Sonntag, 7. Juli 2024

Tarzan und die Nazis


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tarzan gegen Faschisten...

In dem 1943 inszenierten Dschungelabenteuer "Tarzan Triumphs" (deutscher Titel: Tarzan und die Nazis) führte der 1933 wegen seiner jüdischen Herkunft emigrierte deutsch-österreichische Regisseur Wilhelm Thiele Regie. Thieles erfolgreichster Film in Deutschland war die Screwball Comedy "Die drei von der Tankstelle" aus dem Jahr 1930. In Hollywood konnte er zwar schnell Fuß fassen, doch es blieb bei B-Movies, von denen seine beiden Tarzan Filme "Tarzan, Bezwinger der Wüste" und "Tarzan und die Nazis" am erfolgreichsten blieben. Letzterer spielte an der Kinokasse 1,5 Millionen Dollar ein, obwohl es bereits der 7. Tarzan Film des Olympiasiegers Johnny Weissmüller in der Titelrolle war. Erstmalig allerdings nicht mit Metro Goldwyn Mayer, sondern von RKO produziert.Gemeinsam mit Darstellern wie Sig Ruman, Philipp Van Zandt, Otto Reichow oder Wilhelm Von Brincken, die ebenfalls vor den Nationalsozialisten in die USA geflüchtet waren und hier als deutsche Soldaten besetzt wurden, gelang es Thiele, die "Nazis“ der Lächerlichkeit preiszugeben. Deren wiederholt geäußerter Spruch „"Der Starke besiegt den Schwachen“ richtet sich in allen Belangen gegen die Täter selbst, Der Höhepunkt des Films ist gleichzeitig dessen letzte Szene – nachdem die "Nazis“ im Dschungel besiegt wurden, spielt Cheetah noch ein wenig mit dem Funkgerät und schnattert ins Mikrophon. Die Offiziere in Berlin glauben in den Affenlauten Adolf Hitler zu erkennen und salutieren vor ihrem Funkgerät mit dem Hitler-Gruß. Diese Szenen waren vermutlich in den 70er Jahren, als eine ganze Reihe von Tarzan Filmen mit Weissmüller, Herman Brix, Lex Barker oder Gordon Scott vom ZDF ausgestrahlt wurde, zuviel des Guten. Denn "Tarzan und die Nazis" lief als einziger dieser Tarzan Abenteuer im Freitag Nacht Spätprogramm und nicht wie üblich als unterhaltsamer Familienfilm am Sonntagnachmittag.Cheetah ist natürlich in allen Belanger der Star dieses kuriosen Tarzan Films. Jane ist diesmal nicht dabei und als Boy (Johnny Sheffield) beim Durchstreifen des Dschungels die Stadt Pallandria entdeckt, stürzt er beinahe von einer hohen Klippe. Selbst Cheetah und der kleine Elefant Bulli können ihm zunächst nicht helfen, doch Zandra (Frances Gifford), die schöne Tochter des Herrschers von Pallandria, hilft dem Jungen und gerät selbst in Gefahr. Doch Tarzan naht natürlich und so lernt er Zandra kennen, die ihn in seine Stadt einlädt. Tarzan zeigt aber wenig Interesse an anderen Menschen, denn zu oft brachten Eindringlinge in seiner Dschungelwelt Gefahr und Chaos mit. Er rettet einen Fallschirmspringer (Rex Williams), der sich als englischer Wissenschaftler ausgibt, in Wahrheit aber der Funker Leutnant Schmidt ist, der zur Klein-Naziarmee des gemeinen Colonel von Reichert (Stanley Ridges), der die Menschen in Palandria versklavt hat und sie unter Zwang die Rohstoffe für die deutsche Rüstungsindustrie abbauen lässt...









Neben Nazis kommen auch gefährliche Krokodile, ein See voller Kannibalenfische und ein hungriger Löwe zum Einsatz. Die naive Geschichte mit klarer Abgrenzung von Gut und Böse ist bis heute ein Kuriosum geblieben und wenn man das Szenario nicht allzu ernst nimmt, dann ist der Unterhaltungswert sehr hoch.








Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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