Regie: Samuel Fuller
Helm aus Stahl...
Regisseur Samuel Fuller (1912 - 1997) wurde 1942 zum Militärdienst eingezogen. Er diente bei der 1. US-Infateriedivision und war an den Fronten von Nordafrika, er kämpfte in Sizilien, in der Normandie, in Belgien, Deutschland und der Tschechoslowakei. Fuller wurde ausgezeichnet mit dem Bronze Star, dem Silver Star und dem Purple Heart. Er war auch dabei als das Flossenbürger KZ-Aussenlager Falkenau in Sokolov im Mai 1945 befreit wurde. Diese Erlebnisse ließen ihn nie wieder los. Im Jahr 1980 drehte er anhand dieser Erlebnisse sein Meisterwerk "The Big Red One". Es war aber nicht sein erster Kriegsfilm. Nach den beiden Western "Ich erschoß Jesse James" und "Der Baron von Arizona" konnte er mit schmalem Budget den Antikriegsfilm "Die Hölle von Korea" inszenieren. Es folgten im laufe der nächsten Jahre mit "Der letzte Angriff" (1951) und "Inferno" (1953) zwei weitere sehenswerte Filme, die den brutalen Krieg anhand des Kampfes der Soldaten zeigen.
"Die Hölle von Korea" heißt im Original "Steel Helmet" und nimmt Bezug auf eine wichtige Szene des Films. In dieser Szene schlägt der ranghöhere Lieutenant Driscoll dem ruppigen Sergeant Zack vor, dass sie die Helme tauschen sollen, weil dies Glück bringt. Dieser Wunsch wird von Zack abgelehnt, erst am Ende des Films entschließt sich Zack zu diesem Tausch.
In der ersten Szene befindet sich der Zuschauer mitten auf einem Schlachtfeld. Die amerikanischen Soldaten sind alle tot. Lediglich Zack (Gene Evans) hat überlebt. Seine beiden Hände sind aber auf den Rücken gefesselt und er liegt auf dem Boden. Er hat Mühe vorwärts Doch ein südkoreanischer Junge (William Chun) befreit ihn aus der misslichen Lage. Spontan nennt der Soldat seinen jungen Helfer Short Round und er nimmt den Jungen mit auf dem gefahrvollen Weg durchs koreanische Niemandsland. Wenig später trifft er auf den dunkelhäutigen Korporal Thompson (Edward James), der ebenfalls alleine umherwanderte. Zu dritt versuchen sie nun durch die feindlichen Linien zu kommen. Der Weg bietet an jeder Stelle den möglichen Tod. Bald stoßen sie auf eine amerikanische Patrouille. Die wird von Lieutenant Driscoll (Steve Brodie) angeführt. Spontan hat Zack eine Abneigung gegen Driscoll. Zwei feindliche Scharfschützen machen den Soldaten das Leben schwer, aber durch die Führung von Short Round gelangt die Truppe zu einem Buddhatempel, der momentan Schutz und Sicherheit für die Männer, darunter ein Japaner (Richard Loo), ein ehemaliger Kriegsdienstverweigerer (Robert Hutton), ein Mann, der nicht spricht (Sid Melton) oder ein naiver Funker mit Glatze (Richard Monahan) bietet. Doch der Schein trügt - im Tempel hat sich auch eiin nordkoreanischer Offizier (Harold Fong) versteckt. Bald wird einer der Männer tot aufgefunden...
Mit nur wenigen finanziellen Mitteln ausgestattet, gelang es Fuller trotzdem einen packenden kleinen Antikriegsfilm zu realisieren. Sein Low Budget Movie musste mit 103.000 Dollar auskommen. Das macht sich ein bisschen beim Szenenbild bemerkbar, die Studioaufnahmen aus dem Griffith Park in Los Angeles sieht man in manchen Szenen. Dennoch gelang Fuller eine packende Geschichte, die auch die Emotionen der harten Soldaten zeigt. Der ruppige Zack hegt dann doch irgendwann freundschaftliche Gefühle für den Korea-Jungen - doch der Krieg bedeutet auch Verlust und Schmerz. Zusammen mit der Bedrohung, die nie so richtig fassbar ist - erst am Ende kommt es zu einem Angriff einer Übermacht der nordkoreanischen Armee - erzeugt Fuller einen hohen Spannungslevel.
Mit zwei Szenen bekam Fuller sogar Ärger. Man warf ihm kommunistische Propaganda vor. Einmal tötet ein US-Soldat einen Feind, der nicht bewaffnet ist und in einer Szene sagt der japanische US-Soldat Tanaka, dass seine Eltern im 2. Weltkrieg in verschiedene Internierungslager kamen, nur weil sie Japaner waren. Sowas hörte man 6 Jahre nach Ende des Krieges nicht gerne.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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