Regie: William Witney
Liebe und Hass...
In einem Interview
mit der New York Times erzählte der Kultregisseur Quentin Tarantino,
dass der Routinier William Witney zu seinen Lieblingsregisseuren gehört,
vor allem der 1949 gedrehte "The Golden Stallion" zählt Tarantino zu
seinen Westernfavoriten. William Witney drehte im Laufe seiner Karriere
über 100 B-Pictures, einige wie "Aufstand in Arizona" oder Goldtransport
durch Arizona" mit Audie Murphy. Sehr hohen Stellenwert bei Westernfans
haben auch "Brandmal der Rache" und der eher ungewöhnliche Indianerfilm
"Die Mestizin von Santa Fe", den er im Jahr 1955 drehte.
Dabei spielt John
Payne den Indianerhasser Kirby Randolph. Sein Hass basiert allerdings
auf Erfahrungswerte mit dem wilden Kiowa Häuptling Satank (George
Kaymas). Dieser hat ein Massaker an einem Siedlertreck angerichtet, bei
dem Randolph als erfahrener Pfadfinder die Verantwortung für den
sicheren Geleit übernommen hatte. Mit dabei ist sein Kumpel Sam Beekman
(Slim Pickens), dem die erste szene gehört. Zwei Reiter jagen durch die
Prärie, der Verfolgte ist ein Indianer. Der wird von Sam
gefangengenommen, er spuckt die Rothaut verächtlich ins Gesicht und
würde nur zu gerne kurzen Prozess machen, doch der besonnene Kirby hält
ihn davon ab und lässt den Indianer laufen. Mit dieser Geste will er dem
Stamm der Kiowa beweisen, dass sie freundliche Absichten haben und
hofft so, dass der Treck unbeschadet die Überquerung des Indianergebiets
überlebt.
Als Kirby und Sam
zu den Indianern reiten, um mit ihnen zu verhandeln haben sie Geschenke
dabei. Gewehre und Alkohol. Die Indianer fordern die beiden Scouts mit
ihnen zu trinken und bald sind alle betrunken. Nur mühsam können sich
die alkoholisierten Freunde davonschleichen und sind sich sicher, dass
der Treck bereits in Sicherheit ist. Doch sie irren: Während dem
Saufgelage hat der Rest des Stammes den Treck überfallen und alle
Siedler getötet. Kirby ist nun ein geächteter Mann. Er findet wohl nie
mehr eine Anstellung als Treckführer. Doch Jess Griswold (Rod Cameron)
gibt ihm noch eine Chance. Er soll einen Treck begleiten, der eine
Munitionssendung nach Mexiko liefern will. Ein gefährliches Unterfangen,
wenn die Indianer herausfinden was für eine brisante Fracht hier
transportiert wird. Kirby passt es auch nicht, dass die Indianerin
Ptewaquin (Irene Tedrow) im Wagen der hübschen Aurelie St. Clair (Faith
Domergue) mitfährt. Er traut keiner Rothaut mehr. Doch Miss St. Clair,
die Verlobte von Griswold, besteht darauf, dass die Indianerin bleibt.
Somit kann die Reise beginnen. Kirby verliebt sich in Griswolds Mädchen,
weiß aber nicht, dass sie ein Mischling, eine Mestizin, ist...
Mit dieser
Konstellation kann es los gehen und William Witneys straffe Inszenierung
sorgt auch für eine gute Portion Spannung. Zudem ist die Geschichte gut
gefüttert mit Themen wie "Rassismus" und "Rehablitation". Auch der
Konflikt der beiden Konkurrenten um die Gunst der schönen Frau gehört zu
den klassischen Westernstoffen. Dabei spielt Rod Cameron als Konkurrent
des Filmhelden einen ehrbaren Mann, der auf das Gerede der Anderen
nicht hört und dem ruinierten und gestrauchelten John Payne eine neue
Chance gibt. Natürlich ist ein Wagentreck immer ein gutes Sujet für
einen guten Western, man denkt an nahe filmische Verwandte wie "Karawane
der Frauen", "Der große Treck", "Der Weg nach Westen" oder "Westlich
St. Louis"
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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