Regie: Alfred Vohrer
Statt Pfaffe nun ein Affe...
Was ist noch schlimmer als der Bucklige von Soho ? Natürlich "Der Gorilla
von Soho" und dieser gehört zur Gorillabande, die schon vor Jahren ihr Unwesen
in London trieb, dann mal ne Ruhepause einlegte und nun sind sie wieder da. Die
Bande heißt so, weil einer der Schurken aufgrund seines entstellten Gesichts in
einem billigen Gorillakostüm seine Untaten absolviert. So viel zum
Schwachsinn...wobei es sich bei diesem 32. Edgar Wallace Krimi um ein extremst
schrilles Remake des vielleicht besten Wallace Films "Die toten Augen von
London" handelt. Wieder stand Alfred Vohrer hinter der Kamera, aber er macht
daraus einen ganz anderen, völlig überzeichneten Film daraus. Aus dem düsteren,
nebelverhangenen Original wurde ein kurioses 60s Spektakel mit einem dynamisch
auftretenden Horst Tappert als Inspektor David Perkins.
Der merkt auch als Erster, dass die Gorillas wieder am Werk sind. Die ist
jetzt darauf spezialisiiert reiche Männer, deren Erbe sozialen Einrichtungen
zugute kommt, in der Themse zu ertränken. Jedesmal ist auch eine Puppe mit
einer rätselhaften Schrift beim Toten dabei. Doch da weiß der recht lüsterne Sir
Arthur (Hubert von Meyerinck) eine Lösung, denn er engagiert mit Uschi Glas
alias Susan McPherson eine Expertin für afrikanische Sprachen. Nebenbei macht
sie auch noch den jungen Sergeant Pepper (Uwe Friedrichsen) ganz kirre. Ein
Besuch bei der karitativen Organisation "Love and Peace for People und
deren Chef, Henry Parker (Albert Lieven) macht klar, dass der Mann einen
Ganoven (Ralf Schermuly) als Sekretär angestellt hat und sogar Besuch von einem
weiteren Ganoven mit Namen Sugar (Herbert Fux) hat. Sehr verdächtig...auch im
Mädchenheim St. Maria gehts nicht mit rechten Dingen zu. Die Oberin (Inge
Langen) und die rabiate Schwester Elisabeth (Hilde Sessak) haben hier das Sagen
und die Mädchen werden vielleicht sogar unterdrückt....
Der Film ist zwar Remake, aber er weißt eine deutlich höhere Verwandtschaft
mit Alfred Vohrers "Der Mann mit dem Glasauge" auf, der ähnlich schrill und bunt
zur Sache geht. Das große Problem ist aber der Vergleich mit dem Original, hier
in der Neuverfilmung wirkt die gleiche Geschichte an vielen Stellen unfreiwillig
komisch und manche Szene ist so übertrieben, dass sie schon beinahe als Wallace
Parodie durchgehen könnte. Natürlich ist dieses freizügige Filmwerk recht
unterhaltsam und Längen gibts auch keine. Aber insgesamt wirkt es einfach wie
"Zuviel des Guten" und erweist sich daher höchstwahrscheinlich als der
schwächste aller Edgar Wallace Filme der Rialto.
Bewertung: 5 von 10 Punkten.
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