Regie: John Halas und Joy Batchelor
Horror-Farm...
1954
war das Entstehungsjahrr des englischen Zeichentrickfilms "Animal Farm"
(deutscher Titel: Aufstand der Tiere), der bis heute zu den düstersten
und traurigsten Genrebeiträgen überhaupt zählt. Regie führten die beiden
Dokumentarfilmer John Halas und Joy Batchelor, die ihr Projekt auch
selbst finanzieten. Der Film selbst basiert auf der bekannten Novelle
"Farm der Tiere" von George Orwell aus dem Jahr 1945. Die
Rechte für eine Verfilmung wurden von Orwells Witwe Sonia erworben,
nachdem sie von Agenten des Office of Policy Coordination (OPC)
angesprochen wurde, einer Abteilung der CIA, die sich mit dem Einsatz
von Kultur zur Bekämpfung des Kommunismus befasste.
Obwohl der Film bei seinem ersten Einsatz in den Kinos ein Kassenflop
war und es 15 Jahre dauerte, bis er Gewinne abwarf, wurde er bis in die
2000er Jahre schnell zu einem festen Bestandteil in Klassenzimmern im
Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten und anderen
englischsprachigen Ländern wie Australien, Kanada und Neuseeland. Und
die Botschaft, die er vermittelt, muss man nicht unbedingt auf den
Kommunismus deuten, denn jedes totalitäre System kann in dieser
Geschichte entdeckt und entlarvt werden. Manor
Farm wird von seinem betrunkenen Besitzer, Mr. Jones, schlecht geführt.
Das preisgekrönte Schwein Old Major ermutigt die Nutztiere, Jones zu
verdrängen, und bringt ihnen vor seinem Tod das revolutionäre Lied
"Beasts of England“ bei. Da sie nicht gefüttert werden, rufen sie zur
Revolution auf und verjagen den unzuverlässigen Bauern. Die Farm wird
von den Tieren in "Farm der Tiere" unbenannt und an die Rückwand der großen Scheune werden die Sieben Gebote geschrieben, nach denen alle Tiere der Farm leben sollen:
- Alles, was auf zwei Beinen geht, ist ein Feind.
- Alles, was auf vier Beinen geht oder Flügel hat, ist ein Freund.
- Kein Tier soll Kleider tragen.
- Kein Tier soll in einem Bett schlafen.
- Kein Tier soll Alkohol trinken.
- Kein Tier soll ein anderes Tier töten.
- Alle Tiere sind gleich.
Nun führt Majors Nachfolger, das kluge Schwein Snowball die Geschäfte. Sie
entscheiden sich dagegen, im Bauernhaus zu leben, obwohl Sattelschwein
Napoleon Interesse zeigt und heimlich beginnt, einen verlassenen Wurf
Hundewelpen aufzuziehen, während er sich gleichzeitig heimlich am
Marmeladenvorrat im Haus bedient. Das wichtigste aller Gebote ist "Alle Tiere sind gleich“. Die Farm läuft reibungslos und es gibt reichlich Futter. Die Schweine werden generell zu Anführern und beanspruchen "aufgrund ihrer geistigen Leistung“ besondere Nahrungsmittel. Snowball
schlägt eine Windmühle vor, doch Napoleon ist dagegen und lässt
Snowball von seinen Hunden von der Farm verjagen, denunziert ihn als
Verräter und erklärt sich selbst zum Anführer. Er
schafft die politischen Versammlungen der Farm ab, übernimmt alle
Entscheidungsgewalt und treibt den Windmühlenplan voran, den er
abgelehnt hatte, als sein Rivale ihn vorschlug. Die Schweine ändern ihre Gesetze."„Kein Tier darf in einem Bett schlafen“ wird zu "Kein Tier darf in einem Bett mit Laken schlafen“. Napoleon tauscht die Hühnereier gegen Gelee und Marmelade von Mr. Whymper. Die Hühner revoltieren, indem sie ihre Eier auf die Schweine werfen, als diese versuchen, die Eier mit Gewalt zu erbeuten. Um
