Montag, 5. August 2019

Die Mestizin von Santa Fe

























Regie: William Witney

Liebe und Hass...

In einem Interview mit der New York Times erzählte der Kultregisseur Quentin Tarantino, dass der Routinier William Witney zu seinen Lieblingsregisseuren gehört, vor allem der 1949 gedrehte "The Golden Stallion" zählt Tarantino zu seinen Westernfavoriten. William Witney drehte im Laufe seiner Karriere über 100 B-Pictures, einige wie "Aufstand in Arizona" oder Goldtransport durch Arizona" mit Audie Murphy. Sehr hohen Stellenwert bei Westernfans haben auch "Brandmal der Rache" und der eher ungewöhnliche Indianerfilm "Die Mestizin von Santa Fe", den er im Jahr 1955 drehte.
Dabei spielt John Payne den Indianerhasser Kirby Randolph. Sein Hass basiert allerdings auf Erfahrungswerte mit dem wilden Kiowa Häuptling Satank (George Kaymas). Dieser hat ein Massaker an einem Siedlertreck angerichtet, bei dem Randolph als erfahrener Pfadfinder die Verantwortung für den sicheren Geleit übernommen hatte. Mit dabei ist sein Kumpel Sam Beekman (Slim Pickens), dem die erste szene gehört. Zwei Reiter jagen durch die Prärie, der Verfolgte ist ein Indianer. Der wird von Sam gefangengenommen, er spuckt die Rothaut verächtlich ins Gesicht und würde nur zu gerne kurzen Prozess machen, doch der besonnene Kirby hält ihn davon ab und lässt den Indianer laufen. Mit dieser Geste will er dem Stamm der Kiowa beweisen, dass sie freundliche Absichten haben und hofft so, dass der Treck unbeschadet die Überquerung des Indianergebiets überlebt.
Als Kirby und Sam zu den Indianern reiten, um mit ihnen zu verhandeln haben sie Geschenke dabei. Gewehre und Alkohol. Die Indianer fordern die beiden Scouts mit ihnen zu trinken und bald sind alle betrunken. Nur mühsam können sich die alkoholisierten Freunde davonschleichen und sind sich sicher, dass der Treck bereits in Sicherheit ist. Doch sie irren: Während dem Saufgelage hat der Rest des Stammes den Treck überfallen und alle Siedler getötet. Kirby ist nun ein geächteter Mann. Er findet wohl nie mehr eine Anstellung als Treckführer. Doch Jess Griswold (Rod Cameron) gibt ihm noch eine Chance. Er soll einen Treck begleiten, der eine Munitionssendung nach Mexiko liefern will. Ein gefährliches Unterfangen, wenn die Indianer herausfinden was für eine brisante Fracht hier transportiert wird. Kirby passt es auch nicht, dass die Indianerin Ptewaquin (Irene Tedrow) im Wagen der hübschen Aurelie St. Clair (Faith Domergue) mitfährt. Er traut keiner Rothaut mehr. Doch Miss St. Clair, die Verlobte von Griswold, besteht darauf, dass die Indianerin bleibt. Somit kann die Reise beginnen. Kirby verliebt sich in Griswolds Mädchen, weiß aber nicht, dass sie ein Mischling, eine Mestizin, ist...



Mit dieser Konstellation kann es los gehen und William Witneys straffe Inszenierung sorgt auch für eine gute Portion Spannung. Zudem ist die Geschichte gut gefüttert mit Themen wie "Rassismus" und "Rehablitation". Auch der Konflikt der beiden Konkurrenten um die Gunst der schönen Frau gehört zu den klassischen Westernstoffen. Dabei spielt Rod Cameron als Konkurrent des Filmhelden einen ehrbaren Mann, der auf das Gerede der Anderen nicht hört und dem ruinierten und gestrauchelten John Payne eine neue Chance gibt. Natürlich ist ein Wagentreck immer ein gutes Sujet für einen guten Western, man denkt an nahe filmische Verwandte wie "Karawane der Frauen", "Der große Treck", "Der Weg nach Westen" oder "Westlich St. Louis"




Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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