Regie. Andre de Toth
Die Springfield Rifle...
Kinoheld Gary Cooper drehte im Jahr 1952 zwei Western. Einer davon
hieß "12 Uhr Mittags" und wurde ein unsterblicher Klassiker, der andere
hieß "Gegenspionage" (im Original: Springfield Rifle) und wurde von
Andre de Toth inszeniert. "Gegenspionage" spielte nicht die 12 Millionen
Dollar an der Kasse ein wie "12 Uhr Mittags", aber 4,9 Millionen Dollar
konnten sich auch sehen lassen. Dennoch ist der Spionagefilm im
Westerngewand heute weitgehend in Vergessenheit geraten.
Das Drehbuch von Frank Davis und Charles Marquis Warren basierte auf einer Geschichte von Sloan Nibley.
Der in den Südstaaten geborene Major Lex Kearney (Gary Cooper) hat
es in der Nordstaatenarmee weit gebracht, er gilt als besonders tapferer
Anführer und wird von seinen Männern wie Private Ollie Larsen (Martin
Milner) oder Sergeant Snow (Guinn Williams) geliebt. Doch bei einem
Auftrag - er soll mit seinen Kavalleristen einen Pferdetransport in den
Bergen begleiten und sicher ins Fort bringen. Die Armee der Nordstaaten
benötigt dringend Pferde, um dem Krieg eine entscheidende Wende zu
geben. Doch die meisten Pferdetransporte werden von den Rebellen der
Südstaaaten überfallen und abgefangen, die die Tiere genauso brauchen.
Man ist sich inzwischen sicher, dass ein Verräter in den eigenen Reihen
dem Feind Informationen gibt, wann und auf welcher Route die Tiere
transportiert werden. Lieutenant John Hudson (Paul Kelly) konnte sich
bisher auf Kearney verlassen, doch der hat aus unerfindlichen Gründen
die Pferde den Rebellen überlassen, ohne den Kampf zu wagen. Dies ist
für den jungen und ehrgeizigen Captain Edward Tennick (Philip Carey)
seinen Vorgesetzten anzuschwärzen und ihn der Feigheit zu bezichtigen.
Tatsächlich wird Kearney in einem Prozess unehrenhaft aus der Armee
entlassen, sollte er Armeegelände noch einmal betreten, wird dies mit
der Todesstrafe belegt - seine Frau Erin (Phillys Thaxter) reist extra
zu ihrem Mann um ihn heim zu holen. Sohn Jamie (Michael Chapin) ist vor
lauter Scham aus der Militärschule geflohen, keiner weiß, wo er ist.
Dennoch gibt Kearney seiner Frau einen Korb und durch einen Streit mit
Tennick kommt es soweit, dass sich die Rauferei am Eingang des Forts
fortsetzt, wo Kearney verhaftet wird und erhängt werden soll. In der
Zelle sitzen auch zwei gefasste Rebellen. Den drei Männern gelingt die
Flucht...
Im Originaltitel "Springfield Rifle" wird auch noch Bezug darauf
genommen, dass das neue Springfield Model 1873 für den Sieg des Krieges
von entscheidender Bedeutung sein wird. Das Gewehr kann viel schneller
geladen werden und ist damit eine echte Innovation. Natürlich kann es
nicht sein, dass ein Gary Cooper ein Verräter ist, daher erahnt der
Zuschauer schon sehr schnell, dass seine unehrenhafte Entlassung eine
Finte ist, um ihn bei den Südstaatlern einzuschleusen. Kearney muss in
dieser geheimen Mission natürlich herausfinden, wer der Verräter in den
eigenen Reihen ist. Andre de Toths Armeewestern liefert gute
Unterhaltung und ist trotz der Vorhersehbarkeit bis zum Ende spannend.
Einer von Coopers Kontrahenten wird von Lon Chaney gespielt, der ja auch
in "High Noon" dabei war.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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