
- Siegels Western spielte 2 Millionen Dollar in den USA ein, der kurz
vorher gedrehte G.I. Blues von Norman Taurog war mit 4,3 Millionen
Dollar Einspielergebnis doppelt so erfolgreich.
Der gut fotografierte Western (Kameramann: Charles H. Clarke) ist
einer der wenigen Genrevertretern, der sich mit der Mischlingsfrage
auseinandersetzt. Der überzeugendste Film in dieser Kategorie - Anthony
Manns "Fluch des Blutes" - lag schon 10 Jahre zurück und Elvis hatte in
den Film auch Gelegenheit sein gesangliches Können unter Beweis zu
stellen. Der Titelsong heißt wie der Film "Flaming Star" und wurde
damals ein Hit, er erreichte Platz 14 der Billboard Charts. Der zweite
Gesangstitel heißt "Summer Kisses, Winter Tears" und wird in der ersten
Szenen eingesetzt, als die beiden Brüder Clint (Steven Forrest) und
Pacer Burton (Elvis Presley) von der Arbeit in der Prärie nach Hause
kommen. Es ist das Jahr 1878, Schauplatz ist Texas. Die beiden jungen
Männer haben denselben Vater (John McIntire), aber verschiedene Mütter.
Nach dem Tod seiner ersten Frau hat der Rancher die Indianerin Neddy
(Dolores del Rio) geheiratet und dann wurde der Sohn Pacer geboren. Und
auch 20 Jahre danach sind die Ressentiments gegen die Indianer immer
noch vorhanden und Pacer fühlt sich seit Kindertagen wie ein Wesen
zwischen zwei Feuern. Er hat das Gefühl nur von zwei weißen Menschen
geliebt zu werden, von seinem Vater und seinem etwas älteren Bruder. Die
Mutter ahnt von den inneren Konflikten ihres Sohnes, doch sie schweigt.
In dieser ersten Szene sind Freunde von Clint gekommen, der junge Mann
hat Geburtstag. Anwesend ist auch seine Verlobte Roslyn Pierce (Barbara
Eden). Es wird gesungen, getanzt, ausgelassen gefeiert und dann treten
die Gäste die Heimreise an. Es sind junge Leute aus den benachbarten
Farmen oder der nahe gelegenen Stadt. Doch sie werden diese Nacht nicht
überleben, da die Indianer nach dem Tod ihres alten Häuptlings das
Kriegsbeil ausgegraben haben. Nun hat der charismatische Büffelhorn
(Rodolfo Acosta) das Sagen und er will den Kampf mit dem weißen Mann
wagen, denn immer mehr werden die Indianer in begrenzte Reservate
zurückgedrängt. Der Tod der Nachbarn kommt schockierend und plötzlich
wollen sowohl die Kiowa Indianer als auch die weißen Bürger, dass sich
die Familie Burton für eine Seite entscheiden soll. Plötzlich werden
auch rassistische Äusserungen wieder ganz unverholen ausgesprochen. Die
Mutter versucht bei einem Besuch bei ihrem Stamm für die Vernunft
appellieren. Doch auf der Heimfahrt wird auf ihre Kutsche geschossen und
die Frau wird schwer verletzt. Es geht um Leben und Tod und die
ehrbaren Bürger verhindern, dass der Arzt Dr. Philipps (Ford Rainey) der
verletzten Frau helfen darf...
Die Spirale der Gewalt wird immer stärker und jede aggressive
Aktion führt zu weiteren Katastrophen. Natürlich ist Elvis Presley kein
besonders guter Schauspieler, aber als Pacer wird er von Regisseur Don
Siegel sehr gut geführt. Dem King of RocknRoll gelingt eine gute
Vorstellung als ungeliebtes Halbblut, dass sich zu keiner der zwei
Welten zugehörig fühlt. Er ist kein echter Weißer, aber auch kein
Indianer. Das Schicksal will es, dass er sich - emotional aufgeladen -
entscheiden muss, aber auch schnell erfährt, was es bedeutet für eine
Seite zu stehen. Das Drehbuch von Nunally Johnson stammt von dem Roman
"Flaming Lance", der von Clair Huffaker geschrieben wurde.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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