Mittwoch, 17. Juli 2024

Tarzan und der schwarze Dämon


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Harold Schuster

Tarzan rettet die Tiere..

Harold Schuster war in den 20er Jahren zuerst Schauspieler, danach arbeitete er als Assistent für Kameramänner, beispielsweise in dem John Ford Film "Das eiserne Pferd". Er stieg als Chefeditior auf bei den Fox Studios auf und wirkte in dieser Funktion in Murnaus Klassiker "Sunrise" auf. In den 40er Jahren wurde er auch als Regisseur verpflichtet. Sein Kinderfilm "Flicka" aus dem Jahr 1943 mit Roddy McDowell wurde ein Kassenhit. Es folgte der ähnlich gelagerte "Ein Champion zum Verlieben" mit Kinderstar Bobby Driscoll - produziert wurde der Film von Walt Disney. Nachdem Lex Barker in "Tarzan bricht die Ketten" zum letzten Mal den Urwaldhelden spielte, übernahm Gordon Scott die Nachfolge. Sein erster Tarzan Auftritt "Tarzan und der schwarze Dämon" (Originaltitel: Tarzans Hidden Jungle) wurde im Jahr 1955 von Harold Schuster inszeniert. Die Besetzungsliste des Films ist mit Vera Miles, dem deutschen Peter van Eyck und Jack Elam durchaus attraktiv, aber das Drehbuch wirkt etwas holprig. Immerhin fanden Gordon Scott und Vera Miles sich so anziehend, dass sie später heirateten. Schusters Tarzan Film ist sehr tierfreundlich. Tarzan kämpft nicht mit den Tieren, er kann sie mit Worten und Gesten beruhigen. Eine Szene im Wasser ist originell und sogar beeindruckend, denn man sieht Tarzan schwimmen, sieht auch die gefährlichen Krokodile, die vom Ufer ins Wasser gleiten (eine spannende Sequenz, die fast in jedem Tarzan Film dabei sein muss) - doch statt dem Kampf mit dem Reptil, schwimmen beide aneinander vorbei. Auch die vier gefrässigen Löwen in einer Löwengrube können durch Tarzans laute Ansprache beruhigt werden. Und das Schönste: Den Wilderern wird das Handwerk gelegt - nachdem sie einen Löwen erschossen haben und ein Elefantenkind durch einen Schuß verletzt haben. Zum Glück hat Tarzan mit Baumharz eine gut wirkende Urwaldmedizin, die zusammen mit der Medizin von Dr. Cellier (Peter van Eyck) das Tier rettet. Cheeta wird gespielt von dem Schimpansen Zippy. Die bösen Jäger sind geldgierig und sie wollen alle Tiere, die sich in der Umgebung des Sukulus Stammes befinden töten, denn Löwenfelle, Tierfett und Elfenbein wird bestens bezahlt. Tarzan lebt wie der Stamm abgeschieden mit Cheetah im Dschungel. Um an die Tiere zu kommen, tarnen sich die Wilderer Reeves (Richard Reeves), de Groot (Charles Fredericks) und Burger (Jack Elam) als Fotografen, die von dieser Vielfalt der Tiere Fotos machen wollen. Da Dr. Cellier und seine Assistentin Jill (Vera Miles) die einzigen Weißen sind, die beim Stamm das Vertrauen genießen, Diesen Vorteil wollen die Wilderer nutzen, um die gesamten Tiere in ein weniger gefährliches Gebiet locken, um sie dort abzuschießen. Denn bei den Sukulus wird der Mord an Tieren mit der Todesstrafe geahndet. Inzwischen lernt Tarzan auch Jill kennen, die im See badet und vom Weg abkommt. Sie droht dabei im Treibsand zu versinken oder von einer Schlange gebissen zu werden. Zum Glück ist Tarzan zur Stelle....





Am Ende bekommen die Bösen ihre gerechte Strafe. Es war der Auftakt für fünf weitere Tarzan Auftritte des 1927 in Oregon geborenen Schauspielers, der sich später dem Sandalenfilm zuwandte und dem Italowestern mit der deutsch-italienischen Coproduktion "Das war Buffalo Bill".






Bewertung: 6 von 10 Punkten.

