Montag, 19. August 2019

Die Faust der Vergeltung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie: Lewis R. Foster
 
Richtung Westen...
 
Der Paramount Technicolor Western "Passage West" aus dem Jahr 1951 spielte für das Studio 1,025 Millionen Dollar ein. Zu dieser Zeit ein ganz passables Ergebnis und Hauptdarsteller John Payne in einer weniger gewohnten Rolle als Schurke.
Der B-Western kam als "Faust der Vergeltung" in die deutschen Kinos, Regie führte Lewis R. Foster. Als Regisseur drehte der 1898 in Brookfield, Missouri geborene Journalist und Drehbuchautor meistens Western, Komödien oder Krimis, die meisten sind heute in Vergessenheit geraten. Dabei wurde Foster bei der Oscarverleihung 1940 mit dem Oscar für sein Drehbuch zu Frank Capras unsterblichem Klassiker "Mr. Smith geht nach Washington" geehrt. Vier Jahre später schaffte er es in dieser Kategorie noch einmal eine Nominierung zu bekommen. Sein Drehbuch zu "Immer mehr, immer fröhlicher", dass er zusammen mit den Herren Richard Flornoy, Frank Ross und Robert Russell schrieb, unterlag allerdings dem Favorit "Casablanca".
"Faust der Vergeltung" ist keiner der vielen durchschnittlichen B-Western, sondern er setzt auf eine nicht ganz gewöhnliche Geschichte. Das beliebte Sujet des Siedlertrecks ist allerdings nicht neu und erfreut den Fan meistens. Diese Reisegruppe ist aber eher klein und es sind Menschen, die die christliche Lehre sehr ernst nehmen. Daher ist auch ein Prediger mit dem Namen Jacob Karns (Dennis O´Keefe) der Führer der Gruppe, die in Kalifornien eine neue Heimat zu finden glaubt.
Der bisherige Führer hat die Strapazen dieser Reise nicht überlebt und man trägt ihn in der kargen Prärielandschaft zu Grabe. Rose Billings (Arleen Whelan, die Tochter des Toten, spielt auf der Orgel. Dann wird die Trauerfeier unterbrochen durch sechs Männer, die den Treck durch den Gesang der Menschen, entdeckt hat. Es sind keine guten Menschen, diese sechs Männer mit ihrem Anführer Pete Black (John Payne) sind entfohene Häftlinge aus dem Gefängnis von Utah, die im Steinbruch arbeiten mussten. Sofort machen die Banditen den Siedlern unmissverständlich klar, wer ab nun das Sagen hat. Jacob Karns geht auf deren Forderungen schon alleine deshalb nicht ein, weil er für die Menschen des Trecks Verantwortung hat und deren Leben nicht aufs Spiel setzen will.
Ab sofort haben die Siedler nichts zu lachen - die hübsche Rose wird von allen Banditen begehrt, dabei ist sie die Verlobte von Jacob. Aber auch Rose findet irgendwann auf der Reise Gefallen an den Avancen des Oberbanditen Pete Black. Bei der Überquerung der Salzwüste müssen alle Siedler ihr Hab und Gut zurück lassen, weil durch einen aufkommenden Regen die Wagen im Sand zu versinken drohen. Pete Black erlaubt Rose aber, dass sie den Koffer mit ihren Kleidern behalten darf. Damit zieht sie den Ärger der anderen weiblichen Mitreissenden zu. Die vermuten zu Recht, dass sich zwischen der Pastorentochter und dem Banditen etwas anbahnt. Dann stirbt auch noch die Kuh und damit hat das Baby, die kurz zuvor in einem der Wagen das Licht der Welt erblickt hat, keine Chance zum Überleben...



"Passage West" erzählt von dem Konflikt zwischen den rechtschaffenden Reisenden und einer Schar von skrupellosen Banditen. Durch die Liebe der Frau verändert sich aber auch langsam die Haltung des Banditen. Auch ein Kampf mit dem Prediger hat eine heilsame Wirkung, denn der Schurke unterliegt den raffinierten Kampf- und Boxkünsten des Predigers. Durch die Niederlage begegnen sich die beiden ungleichen Männer nun auf Augenhöhe und Pete Black lernt von den Lebenserfahrungen des Predigers, der nicht immer Prediger war und der auch ein ereignisreiches Leben mit Höhen und Tiefen führte. "Faust der Vergeltung" kommt ohne den obligatorischen Angriff der Indianer aus. Dem Regisseur Lewis R. Foster war mehr daran gelegen, dass die Filmfiguren im Mittelpunkt der Geschichte stehen.




Bewertung: 7 von 10 Punkten. 
 

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