Montag, 5. August 2019

Sein Colt war schneller


















 Regie: Budd Boetticher

Buchanan auf Durchreise...

Von allen Western im Ranown Zyklus ist der 1958 entstandene "Buchanan rides alone" (Deutscher Titel: Sein Colt war schneller) sicherlich der ausgelassenste und übermütigste Film. Obwohl die Handlung eine dramatische Notlage darstellt, denn auf Randolph Scott, der den Abenteurer Tom Buchanan spielt, wartet in der Kleinstadt Agry der Galgen.
Obwohl das Drehbuch Charles Lang zugeschrieben wurde, fand es keine Gnade bei Regisseur Budd Boetticher. Der fragte seinen Lieblingsdrehbuchautor Burt Kennedy, ob er das Drehbuch umschreiben könne. Der sagte zu. Da Langs Frau zu dieser Zeit sehr krank war und er das Geld dringend für die Behandlung brauchte, kam man überein, dass er weiterhin als Drehbuchautor genannt blieb und auch das ganze Geld bekam. Boetticher gab das aber erst 2001 in einem Interview bekannt. "Steh nicht nur so rum, Amos - hol eine Schaufel" - dieser bekannte Schlußsatz kann nur von Burt Kennedy sein.
Die Story selbst ist aus vielen anderen Western bekannt. Ein Cowboy ohne Heimat kommt in eine fremde Stadt. Dort wird er argwöhnisch betrachtet und wird ohne seine Schuld in einen Konflikt verwickelt.
Ort der Handlung ist die kalifornische Grenzstadt Agry. Buchanan (Randolph Scott) ist auf dem Weg von Mexiko nach West-Texas. Dort ist am ehesten das Heimatgefühl des wandernden Abenteurers. Er hat 2.000 Dollar dabei und macht gleich Bekanntschaft mit dem korrupten Sheriff Lew Agry (Barry Kelley), der ihm unmissverständlich klar macht, dass Fremde in der Stadt nicht gern gesehen werden. Er solle dann auch bald wieder verschwinden. Dennoch nimmt Buchanan ein Zimmer für eine Nacht bei dem Hotelbesitzer Amos Agry (Peter Whitey) und bekommt im gegenüberliegenden Saloon Streit mit dem jungen Roy Agry (William Leslie), dem Sohn des einflussreichsten Bürgers der Stadt Agry - Richter Simon Agry (Tol Avery). Der betrunkene Roy will den Durchreisenden erschießen, sobald er dessen Whiskyflasche leergetrunken hat. Doch dazu kommt nicht. Ein junger Mexikaner (Manuel Rojas) stürmt den Saloon und fordert Roy Avery zum Duell heraus. Der verliert in der Schießerei sein Leben und Buchanan versucht dem Mexikaner zu helfen, der nun die ganze Bürgerschaft aus dem Saloon gegen sich hat. Am Ende wird der Mexikaner und Buchanan als sein Helfer verhaftet und sie sollen gehängt werden. Abe Cargo (Craig Stevens), ein Freund des Richters, kann diesen überzeugen, dass eine Lynchjustiz nicht gut ist für die Kommenden Wahlen. Somit findet eine Verhandlung statt und die 12 Geschworenen befinden Buchanan für nicht schuldig.  Der Mexikaner soll aber gehängt werden. Aber der geldgierige Richter hat andere Pläne. Der vermögende Vater des Mexikaners soll den Todeskandidaten für 50.000 Dollar freikaufen können.  Da die liebe Verwandtschaft des Richters (Sheriff und Hotelbesitzer) genauso gierig sind und von diesem heimlichen Deal Wind bekommen, wollen sie in eigener Regie an das viele Geld kommen. Buchanan soll von zwei Killern (L.Q. Jones und Robert Anderson) ohne Geld aus der Stadt begleitet werden und dann ermordet werden. Doch es kommt alles ganz anders...






Das Drehbuch sieht etliche Wendungen und Überraschungen vor und die Charaktere sind sehr markant gezeichnet. Tatsächlich ist "Sein Colt war schneller" einer der besten Western des Duos Randolph Scott/Budd Boetticher, obwohl er nicht ganz so wertgeschätzt wird wie beispielsweise "Der Siebente ist dran" oder "Auf eigene Faust", die allgemeinhin als die besten der Ranown Reihe gelten. Doch "Sein Colt war schneller" kann ebenfalls viele Pluspunkte sammelt. Zudem auch die Optik durch die Leistung von Kameramann Lucien Ballard hervorragend gelungen ist.






Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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