Samstag, 22. Januar 2022

Duell in der Sonne


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: King Vidor

Schicksalsberg...

Der legendäre Filmproduzent David O. Selznick war als ausgesprochener Perfektionist bekannt. In den 30er und 40er Jahre hatte er sein eigenes Filmstudio. Die Verfilmung des Margaret Mitchell Romans "Vom Winde verweht" wurde sein größter Triumph, der mit 10 Oscars belohnt wurde und bis heute der erfolgreichste Film aller Zeiten geblieben ist, wenn man die Inflation berücksichtigt. Weitere erfolgreiche Produktionen waren "King Kong und die weiße Frau" sowie die beiden Hitchcock Filme "Rebecca" und "Ich kämpfe um Dich". 1946 finanzierte er King Vidors Westernepos "Duell in der Sonne" - Selznick wollte einen Film im Geiste von "Vom Winde verweht".
Die Hauptrolle bekam seine Geliebte Jennifer Jones, die kurz zuvor mit "Das Lied der Bernadette" ein fulminantes Hollywooddebüt hinlegte und gleich mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde.
Jennifer Jones spiellt in dem leidenschaftlichen Drama überlebensgroßer Gefühle das Halbblut Pearl Chavez. Pearl wird Zeugin des Mordes ihres Vaters (Herbert Marshall) an seiner untreuen indianischen Frau (Tilly Losch), ihrer Mutter. Auch deren Liebhaber wird vom eifersüchtigen Vater erschossen. Der Mann endet am Galgen. Zuvor hat er beschlossen, dass sein Mädchen in die Obhut seiner seiner Cousine zweiten Grades Laura Belle MacCanles (Lilian Gish) kommt. Die ist unglücklich mit dem reichen Senator (Lionel Barrymore) verheiratet, der dem jungen Mädchen wegen ihrer indianischen Wurzeln eher feindselig begegnet. Das Ehepaar hat auch zwei Söhne. Der ältere Jesse (Joseph Cotten) ist ein Feingeist, sehr einfühlsam und hat studiert. Er ist mit den aggressiven Methoden seines Vaters überhaupt nicht einverstanden. Sein krasser Gegensatz ist der jüngere Bruder Lewt (Gregory Peck), ein rebellischer und impulsiver Mann, der keine Skrupel hat der attraktiven Pearl deutliche Avancen zu machen. Auch Jesse verliebt sich in Pearl, aber er ist sehr zurückhaltend und so landet die heißblütige junge Frau doch noch in den Armen von Lewt, den sie aber genauso hasst wie sie ihn begehrt. Es ist der Beginn einer amour fou, bald verfällt Pearl dem Charme des bösen Lewt. Sie kommt einfach nicht von ihm los. Hoffnung keimt aber auf, da Lewt ihr die Verlobung verspricht. Doch der Vater hintertreibt und bald will Lewt nichts mehr davon wissen. Dies treibt Pearl in eine Vernunftsehe mit dem wesentlich älteren Rancher Sam Pierce (Charles Bickford)....






Das Ende wird auf dem Berg besiegelt. Die Hassliebe führt dazu, dass Pearl auf den Mann schießt, von dem sie nie loskam. Er erwidert den Schuß und beide sind schwer verletzt. Sterbend schaffen sie es, dass sie zueinander kriechen, wo sie gemeinsam ein letztes Mal in den Armen liegen. Die Ligen zur Verteidigung der Tugend waren entsetzt von diesem Film, der offen eine sexuelle Abhängigkeit zeigte. Das Paar Gregory Peck und Jennifer Jones verstanden es perfekt die größtmögliche Sinnlichkeit und Leidenschaft auf die Leinwand zu zaubern. Natürlich klingelten die Kassen....King Vidors Western spielte weltweit über 20 Millionen Dollar und war nach "Die besten Jahre unseres Lebens" der zweiterfolgreichste Film des Jahres 1946. Sowohl Jennifer Jones als auch Lilian Gish wurden für ihre Rollen mit einer "Oscarnominierung" belohnt. Die Sterbeszene auf dem Berg schrieb Filmgeschichte.







Bewertung: 9 von 10 Punkten.

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