Regie: Gilles Grangier
Gefährliche Fahrt...
Der Film "Straßensperre" aus dem Jahr 1955 heißt im Original "Gas
Oil" und wurde von Gilles Grangier gedreht. Bevor er sich in den 70er
Jahren vornehmlich dem Fernsehen zuwandte und Erfolgsserien wie "Quentin
Durward" oder den Weihnachts-Vierteiler "Zwei Jahre Ferien" drehte, war
er im Kino erfolgreich mit Filmen wie "Im Kittchen ist kein Zimmer
frei" oder "Tatort Paris". Sehr oft drehte der Regisseur mit Frankreichs
großem Volksschauspieler Jean Gabin. So auch in dem leicht Noir
angehauchten Krimi auf den Straßen "Gas Oil". Man fühlt sich etwas
erinnert an den einige Jahre vorher entstandenen deutschen
Fernfahrerfilm von Rudolf Jugert "Nachts auf den Straßen", der mehrere
deutsche Filmpreise erhielt. In den Hauptrollen überzeugten Hans Albers
und Hildegard Knef, Natürlich ist auch Jean Gabin als Jean Chape
überzeugend - selbst als 24 Jahre älterer Liebhaber der reizenden Jeanne
Moreau, die die Lehrerin Alice spielt. Eine emanzipierte Frau, die
nicht unbedingt heiraten möchte, die sich aber jedes Mal freut, wenn ihr
väterlicher Liebhaber eine Nacht Rast bei ihr im Ort einlegt, bis er am
frühen Morgen wieder weiterfährt. Es ist für damalige Verhältnisse eine
unmoralische Liason, wie sich bald herausstellen wird. Denn als das
Liebesverhältnis im Ort ans Tageslicht kommt, ist Alice im Ort nicht
mehr als Lehrerin tragbar. Sie muss ihre Kündigung ein. Dies ist jedoch
nur ein Nebenschauplatz des Films, denn wie auch in "Nachts auf den
Straßen" wird der Fernfahrer Jean in einen Unfall verwickelt, bei dem er
gar nichts dafür kann. Bei Nacht und Nebel überfährt er eine Mann, der
bereits tot auf der Fahrbahn lag. Dieser Tote war nur wenige Stunden
zuvor an einem blutigen Raubüberfall beteiligt gewesen. Für die
Komplizen (Roger Hanin, Bob Ingarao, Jean Marie Riviere) und für die
geldgierige Frau des Toten Frau Scoppo (Ginette Leclerc) steht fest,
dass der unbescholtene Fernfahrer die gesamte Beute des Bankraubes an
sich genommen hat. Dementsprechend wird er von den Gangstern observiert
und bald wird auch in Jeans Wohnung eingebrochen. Sie haben aber nicht
mit dem mit allen Wassern gewaschenen Jean gerechnet, der sich überhaupt
nicht einschüchtern lässt und gerade in dieser Gefahr völlig über sich
hinauswächst...
Als Höhepunkt werden die Gangster von Jean und seinen treuen
Fernfahrerkumpels auf der Straße zum ulitmativen Kampf herausgefordert.
"Gas Oil" ist natürlich schon alleine durch seine schwarz-weiß Bilder
ein Fest für Nostalgiker und mit dem Duo Jean Gabin und Jeanne Moreau
kann man ja auch nichts falsch machen - auch wenn der film nicht zu den
großen Filmen der Beiden gehört und die Handlung eher vorhersehbar und
einfach gestrickt ist.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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