Montag, 5. August 2019
Revolverhelden von Wyoming
Regie: Tay Garnett
Krieg der Viehzüchter...
Tay Garnetts populärster Film ist sicherlich "Im Netz der Leidenschaft" - ein Klassiker der schwarzen Serie mit Lana Turner und John Garfield, der seinerzeit gewagt war aufgrund der Darstellung von sexueller Hörigkeit und anderen menschlichen Abgründen. Für die MGM wurde dies auch ein Riesenerfolg, obwohl Studioboss Louis B. Mayer zunächst Bedenken hatte und sogar die Uraufführung verhindern wollte.
Mit Robert Taylor drehte Tay Garnett 1963 den Western "Revolverhelden in Wyoming", der im Original den Titel "Cattle King" trägt und nicht der erste Western für Hauptdarsteller Robert Taylor war. Taylor wurde berühmt durch seine Rolle in "Die Kameliendame" als Armand Duvall. Dort machte er als "Lover" aufgrund seiner Attraktivität eine gute Figur, in späteren Jahren begeisterte Taylor aber auch in dunklen und finsteren Rollen. Neben dem Noir "Der unbekannte Geliebte" gehört auch der Western "Die letzte Jagd" zu diesen Filmen. Dort spielte er den irren Büffeljäger Charles Gilson, vielleicht neben dem gehbehinderten Anwalt in "Party Girl" die beste Rolle seiner Laufbahn.
Als "Der Henker" durfte er in einem weiteren Western einen besessenen Maniac spielen. In Tay Garnetts Film hat er aber die Rolle des aufrechten Mannes, der sich gegen Banditen im Gewand von Geschäftsleuten zur Wehr setzen muss.
Die Geschichte spielt fast schon gegen Ende des Wilden Westens, während der Präsidentschaft von Chester A. Arthur (1881 bis 1885) in Wyoming. Dort baut sich ein Krieg zwischen den Ranchern auf. Vermögende Viehbarone wie Clay Matthews (Robert Middleton) wollen viel Geld verdienen durch Zusammenschlüsse, dabei bleiben die kleineren Züchter auf der Strecke. Sam Brassfield (Robert Taylor) sieht auch in den Fusionen eine riesige Gefahr. Anders sein Nachbar Harry Travers (William Windom), der den rosigen Zukunftsprognosen vom riesigen Reichtum Glauben schenkt. Harrys Schwester Sharleen (Joan Caulfield) ist auf der Seite von Clay, schließlich will sie ihn auch heiraten. Bei einem Besuch des amtierenden US-Präsidenten Chester A. Arthur (Larry Gates) sieht Matthews seine Stunde gekommen, er versucht das Staatsoberhaupt so zu manipulieren, dass die Gesetze sein Vorhaben auch legalisieren. Dabei schreckt der Viehbaron auch nicht vor dem Morden zurück, wie man in einer der ersten Szenen sieht. Sam Brassfields Zäune werden von den Cowboys kontrolliert, da es immer wieder zu mutwilligen Zerstörungen kommt. Als die Handlanger von Matthews, allen voran Vince Bodine (Richard Devon) auftauchen, schießen sie einen jungen Cowboy brutal nieder. Für Sam Grund genug ebenfalls beim Präsidenten vorzusprechen. Dann beginnt der Höhepunkt im blutigen Konflikt...
In Tay Garnetts Western bekam auch Robert Loggia eine seiner ersten größeren Rollen. Als mexianischer Vorarbeiter Johnny Quatro ist er allerdings sehr ungewöhnlich besetzt. Ingesamt ist Garnetts Western etwas spröde und kommt auch etwas schwer in die Gänge. Für den Westernfan wird aber ganz gute Spannung geboten und ab der Mitte des Films wird das Ganze auch dramatischer. Hier gibt es auch persönliche Schicksalsschläge und nicht nur der Reichweitenkrieg der Rancher.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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