Regie: Zoltan Korda
Ehre, Mut und Männlichkeit...
Der Roman "Vier Federn" von A.E.W. Mason aus dem Jahr 1902 wurde
schon mehrfach verfilmt, erstmalig 1915. Es folgten Versionen aus dem
Jahr 1921, 1929, 1939, 1955, 1977 und 2002. Am bekanntesten dürften die
Shekar Kapur Verfilmung mit Heath Ledger aus dem Jahr 2002 und die
Arbeit von Zoltan Korda aus dem Jahr 1939 sein.
Letzterer erhielt 1940 zu Recht eine Oscarnominierung in der
Kategorie "Beste Farbkamera" (Georges Périnal und Osmond Borradaile).
Im Kino hatte Zoltan Kordas Film einen riesigen Erfolg, vor allem
im Heimatland Großbritannien. Aus heutiger Sicht die Verherrlichung
soldatischer Ehre sicherlich nur schwer nachzuvollziehen, aber die
Geschichte spielt während der Herrschaft von Königin Viktoria, im Jahr
1895.
Das Royal North Surrey Regiment wird zum aktiven Dienst in den
Sudan einberufen, um sich der Armee von Sir Herbert Kitchener im
Mahdistenkrieg gegen die Truppen des Khalifa (John Laurie)
anzuschließen). Der junge Offizier Faversham (John Clements, als Junge
wird er von Clive Baxter gespielt) gehört wie seine drei besten Freunde
Captain Durrance (Ralph Richardson), Lieutentant Willioughy (Jack Allen)
und Lieutenant Burroughs (Donald Gray) zum Regiment. Doch zum
Entstetzen seiner Freunde quittiert am Vorabend der Abreise seinen
Dienst. Obwohl seine Verlobte Ethne Durrance (June Duprez) schon lange
weiß, dass ihr Freund in der Armee sehr unglücklich ist, wendet sie sich
nach diesem Entschluß ebenfalls von ihm ab. Der zukünftige
Schwiegervater (C. Aubrey Smith), ein alter Militärhaudegen wirft ihn
aus dem Haus. Zum Zeichen des Abscheus schicken ihm seine drei Freunde
jeder eine weiße Feder als Zeichen für seine Feigheit. Eine vierte Feder
rupft er aus dem Fächer seiner Verlobten, die ihn vor Enttäuschung
fallen lässt. Nur seinem alten Mentor und ehemaligen Chirurgen im
Regiment seines Vaters, Dr. Sutton (FredericK Culley) kann er sich
anvertrauen. Er gibt zu aus Feigheit gehandelt zu haben, will aber nun
nichts unversucht lassen sich wieder reinzuwaschen. Er bricht nach
Ägypten auf und versucht dorthin zu gehen, wo sein Regiment stationiert
ist. Doch er muss sich als verachteter stummer Sangali Eingeborener
ausgeben, um auch dort ohne Gefahren anzukommen...
Und am Ende - nach vielen publikumswirksamen Massenszenen und
diversem Schlachtengetümmel - kommt er als Held nach England zurück.
Vergessen sind die vier Federn und auch die ungerechten Zurückweisungen,
der Mann wird wieder in die Gemeinschaft des Empire aufgenommen und
darf nun auch, da er sich als Held bewiesen hat, seine Freundin wieder
küssen und umarmen. Ein Film um einen Selbstfindungsprozess eines
Mannes, der das Militär verabscheut, aber dann doch versucht seine
Männlichkeit und seinen Mut unter Beweis zu stellen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen