Sonntag, 17. April 2022

Straßensperre


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Gilles Grangier

Gefährliche Fahrt... 

Der Film "Straßensperre" aus dem Jahr 1955 heißt im Original "Gas Oil" und wurde von Gilles Grangier gedreht. Bevor er sich in den 70er Jahren vornehmlich dem Fernsehen zuwandte und Erfolgsserien wie "Quentin Durward" oder den Weihnachts-Vierteiler "Zwei Jahre Ferien" drehte, war er im Kino erfolgreich mit Filmen wie "Im Kittchen ist kein Zimmer frei" oder "Tatort Paris". Sehr oft drehte der Regisseur mit Frankreichs großem Volksschauspieler Jean Gabin. So auch in dem leicht Noir angehauchten Krimi auf den Straßen "Gas Oil". Man fühlt sich etwas erinnert an den einige Jahre vorher entstandenen deutschen Fernfahrerfilm von Rudolf Jugert "Nachts auf den Straßen", der mehrere deutsche Filmpreise erhielt. In den Hauptrollen überzeugten Hans Albers und Hildegard Knef, Natürlich ist auch Jean Gabin als Jean Chape überzeugend - selbst als 24 Jahre älterer Liebhaber der reizenden Jeanne Moreau, die die Lehrerin Alice spielt. Eine emanzipierte Frau, die nicht unbedingt heiraten möchte, die sich aber jedes Mal freut, wenn ihr väterlicher Liebhaber eine Nacht Rast bei ihr im Ort einlegt, bis er am frühen Morgen wieder weiterfährt. Es ist für damalige Verhältnisse eine unmoralische Liason, wie sich bald herausstellen wird. Denn als das Liebesverhältnis im Ort ans Tageslicht kommt, ist Alice im Ort nicht mehr als Lehrerin tragbar. Sie muss ihre Kündigung ein. Dies ist jedoch nur ein Nebenschauplatz des Films, denn wie auch in "Nachts auf den Straßen" wird der Fernfahrer Jean in einen Unfall verwickelt, bei dem er gar nichts dafür kann. Bei Nacht und Nebel überfährt er eine Mann, der bereits tot auf der Fahrbahn lag. Dieser Tote war nur wenige Stunden zuvor an einem blutigen Raubüberfall beteiligt gewesen. Für die Komplizen (Roger Hanin, Bob Ingarao, Jean Marie Riviere) und für die geldgierige Frau des Toten Frau Scoppo (Ginette Leclerc) steht fest, dass der unbescholtene Fernfahrer die gesamte Beute des Bankraubes an sich genommen hat. Dementsprechend wird er von den Gangstern observiert und bald wird auch in Jeans Wohnung eingebrochen. Sie haben aber nicht mit dem mit allen Wassern gewaschenen Jean gerechnet, der sich überhaupt nicht einschüchtern lässt und gerade in dieser Gefahr völlig über sich hinauswächst...


Als Höhepunkt werden die Gangster von Jean und seinen treuen Fernfahrerkumpels auf der Straße zum ulitmativen Kampf herausgefordert. "Gas Oil" ist natürlich schon alleine durch seine schwarz-weiß Bilder ein Fest für Nostalgiker und mit dem Duo Jean Gabin und Jeanne Moreau kann man ja auch nichts falsch machen - auch wenn der film nicht zu den großen Filmen der Beiden gehört und die Handlung eher vorhersehbar und einfach gestrickt ist.


Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 
 

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