Regie: Arthur Penn
Jagd auf Bubber Reeves...
Möglicherweise greift die Sam Spiegel Filmproduktion "The Chase"
(deutscher Verleihtitel: Ein Mann wird gejagt) aus dem Jahr 1966 zuviele
Themen auf. Auch Regisseur Arthur Penn zeigte sich im Hinterher eher
enttäuscht vom Ergebnis. Er meinte, dass die Verfilmung des
Theaterstücks von Horton Foote ein großartiger Film hätte sein können.
Aber das Desaster fing schon an, weil Sam Spiegel den Film ohne
Rücksprache mit den anderen Beteiligten schneiden ließ. Darüberhinaus
befasst sich "The Chase" mit exzessiver Unmoral und Lasterhaftigkeit in
einer Kleinstadt in Texas. Diese Kleinstadt ist geprägt vom alltäglichen
Rassismus, einer ständigen Korruption, einem Sittenverfall (Untreue und
Affären gehören zur Tagesordnung) bis hin zum Hang Selbstjustiz zu
üben. Auf dem Höhepunkt von Penns Film wird die ganze Stadt zum aktiven
oder passiven Lynchmob.
Der Film erscheint als Bindeglied zwischen dem klassischen
Hollywoodkino der 50er Jahre und dem progressiven Autorenkino gegen Ende
der 60er Jahre. Penn verzichtete auf die leisen Töne, bietet lediglich
Sheriff Calder und seine Frau als Identifikationsfiguren an und das
Szenario ist ständig über dem Strich.
Mitte der 60er Jahre wird in einer kleinen Stadt in Tarl County,
Texas, in der der Bankier Val Rogers (E.G. Marshall) großen Einfluss
hat, bekannt, dass der einheimische Bubber Reeves (Robert Redford) und
ein weiterer Mann aus dem Gefängnis geflohen sind. Sein Kumpane tötet
auf der Flucht brutal einen Mann, um an dessen Auto und Geld zu kommen.
Den Mord kann Bubber nicht verhindern - und als man die Leiche findet,
sind auch Bubbers Fingeraufdrücke auf dem Toten.
Sheriff Calder (Marlon Brando), der an Bubbers Unschuld glaubt,
erwartet, dass er in seine Heimatstadt zurückkehrt, wo Bubbers einsame
Frau Anna (Jane Fonda) eine romantische Affäre mit Jake (James Fox),
Bubbers bestem Freund und Val Rogers Sohn, hat.
Die Stadtbewohner sind immer mehr an dieser Story interessiert,
weil hier jeder Bubber kennt und vergnügen sich und trinken viel,
während sie auf die mögliche Action warten. Unter ihnen ist auch die
aggressive Emily Stewart (Janice Rule), die vor ihrem Mann Edwin (Robert
Duvall) offen ihre Lust auf Damon Fuller (Richard Bradford) bekundet.
Dessen Frau (Martha Hyer) bemerkt das ständige Flirten auch und betrinkt
sich.
Als der Alkoholkonsum und die Streitereien zunehmen, fordert eine
Gruppe von Bürgerwehrlern Calder zum Handeln auf. Als er sich ihnen
widersetzt, schlagen sie Calder brutal zusammen, bevor seine Frau Ruby
(Angie Dickinson), ihm zu Hilfe kommen kann.
Bubber schleicht sich in die Stadt und versteckt sich auf einem Autoschrottplatz. Anna und Jake machen sich freiwillig auf den Weg, um ihm zu helfen, und die Stadtbewohner folgen ihm. Sie verwandeln das Ereignis in ein betrunkenes Gelage und setzen den Schrottplatz in Brand, was zu einer Explosion führt...
Auf dem Höhepunkt des schrillen Treibens werden die niedrigsten Instinkte geweckt. Miriam Hopkins ist als Bubbers hysterische und schuldbeladene Mom zu sehen.
Bubber schleicht sich in die Stadt und versteckt sich auf einem Autoschrottplatz. Anna und Jake machen sich freiwillig auf den Weg, um ihm zu helfen, und die Stadtbewohner folgen ihm. Sie verwandeln das Ereignis in ein betrunkenes Gelage und setzen den Schrottplatz in Brand, was zu einer Explosion führt...
Auf dem Höhepunkt des schrillen Treibens werden die niedrigsten Instinkte geweckt. Miriam Hopkins ist als Bubbers hysterische und schuldbeladene Mom zu sehen.
Bereits 1958 wurde Arthur Penns Regiedebüt "Einer muss dran
glauben" sehr gelobt. Vier Jahre später bekam er für "Licht im Dunkel"
eine Oscarnominierung als bester Regisseur. "The Chase" entstand kurz
vor seinen populärsten Filmen "Bonnie und Clyde" und "Little Big Man".
In der brutalsten Szene des Films wird Marlon Brando von drei
Männern der selbsterannten Bürgerwehr im eigenen Büro
zusammengeschlagen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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