Montag, 19. August 2019

Die Plünderer von Nevada

























 Regie: Joseph Kane

Ein Offizier Undercover...

"The Plunderers" aus dem Jahr 1948 hat keine Ähnlichkeiten mit dem gleichnamigen B-Western aus dem Jahr 1960 von Joseph Pevney. Letzterer gehört für mich zu den absoluten Klassikern des Genres, der früher entstandene "Plunderers" hat diese hohe Qualität nicht. Dennoch ist auch Joseph Kanes Western sehr unterhaltsam  und schickt einen Kavallerieoffizier in einen gefährlichen Undercover-Auftrag. Eines deer vielen Studios in Hollywood, das nach dem Ende des 2. Weltkriegs massgeblich für den Kino-Western-Boom sorte war die Republic Pictures. Dem Geschäftsmann Herbert Yates gelang es 1935 sechs unabhängige kleinere Studios (Mascot, Monogram, Liberty, Chesterfield, Majestic und Invincible zu einem wirtschaftlich sinnvollen Zusammenschluß zu bewegen. Ziel war es gutes Geld zu verdienen bei der Herstellung von Filmen mit geringen Budget und die übernommenen Produktionsteams beherrschten natürlich ihr Handwerk schon. Diese am Fließband hergestellten Filme erreichten regelmässig ein treues Stammpublikum. Ende der 40er Jahre drehte das Studio auch immer mehr Farbfilme, wobei sie auf den kostengünstigeren Farbfilmprozess Trucolor zurückgriffen - dies merkt der Zuschauer, der heute diese Western auf DVD anschaut. Das Problem von Trucolor ist, dass einige Farben nicht originalgetreu wiedergegeben werden können. Anfangs wirkt dies etwas störend, aber man gewöhnt sich schnell daran.
Die deutsche Kinoaufführung fand aber erst vier Jahre später nach der Entstehung des Films, am 5. Juni 1952, statt und "Die Plünderer von Nevada" - so der Verleihtitel - fand auch in Deutschland sein Publikum.
Zwei wichtige Frauenfiguren in der Geschichte sind die Sängerin Linn Connor, gespielt von Ilona Massey und die Tänzerin Lia Wilson, die von Adrian Booth verkörpert wird. Adrian Booth nannte sich vorher Lorna Gray.
Damit nimmt auch die Liebe zwischen Mann und Frau einen breiten Raum im Western von Joseph Kane ein, aber das zentralere Thema ist eine echte Männerfreundschaft, die schwer auf die Probe gestellt wird. Eine Freundschaft, die gar nicht sein darf und die auch den Regierungsauftrag des kavallerieoffiziers John Drummond (Rod Cameron) gefährden könnte. Denn der muss sich eine neue Identität zulegen, um Kontakte zu der gesuchten Plünderergruppe zu bekommen. Die Banditen sollen so endlich gefasst werden. Zu diesem Plan gehört auch, dass Drummond den in den Plan eingeweihten Sheriff Sam Borden (George Cleveland) vor Zeugen erschießen soll, um dann zu flüchten. Zeugen des "Mordes" werden auch die zwei schönen Frauen. Eine davon ist Lia Wilson (Adrian Booth), von der man weiß, dass sie die Geliebte des Plünderers Whit Lacey (Forrest Tucker) ist. Drummond macht den beiden Frauen schöne Augen, Linn Connor (Ilona Massey) meint aber zu wissen, dass seine Blicke eher ihr gelolten haben als ihrer besten Freundin. Doch der charmante Westerner erschießt dann gleich den Sheriff und das Anbaggern hat ein Ende. Wie gewünscht nimmt Drummond bei seiner Flucht den Kontakt zu den Plünderern auf und Whit schlägt dem "Neuen" einen Plan vor: Da seine Geliebte unter Dauerbeobachtung der Gesetzeshüter steht, hat er keine Möglichkeit sich mit ihr zu treffen. Drummond, dessen Gesicht nur wenige in der Stadt kennen soll zum Schein Lia heiraten, damit die nicht mehr beobachtet wird - so könnte es gelingen, dass er wieder mehr Kontakt mit seinem Mädchen haben kann. Zwischen den beiden Männern stimmt die Chemie ebenfalls, obwohl Drummond am Ende seinen neuen Kumpel dem Gesetz übergeben muss und der wahrscheinlich am Galgen endet. Whits Partner Calico (Westernurgestein Paul Fix) misstraut von Anfang an dem neuen Partner, doch der Plan funktioniert. Drummond und die eingeweihte Lia feiert Hochzeit, während Drummonds Liebe zu Linn sich festigt und dann kommen auch schon die Indianer und verbreiten Angst, Schrecken und Chaos im Ablauf der Geschichte...



Die Szenen mit den Indianern sind sehr gut gemacht und man kann ihnen sogar eine gute atmosphärische Dichte bescheinigen. Obwohl die Story etwas seltsam bleibt, haben die Drehbuchautoren so gekonnt geschrieben, dass es nicht unlogisch erscheint, was hier bei den Plünderern von Nevada abläuft. Taylor Holmes als Drahtzieher der Bösen macht ebenfalls eine gute Figur, er darf sogar den Mob manipulieren und beinahe einen Lynchmord erfolgreich ausführen. Aber natürlich nur beinahe.



Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 

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