Regie: Fritz Lang
Der singende Draht....
Mit seinem zweiten Western "Überfall der Ogalalla" gelang Fritz Lang nach "Rache für Jesse James" ein weiterer großer Erfolg in dem uramerikanischen Genre. Beide Filme haben die Konflikte und Hindernisse von ehemaligen Banditen zum Thema, die versuchen in die bürgerliche Gesellschaft zurückzukehren. Doch der Weg bleibt ihnen versperrt. Denn die eigentliche Hauptfigur des Films ist schon ganz am Anfang mit dem Tod verabredet. Die Kritiker lobten damals die realistische Machart und wunderten sich, warum es gerade einem Europäer so gut gelang den alten Wilden Westen so authentisch wie möglich einzufangen. Lang selbst hat da stets widersprochen, er meinte sogar der Westen der in den Filmen dargestellt wurde wäre nicht wahrheitsgemäß, sondern alles wäre Legende. Das amerikanische Gegenstück sozusagen zu den germanischen Mythen, wie er sie bereits in seinem Stummfilm "Die Nibelungen" abgebildet hätte. Deshalb sei es nicht schwerer für einen Nichtamerikaner die Legende auf die Leinwand zu malen.
Und das ist ihm allerdings sehr gut gelungen. Die Bilder von den Indianern, die misstrauisch diesen Telegrafen-Draht des weißen Mannes betrachten, bleiben im Gedächtnis haften. Hauptdarsteller Randolph Scott festigte mit diesem Film seinen guten Ruf als einer der großen Westerndarsteller der Filmgeschichte. Der Film basiert auf dem Roman "Der singende Draht" von Zane Grey und wartet gleich mit drei Hauptfiguren auf. Der eine ist der von Randolph Scott gespielte Bandit Vance Shaw, der aber kein schlechter Kerl ist. In der ersten Szene befindet er sich auf der Flucht vor den Gesetzeshütern, denn er hat gemeinsam mit Jack Slade (Barton McLane) und weiteren Galgenvögeln verübt hat. Doch sein geliebtes Pferd lahmt und zum Glück trifft er dort im gebirgigen Gelände den verletzten Edward Creighton (Dean Jagger), den Leiter der Telegrafenstation. Der hat sich durch einen Sturz schwer verletzt. Jack nimmt ihm sein Pferd, doch er bringt es nicht übers Herz den Verletzten einfach seinem Schicksal zu überlassen. Er rettet ihn und fortan werden die beiden zu Freunden. Vance findet bei Edward sogar Arbeit. Dabei verliebt sich Vance auch in Sue (Virginia Gilmore), der Schwester von Edward. Doch die hat mit Richard Blake (Robert Young), ebenfalls Angestellter des Bruders, noch einen weiteren hartnäckigen Verehrer. Aber viel Zeit für Klärung bleibt nicht, denn schon greifen auch die Indianer an...
Darüberhinaus gibt es auch noch ehemalige Südstaatler, die sich als Indianer verkleiden und Überfälle begehen. Der spannende Film läuft irgendwann auf einen Kampf zwischen zwei ungleichen Brüdern hinaus. Am Ende gibt es viele Verlierer. Gewinner ist aber der Fortschritt, denn die Telegrafenlinie wird am Ende fertiggestellt. Ein Stück Wilder Westen wird zivilisiert gemacht. Diese Geschichte von der Installation der Telegrafenlinie von Omaha bis Salt Lake City ist gut bebildert. Büffel grasen, viele Arbeiter mühen sich ab und immer wieder kommt es zu kriegerischen Konflikten mit den Indianern. Der Häüptling des Stammes Chief Spottet Horse, gespielt von John Big Tree, wird Zeuge welche Macht dieser Draht der Weißen wirklich hat. Leider ist die Vergangenheit der Hauptfigur Vance zu düster, als dass die Liebe wirklich eine Chance hätte.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen