Regie: Henry Hathaway
Ballade von Opfer und Gewissen...
In den 40er Jahren drehte Henry Hathaway mit "Dark Corner", "Der Todeskuß"
oder "Kennwort 777" einige Filme der schwarzen Serie die zu Klassikern wurde -
in der Folgezeit gelang ihm aber vor allem im Westerngenre der große Erfolg.
"Die 4 Söhne der Katie Elder", "Der Marshall", "Nevada Smith" oder "Das war der
Wilde Western" heißen seine großen Klassiker. Aus den 50er Jahren stammt "Der
Garten des Bösen" - vielleicht sein ungewöhnlichster Beitrag für das Genre.
obwohl die Zutaten dieses Films klassisch und wohlbekannt daherkommen. Es ist
aber vielleicht die ungewöhnliche Machart und eine hervorragende Kameraarbeit
durch Milton R. Krasner und Jorge Stahl die den Film zu einem sehr besonderen
Vertreter seiner Gattung machten.
Ausgangspunkt des Films ist eine kleine Kneipe in dem verlassenen
mexikanischen Nest Puerto Miguel. In diesem Fischerdorf stranden die drei
Abenteurer Hooker (Gary Cooper), Fiske (Richard Widmark) und Luke Daly (Cameron
Mitchell) in einem reparaturbedürftigen Boot. Sie sitzen dort aber nicht lange
fest, denn kurz nachdem die Glücksritter in der Kneipe ihre Zeit vertreiben,
taucht auch schon eine Frau namens Leah (Susan Hayward) dort auf, die dringend
männliche Hilfe braucht, weil ihr Mann in seiner Goldmine verschüttet wurde und
schwer verletzt scheint. Zu dem Quartett, das durch feindliches Indianergebiet
in den Bergen reiten muss, gesellt sich auch noch der Mexikaner Vincente (Victor
Manuel Mendoza), der kurz zuvor noch die Barsängerin (Rita Moreno) angehimmelt
hat. Leider liegt auch die Mine des verletzten John Fuller (Hugh Marlowe) auf
dem heiligen Land der Indianer, das Gebiet wird von den Ureinwohnern "Garten des
Bösen" genannt...
Hathaway ist ein sehr düsterer Western gelungen, dessen Figuren allesamt mit Geheimnissen versehen sind und die sich nicht groß erklären - egal ob der schweigsame Mann oder der Kartenspieler oder das junge Großmaul. Der Film macht aber von Anfang an klar, dass zwischen diesen Figuren immer eine gewisse Beziehung besteht, sie sind abwechselnd Täter und Opfer und ihr Aufeinandertreffen legt etwas Elementares frei. Einer der Männer kann sich gänzlich von seiner ihm zugedachten Rolle lösen und darf sich mit großer Lust und Todessehnsucht für die Anderen opfern. Dies alles geschieht in opulenter Kulisse, vor engem labyrinthhaftem Gebirge oder vulkanischer Wüste. Die Landschaft ist wunderschön und ist ein Gegengewicht zu den Aktionen der Menschen, die sich jagen und töten."Garten des Bösen" gehört zweifelsohne zu den großen Westernklassikern der 50er Jahre
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.
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