Montag, 5. August 2019

Postraub in Central City

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie: Joseph Kane
 
Kain und Abel im Wilden Westen...
 
Überraschend ist doch das Ende von Joseph Kanes Western "Postraub in Central City" (Originaltitel: Road to Denver), denn ich habe fest damit gerechnet, dass es im Bruderduell einen Verlierer geben muss. Hier muss er mal ausnahmsweise nicht für seine Taten bezahlen, denn sein großer Bruder hat alles verziehen und für ihn die rechte und linke Wange hingehalten. Dafür wird er am Ende des Westerns auch belohnt, er schafft den Sprung vom Tagelöhner zum Unternehmer. Eine Rolle, die perfekt zugeschnitten ist auf John Payne, dessen bester Film vielleicht "Stadt der Verdammten" von Allan Dwan ist. Sein hitzköpfiger, übermütiger Bruder wird von Skip Homeier gespielt - einer der beliebtesten Nebendarsteller aus zahlreichen guten B-Western.
Bill Mayhew (John Payne) muss seinem Bruder Sam (Skip Homeier) öfters aus der Patsche helfen, denn der gibt gerne an, überschätzt sich öfters, trinkt zu viel und sucht bei der besten Gelegenheit Streit. So musste er ihn nach einer Rodeowette, die er verlor und danach eine Schlägerei verursachte, aus dem Gefängnis befreien. Daher mussten die beiden ungleichen Brüder Texas verlassen, doch Sam würde gerne eigene Wege gehen, da ihn die Bevormundung und die Moralpredigten des älteren Bruders extrem nerven. Ausserhalb Texas angekommen kann Sam einen Rancher überzeugen, dass er zwei fleißige Arbeitskräfte braucht. Doch dazu kommt es nicht, weil Sam dessen subjektive Schilderung einer Bürgerkriegsschlacht nicht so auf sich sitzen lassen kann. Der Rancher wird kurzerhand k.o. geschlagen und wieder heißt es für die Brüder "Abhauen".
Nachdem sie ihre Verfolger abschütteln konnten, trennen sich ihre Wege. Sam möchte den großen Bruder nie wieder sehen und auch nichts mehr mit ihm zu tun haben. Das Schicksal oder das Filmdrehbuch will es so, dass aber beide - unabhängig voneinander - ihr Glück im aufstrebenden Städtchen Central City suchen. Bill bekommt eine grundsolide Anstellung beim ehrlichen Unternehmer Sutton (Ray Middleton), der noch eine hübsche heiratsfähige Tochter (Mona Freeman). Sam kommt ein paar Tage später in den Ort und sucht eher einen Job, bei dem man schnell sehr viel Geld verdienen kann. Dies kann ihm der srupellose Spielhöllenbesitzer Donovan (Lee J. Cobb) anbieten. Sam wird sozusagen seine rechte Hand und es kommt seinem Arbeitgeber darauf an, dass der durchsetzungsstark ist und gut mit der Waffe umgehen kann. Ein Mann fürs Grobe also. Auch Sam lernt Elizabeth kennen, auf die der ältere Bruder natürlich schon ein Auge geworfen hat. Sutton selbst will ein Postunternehmen gründen, das die Postverbindungen bis nach nach Denver sicherstellt. Auf dieses Projekt hat aber auch der böse Donovan schon ein Auge und seine Männer sollen dafütr sorgen, dass alles in seine Hände fällt...



Zum einen ist "Postraub in Central City" ein Film über den Aufbau des Westens. Die Pioniere, die ein Risiko eingehen um dem wilden weiten Land die Zivilisation zu bringen. In den alten Tagen des Westens musste man Wagemut und die ganze Kraft einsetzen. Doch der Erfolg konnte sich aber sehr schnell einstellen. Das dominante Thema ist aber der Streit unter den Brüdern und die Gefahr, dass der kleine Bruder so sehr unter die Räder kommt, weil er immer damit beschäftigt ist seinem Bruder beweisen zu müssen, dass er auch seine Stärken hat. In Joseph Kane buhlen dann auch die beiden um das gleiche Mädchen.
Lee van Cleefs Nebenrolle ist auch etwas denkwürdig, denn hier muss der beliebte Westernschurke gleich zweimal mächtig Prügel einstecken und sich so zum Affen machen.


Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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