Donnerstag, 11. Juli 2013

Der falsche Mann

























Regie: Alfred Hitchcock

Die wahre Geschichte des Christopher Emmanuelle Balestrero...

"Der falsche Mann" ist für Alfred Hitchcock ein eher ungewöhnlicher Ausflug zu einem Kriminalfall aus sehr nüchternem Blickwinkel. Suspence ist nicht das Thema, sondern das Schicksal eines Mannes, der zu Unrecht verdächtigt wird ein Gangster zu sein.  Dabei basiert die Geschichte auf einen realen Fall, der dann Maxwell Anderson als Roman "The true story of Christopher Emanuelle Balestrero" erschien.
Und dieser Manny Malestrero wird großartig von Henry Fonda verkörpert. Ihm zur Seite spielt Vera Miles die labile Ehefrau Rose, die durch diese folgenschwere Verwechslung psychiatrische Folgen durchmacht. Aber der Reihe nach: "Der falsche Mann" ist ein stimmungsvoller New York Film, wie man in den ersten Einstellungen erkennen kann, denn der Protagonist verdient sich seine Brötchen als Barmusiker in einem Nachtclub. Darüberhinaus ist er privat aber sehr bürgerlich, ein liebevoller Ehemann und fürsorglicher Vater von zwei sehr netten Jungs. Besonders vermögend sind die Ballestreros aber nicht und darum entschließt er sich die Versicherungsgesellschaft seiner Frau aufzusuchen, um die Versicherung vorzeitig zu kündigen und sich auszahlen zu lassen. Dies hätte er dann wohl besser bleiben lassen sollen, denn als er am Schalter erscheint werden die weiblichen Angestellten der Filiale sehr nervös. Sie meinen den Mann wiedererkannt zu haben, der sie vor einigen Monaten brutal überfallen hat. Dies bringt die Polizei auf den Plan, die Manny kurzerhand vor seinem Haus noch abfangen und ins Präsidium zum Verhör bringen. Der Zufall will es, dass Manny dort auch noch den gleichen Rechtschriftfehler als der Täter macht. Dies führt zur Festnahme und zu einer harten Prüfung für die ganze Familie...


 Auch wenn der Film in den Hitchcock-Rankings der Fans nicht ganz oben auftaucht, hat er zweifelsohne eine sehr hohe Qualität und ist durchweg spannend und eindringlich inszeniert. Wie immer liefert der große Bernard Herrmann einen herausragenden Score und Robert Burks liefert die perfekten New York Bilder dazu. Natürlich fiebert man reichlich mit, damit der Beschudligte endlich von diesem alptraumhaften Erlebnis von Verhaftung und Gefangenschaft ausbrechen kann. Aber die Verwechslung hat Folgen für alle: Nervenzusammenbruch und anschliessende Unterbringung in eine Psychiatrie.  
Lediglich die Szene kurz vor Schluss, als Manny Balestrero in seinem Zimmer betet und zeitgleich der wahre Täter auf frischer Tat gefasst wird, weicht aus dramaturgischen Gründen von den wirklichen Geschehnissen ab - verfehlt aber seine beklemmende Wirkung nicht. 
 


Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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