seinen Willen durch Angst durchzusetzen, veranstaltet Napoleon einen
Schauprozess, bei dem ein Schaf und eine Ente gestehen, mit Snowball im
Bunde zu sein; sie
und die Hühner werden von den Hunden getötet und das Blut der Opfer
wird verwendet, um dem Gebot "Kein Tier darf ein anderes Tier töten“ die
Worte „ohne Grund“ hinzuzufügen. Napoleon verbietet"„Beasts of England“ und erklärt die Revolution für beendet und den Traum von der Farm der Tiere für erfüllt. Eifersüchtige Bauern greifen die Farm der Tiere an und Jones sprengt die Windmühle mit sich selbst darin in die Luft. Die Tiere gewinnen den Kampf, opfern dafür aber viele Menschenleben. Boxer,
das verwundete Arbeitspferd, arbeitet daran, die Windmühle wieder
aufzubauen, bis er bei einem Unfall schwer verletzt wird. Napoleon
lässt Boxer mit einem Lieferwagen abholen, den Benjamin, der Esel -
Boxers bester Freund, als einen Wagen eines Metzgers erkennt. Napoleons
Stellvertreter Squealer hält eine Schein-Lobrede und behauptet, Boxers
letzte Worte seien eine Verherrlichung Napoleons gewesen. Die Tiere durchschauen die Propaganda, werden aber von den knurrenden Hunden vertrieben. Die Schweine stoßen auf Boxers Andenken mit Whisky an, den sie mit seinem Leben gekauft haben. Jahre vergehen und Napoleon hat die benachbarten Farmen zu einem Unternehmen ausgebaut. Die Schweine gehen aufrecht, tragen Peitschen, trinken Alkohol und tragen Kleidung. Die Gebote sind auf einen einzigen Satz reduziert: "Alle Tiere sind gleich, aber manche Tiere sind gleicher als andere“. Napoleon
gibt ein Abendessen für eine Delegation von Schweinen von außerhalb,
die ihm zu den fleißigsten und am wenigsten fressenden Tieren des Landes
gratulieren. Sie stoßen auf eine Zukunft an, in der überall Schweinefarmen besitzen. Benjamin stellt sich vor, dass die Schweine die Gestalt von Mr. Jones angenommen haben. Die Tiere erkennen, dass ihre Situation noch schlimmer ist als vor der Revolution, und stürmen das Bauernhaus. Die
Wachhunde sind zu betrunken, um zu handeln (da sie uneingeschränkten
Zugang zur Brennerei erhalten haben), während die Tiere durch das Haus
stürmen, Napoleon und die Schweine zu Tode trampeln und die Farm sowie
ihre Freiheit zurückerobern..
Dieser Film hat überhaupt nichts von seiner Brisanz verloren. Besonders tragisch die Szene als der Esel erkennt, dass sein bester Freund Boxer, das fleißige Arbeitspferd, zum Schlachten abgeholt wird. Die Fabel setzt sich mit politischen Herrschaftssystemen auseinander, die wir aus der Vergangenheit und der Gegenwart kennen, auch wenn Orwells Geschichte dem utopsichen Genre der Dystopien zugeordent wird. "Animal Farm" gilt als einer der ersten europäischen Zeichentrickfilm überhaupt.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
Dieser Film hat überhaupt nichts von seiner Brisanz verloren. Besonders tragisch die Szene als der Esel erkennt, dass sein bester Freund Boxer, das fleißige Arbeitspferd, zum Schlachten abgeholt wird. Die Fabel setzt sich mit politischen Herrschaftssystemen auseinander, die wir aus der Vergangenheit und der Gegenwart kennen, auch wenn Orwells Geschichte dem utopsichen Genre der Dystopien zugeordent wird. "Animal Farm" gilt als einer der ersten europäischen Zeichentrickfilm überhaupt.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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