Sonntag, 7. Juli 2024

Tarzan und die Nazis


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tarzan gegen Faschisten...

In dem 1943 inszenierten Dschungelabenteuer "Tarzan Triumphs" (deutscher Titel: Tarzan und die Nazis) führte der 1933 wegen seiner jüdischen Herkunft emigrierte deutsch-österreichische Regisseur Wilhelm Thiele Regie. Thieles erfolgreichster Film in Deutschland war die Screwball Comedy "Die drei von der Tankstelle" aus dem Jahr 1930. In Hollywood konnte er zwar schnell Fuß fassen, doch es blieb bei B-Movies, von denen seine beiden Tarzan Filme "Tarzan, Bezwinger der Wüste" und "Tarzan und die Nazis" am erfolgreichsten blieben. Letzterer spielte an der Kinokasse 1,5 Millionen Dollar ein, obwohl es bereits der 7. Tarzan Film des Olympiasiegers Johnny Weissmüller in der Titelrolle war. Erstmalig allerdings nicht mit Metro Goldwyn Mayer, sondern von RKO produziert.Gemeinsam mit Darstellern wie Sig Ruman, Philipp Van Zandt, Otto Reichow oder Wilhelm Von Brincken, die ebenfalls vor den Nationalsozialisten in die USA geflüchtet waren und hier als deutsche Soldaten besetzt wurden, gelang es Thiele, die "Nazis“ der Lächerlichkeit preiszugeben. Deren wiederholt geäußerter Spruch „"Der Starke besiegt den Schwachen“ richtet sich in allen Belangen gegen die Täter selbst, Der Höhepunkt des Films ist gleichzeitig dessen letzte Szene – nachdem die "Nazis“ im Dschungel besiegt wurden, spielt Cheetah noch ein wenig mit dem Funkgerät und schnattert ins Mikrophon. Die Offiziere in Berlin glauben in den Affenlauten Adolf Hitler zu erkennen und salutieren vor ihrem Funkgerät mit dem Hitler-Gruß. Diese Szenen waren vermutlich in den 70er Jahren, als eine ganze Reihe von Tarzan Filmen mit Weissmüller, Herman Brix, Lex Barker oder Gordon Scott vom ZDF ausgestrahlt wurde, zuviel des Guten. Denn "Tarzan und die Nazis" lief als einziger dieser Tarzan Abenteuer im Freitag Nacht Spätprogramm und nicht wie üblich als unterhaltsamer Familienfilm am Sonntagnachmittag.Cheetah ist natürlich in allen Belanger der Star dieses kuriosen Tarzan Films. Jane ist diesmal nicht dabei und als Boy (Johnny Sheffield) beim Durchstreifen des Dschungels die Stadt Pallandria entdeckt, stürzt er beinahe von einer hohen Klippe. Selbst Cheetah und der kleine Elefant Bulli können ihm zunächst nicht helfen, doch Zandra (Frances Gifford), die schöne Tochter des Herrschers von Pallandria, hilft dem Jungen und gerät selbst in Gefahr. Doch Tarzan naht natürlich und so lernt er Zandra kennen, die ihn in seine Stadt einlädt. Tarzan zeigt aber wenig Interesse an anderen Menschen, denn zu oft brachten Eindringlinge in seiner Dschungelwelt Gefahr und Chaos mit. Er rettet einen Fallschirmspringer (Rex Williams), der sich als englischer Wissenschaftler ausgibt, in Wahrheit aber der Funker Leutnant Schmidt ist, der zur Klein-Naziarmee des gemeinen Colonel von Reichert (Stanley Ridges), der die Menschen in Palandria versklavt hat und sie unter Zwang die Rohstoffe für die deutsche Rüstungsindustrie abbauen lässt...









Neben Nazis kommen auch gefährliche Krokodile, ein See voller Kannibalenfische und ein hungriger Löwe zum Einsatz. Die naive Geschichte mit klarer Abgrenzung von Gut und Böse ist bis heute ein Kuriosum geblieben und wenn man das Szenario nicht allzu ernst nimmt, dann ist der Unterhaltungswert sehr hoch.








Bewertung: 7 von 10 Punkten.