Regie: Claude Chabrol
Pariser Tristesse...
Die ersten vier Filme von Krimi- und Thrillerspezialist Claude
Chabrol - "Die Enttäuschten", "Schrei, wenn du kannst", "Schritte ohne
Spur" und "Die Unbefriedigten" entstanden in den Jahren 1958 und 1959
und gehören alle zu den Meisterwerken der Nouvelle Vague. Kameramann bei
seinem 1959 gedrehten "Die Unbefriedigten" war Henri Decae. Ein Meister
seines Fachs, dessen Bilder viele französische Filme dieser Zeit
prägten.
Mit der Veröffentlichung von "Die Unbefriedigten" wird nun eine
weitere Lücke im Schaffen Chabrols geschlossen, aber leider sind immer
noch nicht alle Meisterwerke des Filmemachers auf einer
deutschsprachigen DVD erhältlich - so zum Beispiel seine beiden
Meisterwerke "Violette Noziere" und "Die Phantome des Hutmachers".
"Die Unbefriedigten" ist ein sehr langsamer Film, der ohne große
äussere Handlung konzipiert wurde und stattdessen episodenhaft den
Alltag von vier jungen Pariserinnen schildert. Jane (Bernadette Lafont),
Ginette (Stephane Audran), Jacqueline (Clotilde Joano) und Rita (Lucile
Saint-Simon) arbeiten im selben Kleingerätegeschäft von Monsieur Belin
(Pierre Bertin). Als Kassierin ist dort auch die etwas ältere Madame
Louise (Ave Ninchi) beschäftigt. Die trägt in ihrer Tasche stets einen
geheimen Talisman bei sich, der ihr Glück bringen soll. Meistens
langweilen sich die fünf Frauen im Laden und blühen erst dann auf, wenn
es 19 Uhr ist und der Laden schließt. Dann fängt langsam aber sicher das
Nachtleben in der Metropole statt. Rita ist mit einem wohlhabenden Sohn
aus gutem Hause (Sacha Priquett) liiert, doch sie fühlt sich bei dessen
Eltern immer sehr unsicher. Jane flirtet mit einem Soldaten (Claude
Berri), doch sie sucht noch nichts Festes. Ginette singt heimlich ohne
Wissen ihrer Kollegin in einem Musiksaal und Jacqueline träumt total von
der großen Liebe. Der Abend in Paris gestaltet sich sehr oft ähnlich.
Macht sucht in den Bars nach Bekanntschaften und so lernen Ginette und
Jane zwei ältere Geschäftsmänner und Möchtegern-Playboys (Jean Louis
Maury, Albert Dinan) kennen. Der Abend endet mit zuviel Alkohol. Seit
einigen Tagen hat Jacqueline schmetterlinge im Bauch. Denn ein
Motorradfahrer folgt ihr auf Schritt und Tritt. Der Mann scheint
interessiert an ihr zu sein und sie verliebt sich spontan in ihren
Verfolger...
Chabrol war daran interessiert das Alltagsleben dieser jungen Frauen so deutlich wie möglich einzufangen, um damit auch eine gewisse seelische Grundstimmung freizulegen. Diese Stimmung ist eine Art Hin- und Hertreiben und eine Suche auf...Liebe bzw. auf etwas Großartiges, was das Leben bieten könnte. Stattdessen herrscht oft Tristesse und es bleibt eine gewisse Hoffnung auf ein neues Glück am folgenden Tag, am folgenden Abend. Am Ende kann aber die Wunschvorstellung auf besonders tragische Weise platzen.
Chabrol war daran interessiert das Alltagsleben dieser jungen Frauen so deutlich wie möglich einzufangen, um damit auch eine gewisse seelische Grundstimmung freizulegen. Diese Stimmung ist eine Art Hin- und Hertreiben und eine Suche auf...Liebe bzw. auf etwas Großartiges, was das Leben bieten könnte. Stattdessen herrscht oft Tristesse und es bleibt eine gewisse Hoffnung auf ein neues Glück am folgenden Tag, am folgenden Abend. Am Ende kann aber die Wunschvorstellung auf besonders tragische Weise platzen.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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